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Klappentext: Als New Yorks bösartigste Klatschkolumnistin Cassidy Towne tot aufgefunden wird, sieht sich Heat einer ganzen Reihe Verdächtiger gegenüber. Sie alle sind bekannte Berühmtheiten und sie alle haben eindeutige Motive, Manhattans gefürchtetste Skandalmacherin zu töten. Heats Mordermittlung verkompliziert sich durch ein überraschendes Wiedersehen mit dem Starjournalisten Jameson Rook. Als Folge ihrer kürzlichen Trennung würde sich Nikki lieber nicht mit ihrem emotionalen Ballast herumschlagen. Doch die persönliche Verstrickung des gutaussehenden, sprücheklopfenden Pulitzerpreisträgers in den Fall zwingt sie, sich erneut mit Rook zusammenzutun. Die Überreste ihres ungeklärten romantischen Konflikts sowie knisternde sexuelle Spannung erfüllen die Luft, während Heat und Rook sich auf die Suche nach einem Mörder unter Berühmtheiten und Gangstern, Sängern und Prostituierten, Profisportlern und beschämten Politikern machen…
Kurzinhalt: Skandale, Intrigen, schmutzige Wäsche, Leichen im Keller… Cassidy Towne findet alles heraus, hat sie doch ihre gut bezahlten Spitzel überall. Und davon lebt ihre Kolumne, sehr zum Leidwesen derjenigen, über die sie herzieht. Wenn dann noch der Ruf von VIPs ruiniert wird, Morddrohungen ausgesprochen werden, und eines Tages Cassidy Towne tatsächlich ermordet aufgefunden wird, ruft das New Yorks besten Detective Nikki Heat und ihr Team auf den Plan. Aufgrund eines Artikels des Journalisten Jameson Rook ist Nikki Heat für viele in der Stadt nun keine Unbekannte mehr. Doch Nikki will und wollte diesen Ruhm niemals. Entsprechend frostig ist die Stimmung als sie im Laufe ihrer Ermittlungen Rook über den Weg läuft. Am liebsten hätte sie nichts mehr mit ihm zu tun, insbesondere aufgrund ihrer romantischen Vergangenheit mit dem Journalisten, doch Rook ist in den Fall um Cassidy Towne verstrickt, da er einen Artikel über die Klatschkolumnistin schreiben wollte. Und so bleibt Nikki Heat nichts anderes übrig, als sich ihrem Gefühlschaos zu stellen, und gleichzeitig wie immer alles zu geben, um diesen hochkomplizierten Fall zu lösen. Denn es wimmelt nur so von Verdächtigen und Motiven. Und ständig werden es mehr…
Review: Und weiter geht’s mit Richard Castles Nikki Heat-Romanen. Dieses Mal erwartet den Leser ein deutlich längeres Stück Lesevergnügen. Dies hat allerdings auch zur Folge, dass ich mir ca. bei Seite 80 gedacht habe, dass die Story so langsam einen Zahn zulegen darf. Glücklicherweise hat sie das dann auch. Irrungen und Wirrungen, hauptsächlich hervorgerufen durch die vielen Personen, die in dem Buch genannt werden. Zunächst gibt es natürlich wieder die Stammbesetzung, bestehend aus Nikki Heat, Detective Ochoa, Detective Raley, Gerichtsmedizinerin Lauren Parry und Jameson Rook. Nicht zu vergessen eine Leiche, dieses Mal eine allseits sehr unbeliebte Klatschkolumnistin, genannt Cassidy Towne. Und um die Sache nicht langweilig werden zu lassen, gibt es gleich zu Beginn noch eine andere Leiche. Mal soll die Detectives ja nicht nur mit einem Fall beschäftigen.
Aber die Story dreht sich um den Fall "Cassidy Towne" und die Liste an Verdächtigen und Motiven ist länger als das Alphabet, was das Buch einerseits sehr interessant macht. Andererseits aber ist es hart an der Grenze, dass man durcheinander kommt und nicht mehr genau zuordnen kann, wer wer ist, und wer in welcher Verbindung (oder auch nicht) zum Opfer stand. Aber bis auf ganz seltene Ausnahmen schafft es das Buch doch nochmal die Kurve zu kriegen und man behält den Überblick. Wo ich mich jedoch öfters ertappt hab, war der Gedanke, dass die Charaktere nicht so wirklich gut getroffen sind, Verhaltensweisen mich störten. Bis ich mir dann auf die Finger geklopft habe und mir in Erinnerung gerufen habe, dass dieses Buch ja Rook und Heat ist, und nicht Castle und Beckett. Was mich dann letztlich dazu bringt, das wieder als Positiv zu bewerten, denn gerade, dass Rook und Heat andere Eigenschaften haben als Castle und Beckett in der Fernsehserie, ist für mich bisher ein großes Plus an den Büchern. Und doch findet die Serie immer wieder Einzug in die Bücher, so auch in diesem. Schon gleich zu Beginn findet die sich anbahnende Romanze zwischen Detective Ochoa und der Gerichtsmedizinerin Lauren Parry Erwähnung. Serien-Fans werden sich an Ähnliches sicherlich gut erinnern.
Auffällig fand ich, dass hingegen die Romanze zwischen Heat und Rook, die im ersten Band durchaus oft Erwähnung fand und aufgebaut wurde, in diesem Buch eher zurückgeschraubt wurde. Was jetzt nicht heißen soll, dass sie gar keine Erwähnung findet. Mitnichten. Aber auf die Seitenanzahl ins Verhältnis gesetzt erschien es mir weniger. Ob das jetzt positiv oder negativ ist, sei jedem selbst überlassen. Was zur Auflockerung beiträgt und das Buch sehr unterhaltsam macht, sind die vielen eingebauten Lacher. Insbesondere Heats trockener Humor, oder auch Rooks besserwisserische Sprüche, die manchmal so dämlich sind, dass sie wieder richtig gut sind. Doch es ist natürlich nach wie vor keine Komödie. Was mir persönlich sehr gefallen hat, waren die eingestreuten Action-Szenen. Solche Szenen wirklich interessant zu schreiben, halte ich für eher schwierig, aber in diesem Buch bekommt man immer wieder Seiten voll davon geliefert, und zwar erstklassig geschrieben.
Fazit: Wieder eine solide Story, die einen packt und miträtseln, sowie immer wieder eigene Theorien über den Haufen werfen, lässt. Punktabzug gibt es von mir dafür, dass das Buch meines Erachtens leichte Anlaufschwierigkeiten hat und eine Zeit braucht, bis es wirklich in Fahrt kommt. Darüber hinaus ist die Anzahl möglicher Täter fast schon zu groß und man verliert beinahe den Überblick. Andererseits sind Wendungen des Geschehens gut eingebaut, und eine große Stärke dieses Buchs sind die großartig geschriebenen Action-Szenen, aber auch die manchmal unerwartet amüsanten Stellen, die mich jedenfalls das ein oder andere Mal haben laut loslachen lassen. Die Auflösung des Falles fand ich hier etwas interessanter als in Band 1, zumindest bin ich erst sehr spät auf den richtigen Täter gekommen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt hier mit 12,80 EUR auch besser als beim letzten Buch.
Ulrike Waizenegger
Bewertung: 4/5 Punkten
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