Star Wars - Darth Bane: Schöpfer der Dunkelheit
Der Ursprung der Regel der Zwei Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 01 September 2013
 
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Titel: "Star Wars - Darth Bane: Schöpfer der Dunkelheit"
Originaltitel: "Star Wars: Path of Destruction"
Bewertung:
Autor: Drew Karpyshyn
Übersetzung: Regina Winter
Umfang: 410 Seiten
Verlag: Blanvalet
Veröffentlicht: 11. Juni 2007
ISBN: 3-4422-4453-9
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Dessel arbeitet als Sklave auf einem Minenplaneten. Er verfügt – ohne es zu Wissen – über eine Verbindung zur Macht, derer er sich u.a. bemächtigt, um beim Kartenspielen zu gewinnen. Nachdem er sich mit einem anderen Sklaven eine Prügelei liefert, und danach bei einer Partie Sabacc für Aufsehen sorgt, zieht er sich den Zorn der Minenführung auf sich – und beschließt, das Angebot eines befreundeten Barkeepers anzunehmen, ihn vom Planeten zu schaffen. Daraufhin wird er von einem Sith-Meister rekrutiert, und schließt sich den Schülern auf Korriban an. Schon bald wird klar, dass Dessel über eine außergewöhnlich starke Bindung zur dunklen Seite der Macht verfügt. Schnell überholt er die anderen Schüler – und wird selbst für die Meister zu einer Bedrohung. Er nimmt sich viel Zeit, um in alten Schriften zu lesen, und besucht schließlich – gegen den Willen des Leiters der Akademie – die Ruinen des Planeten aufzusuchen. Schon bald ist er davon überzeugt, dass Lord Kaan, der die Bruderschaft der Dunkelheit gegründet hat, den Sith-Orden korrumpiert hat. Auf je mehr Sith-Lords sich die Macht der dunklen Seite verteilt, desto schwächer werden sie. Zudem wirft er die Bruderschaft in einen sinnlosen, offenen Krieg gegen die Jedi – der auf dem Planeten Ruusan scheinbar in die entscheidende Phase eintritt. Darth Bane, wie sich Dessel nun nennt, ist davon überzeugt, dass sie dunkle Seite in so wenigen Lords wie möglich gebunden sein sollte. Ein Meister, der über die Macht verfügt, und ein Schüler, der diese begehrt. Nicht weniger – aber auch nicht mehr. Und so reist er nach Ruusan mit dem Ziel, die Bruderschaft der Dunkelheit zu vernichten…

Review: "Darth Bane – Schöpfer der Dunkelheit" baut in gewisser Weise auf den Comic "Jedi vs. Sith" von Darko Macan auf. Ich weiß jetzt nicht, ob Darth Bane extra für diesen Comic geschaffen wurde oder er davor schon mal woanders aufgetaucht ist – jedenfalls nimmt Drew Karpyshyn diese dort sehr mysteriöse, mächtige Gestalt, und macht sie hier nun zur zentralen Figur seiner Erzählung. Was Bane dadurch an Mysterium verliert, gewinnt er dafür an Charaktertiefe. Dessel bzw. Darth Bane ist eine komplexe und faszinierende Figur, und auch wenn es sich bei ihm um einen klassischen Bösewicht handelt, macht es "Spaß", den Werdegang seiner Person zu beobachten. Dabei sollte sich meine Entscheidung, zuerst "Jedi vs. Sith" zu lesen und danach erst "Schöpfer der Dunkelheit", als völlig richtig erweisen – obwohl der Roman zeitlich ein paar Monate vor dem Comic ansetzt. Das Roman-Format erlaubt es Drew Karpyshyn jedoch, tiefer in die Figuren einzutauchen, und zu einigen im Comic eher oberflächlich verlaufenden Ereignissen nun einige faszinierende Hintergründe zu liefern. Auch in die Gedanken- und Gefühlswelt der handelnden Personen vermag er hier natürlich viel stärker einzutauchen, womit auch ihre Motivationen klarer werden. Exemplarisch seit der Angriff von Darth Bane auf den Mann und seine drei Kinder zu Beginn des Comics genannt. Dort wirkt es wie ein willkürlicher Akt der Grausamkeit – Drew Karpyshyn gibt diesem Moment eine gänzlich andere Bedeutung, die zumindest mir sehr gut gefallen hat (einige mögen das anders sehen). Insgesamt fand ich das Wechselspiel zwischen Comic und Roman jedenfalls ungemein interessant – auch wenn "Jedi vs. Sith" zugegebenermaßen eine Entwicklungen vor allem auch aus dem dritten und letzten Teil von "Schöfer der Dunkelheit" vorwegnimmt – und finde, dass es Drew Karpyshyn wunderbar gelungen ist, auf diesen aufzubauen.

