Akte X - Lebende Schatten
Review zum ersten Roman zur Serie Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 08 Juni 2013
 
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Titel: "Akte X - Lebende Schatten"
Originaltitel: "The X-Files - Goblins"
Bewertung:
Autor: Charles Grant
Übersetzung: Winfried Czech
Umfang: 218 Seiten
Verlag: VGS
Veröffentlicht: 1995 (D) bzw. 1994 (USA)
ISBN: 3-8025-2345-8
Kaufen: Deutsch, Englisch
 

Kurzinhalt: Eine Mordserie in einer Kleinstadt gibt Rätsel auf – kann doch weder ein Motiv gefunden werden, noch gäbe es auch nur eine Spur, die zum Täter führen würde. Als in der Kleinstadt erste Gerüchte die Runde machen, dass Kobolde für die Morde verantwortlich sind, werden Mulder und Scully von der FBI-Abteilung für unerklärliche Fälle mit den Ermittlungen beauftragt. Selbst der sonst so aufgeschlossene Mulder will jedoch an Kobolde nicht so recht glauben – ist jedoch im Gegensatz zu seiner Kollegin Dana Scully davon überzeugt, dass irgendetwas Übernatürliches vor sich geht. Zu ihrer Unterstützung wurden ihnen zwei weitere FBI-Agenten abgestellt, und auch ein Reporter den Mulder von früher kennt schnüffelt in der Kleinstadt herum. Ihre Ermittlungen machen sie schon bald auf eine nahegelegene Forschungsstation des Militärs aufmerksam, wo geheime Experimente durchgeführt werden. Stehen die Morde vielleicht mit diesen irgendwie in Zusammenhang?

Review: Was mir an "Lebende Schatten" vor allem gut gefallen hat, ist die Thematik, die Charles Grant für das Buch ausgewählt hat. Anstatt sich eine Geschichte vorzuknöpfen, die man ebenso gut als TV-Episode erzählen hätte können, nimmt er sich mit einem unsichtbaren Killer eines Themas an, dass sich in einem visuellen Medium wie Fernsehen oder Kino nur schwerlich vernünftig umsetzen lässt. Der Roman ist auch sehr flüssig geschrieben, unterhaltsam, und verfügt auch über einige ansatzweise spannende Szenen. Etwas zwiespältig stehe ich allerdings seinem Schreibstil gegenüber. Einerseits ist dieser angenehm gewitzt und mit einigen amüsanten Dialogen gespickt, aber das Gefluche und die Kraftausdrücke hätte er sich meines Erachtens sparen sollen. Auch hier wollte er wohl die größere Freiheit die einem ein Buch – ohne lästiges Network o.ä. die bei Schimpfworten dann ein Veto einlegen – im Gegensatz zu einer TV-Episode (im regulären TV, vor allem auch Mitte der 90er) bietet ausnutzen, es wirkt aber doch irgendwie untypisch, und will nicht so recht zu Akte X passen.

Ebenfalls nicht wirklich glücklich bin ich mit seiner Entscheidung, neben Mulder und Scully noch zwei weitere Agenten in die Ermittlungen einzubeziehen, und darüber hinaus mit dem Reporter noch eine weitere bislang unbekannte Nebenfigur darin eine größere Rolle spielen zu lassen. Auch hier kann ich verstehen, warum er sich dazu genötigt sah. Da Mulder und Scully in so einem Roman natürlich nicht sterben können, dürften diese Nobodys wohl in erster Linie dazu dienen, die Spannung in packenden Situationen zu erhöhen, da man sich bei diesen eben nicht sicher sein kann, ob sie die letzte Seite des Romans erleben. Aber einerseits nimmt man damit den Fokus von den beiden Hauptfiguren weg, und rückt das Duo Mulder und Scully teilweise noch ein wenig in den Hintergrund, und andererseits ist all die Mühe umsonst, wenn er dann diesen Figuren erst recht nicht viel mehr Charakterisierung angedeihen lässt wie den typischen Rothemden der klassischen "Star Trek"-Serie, und sie uns dementsprechend nie so recht ans Herz lassen. Dann hätte er sie sich lieber gleich sparen und sich auf Mulder und Scully konzentrieren sollen.

Fazit: Charles Grant macht beim ersten Roman, der zur Serie "Akte X" erschienen ist, manches richtig, aber meines Erachtens auch einiges falsch. Gut gefielen mir in erster Linie die Auswahl der Thematik, mit der er sich in "Lebende Schatten" befasst, sowie sein Schreibstil, der einerseits sehr gewitzt daherkommt und andererseits auch für die eine oder andere atmosphärisch dichte Szene sorgt. Auch reichert er den Roman um die eine oder andere schrullige Figur an, die im Gedächtnis bleibt. Andererseits hält er es für notwendig, immer wieder Kraftausdrücke einzubauen, was nicht so recht zur Serie passen will. Und auch wenn ich verstehen kann, warum er sich dazu genötigt sah, Mulder und Scully noch zwei weitere Agenten auf den Weg mitzugeben, hätte ich es vorgezogen, wenn der Fokus auf dem aus der Serie bekannten Duo geblieben und sie ihre ganz besondere Chemie auch im Roman besser hätten ausspielen können. Von diesen Punkten abgesehen bot "Lebende Schatten" aber solide Mystery-Unterhaltung.

Bewertung: 2.5/5 Punkten
Christian Siegel




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