Aber auch wenn ich glaube, dass die Kenntnis von "Jedi vs. Sith" seinen ersten "Darth Bane"-Roman aufwertet, ist dieser auch ohne entsprechenden Bezug sehr gelungen und unterhaltsam. Darth Bane ist einfach eine sehr interessante Figur, die im Zuge des Romans vor unseren Augen eine nachvollziehbare und trotz der damit verbundenen Düsternis auch faszinierende Entwicklung durchmacht. Die Tatsache, dass er seinen Zorn und seinen Hass hier vorerst noch gegen die Bruderschaft der Dunkelheit – und damit andere Sith-Lords – auslebt, macht es hier zudem noch verhältnismäßig einfach, sich auf seine Seite zu schlagen. Es wird spannend sein zu sehen, inwiefern Drew Karpyshyn dies in den folgenden beiden Romanen dieser Trilogie gelingen wird. Besonders interessant fand ich auch, wie sich seine Beziehung zu Githany im Lauf des Romans entwickelt. Da ich nun doch die wichtigsten Comics aus der grauen Vorzeit der weit weit entfernten Galaxis gelesen habe, freute ich mich auch über den einen oder anderen Bezug darauf. Auch konnte ich im ganzen Roman keinerlei Längen ausmachen. Obwohl Schauplätze, Figuren, Ton und Ausrichtung doch immer wieder wechseln, fand ich ihn von der ersten bis zur letzten Seite sehr unterhaltsam. Im Gegenteil, ich denke, dass gerade auch diese quasi-Dreiteilung (Dessels Zeit als Sklave, seine Ausbildung auf Korriban, und dann das Finale auf Ruusan), die den Roman doch auch recht abwechslungsreich gemacht hat, viel zu dessen Unterhaltungswert beitrug. Wirklichen Kritikpunkt habe ich keinen. Dass es nicht für eine höhere Wertung reicht, liegt einzig und allein daran, dass mir die ganz großen Höhepunkte gefehlt haben. Dafür bot "Darth Bane – Schöpfer der Dunkelheit" aber durchgängig gute Unterhaltung – eine Leistung, die man nicht unterschätzen sollte!

Fazit: "Darth Bane – Schöpfer der Dunkelheit" widmet sich der Frage, wie die Regel der Zwei, die (meines Wissens) zum ersten Mal in "Episode I – Die dunkle Bedrohung" erwähnt wurde, zustande kam. Dafür baut Drew Karpyshyn auf den Comic "Jedi vs. Sith" auf, und nimmt die faszinierende, aber auch sehr geheimnisvolle düstere Gestalt von Darth Bane, und stellt uns diesen ausführlich vor. Wir erleben den Roman in erster Linie aus seiner Perspektive, und tauchen tief in seine teils sehr düstere Gedankenwelt ein. Damit bietet uns der Autor einen faszinierenden Einblick in die dunkle Seite der Macht. Darth Bane selbst macht im Verlauf des Romans eine interessant und auch nachvollziehbare Wandlung durch, und schaffte es trotz seiner düsteren Absichten, bis zu einem gewissen Grad auch meine Sympathien zu gewinnen. Die drei Teile des Romans unterscheiden sich teilweise sehr stark, was ich jedoch als große Stärke sehe, da es "Schöpfer der Dunkelheit" sehr abwechslungsreich macht. Die ganz großen, ultimativen Höhepunkte mögen zwar fehlen, und die Kenntnis des Comics "Jedi vs. Sith", wenn auch nicht Grundvoraussetzung, wertet diesen in meinen Augen doch deutlich auf – was auch heißt, ohne diese Vorkenntnis mag er den einen oder anderen nicht ganz so begeistern können. Insgesamt fand ich "Darth Bane – Schöpfer der Dunkelheit" aber sehr interessant, faszinierend und unterhaltsam.

Bewertung: 4/5 Punkten
Christian Siegel






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