Aliens - Nekropolis
Als eigenständiger Comic nur bedingt überzeugend Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Alexander Lutz - Datum: Sonntag, 29 Juli 2012
 
Prometheus - SPECiAL

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Titel: "Aliens - Nekropolis"
Bewertung:
Autor: John Arcudi
Zeichner: Zach Howard & Mark Irwin
Übersetzung: Joachim Riefer
Umfang: 104 Seiten
Verlag: Cross Cult
Veröffentlicht: Mai 2010
ISBN: 3-9412-4879-0
Kaufen: Hardcover, Softcover
 

Klappentext: Eine Gruppe von interstellaren Glücksrittern landet auf einem abgelegenen Planeten, einer Welt reich an natürlichen Bodenschätzen und Rohstoffen, und macht eine sensationelle archäologische Entdeckung: Eine antike Ruinenstadt von beängstigend großen Ausmaßen. Als sich die Crew des Raum-kreuzers tiefer ins Innere des Katakombensystems begibt, erwacht dort ein Jahrhunderte altes Grauen, das nur eine Bestimmung kennt… zu töten.

Zum 30jährigen Jubiläum des Film-Klassikers von Ridley Scott fügt Nekropolis der wohl bekanntesten Science-Fiction-Horror-Saga ein neues, erschreckendes Kapitel hinzu. Die ALIENS sind zurück! Tödlicher als je zuvor!

Inhalt (enthält Spoiler!): Einige Zeit nach einer abgewehrten Alien-Invasion auf der Erde durchstreifen Forschungskreuzer das Universum auf der Suche nach neuen Planeten, deren Rohstoffe ausgebeutet werden können. Die Honito ist ein solches Schiff und fand auf dem Planeten Chione nicht nur Rohstoffe, sondern auch ein nicht menschliches Artefakt: Eine riesige, anscheinend unbewohnte Stadt. Nachdem die Regierung die Forschungsrechte an dieser Stadt erstanden hat, wird das Raumschiff Vidar zum Planeten entsandt, um dieses einmalige Artefakt zu erforschen.

Doch bereits unmittelbar nach ihrer Landung wird die komplette Crew der Vidar von den "Siedlern" der Honito auf bestialische Weise abgeschlachtet und in einem Massengrab verscharrt. Nur der Android David Serada übersteht das Massaker. Als er gerade fliehen will, empfängt er den Notruf einer jungen Frau Namens Andrea, und Serada entscheidet sich diese Frau zu retten. Auf der Suche nach Andrea begegnet David den letzten Überlebenden der Honito, darunter auch die beiden Mörder der Vidar-Crew. Serada beschließt, auch diese Überlebenden zu retten und macht sich mit ihnen auf die Suche nach Andrea. Dabei erfährt er, dass die gesamte Crew der Honito in den Bann der geheimnisvollen uralten Stadt gefallen ist. Die Überlebenden sagen, dass die Stadt ein Bewusstsein besitze, das sich auf sie übertragen habe. Die Siedler fühlten wie die traurige Stadt durch ihre Anwesenheit immer glücklicher wurde und sie dann mit "Segensgaben" belohnte. Doch diese Segensgaben waren nichts anderes als die Eier der Aliens und das Sterben begann.

Auf ihrer Rettungsmission kommt es zu Spannungen zwischen der Gruppe und dem Mörder Red. Red verabschiedet sich und steht nach einer scheinbar endlosen Klettertour dem Geist der Stadt gegenüber. Der Rest der Gruppe sucht weiter nach der immer noch vermissten Andrea und wird währenddessen von Aliens angegriffen und stark dezimiert. Am Ende finden die letzten zwei Überlebenden der Honito und Sereda die Leiche von Andrea, deren Brustkorb bei der Geburt eines Alien gesprengt wurde. Danach verlassen sie den Planeten Chione.

Kritik: Die mir vorliegende auf 1000 Exemplare limitierte Hardcover-Edition von "Aliens: Nekropolis" wirkt auf den ersten Blick bereits sehr hochwertig und edel, wie es bei einem so streng limitierten Werk auch sein sollte. Das Cover verbreitet den typisch düsteren Eindruck, der das Herz eines jeden Alien-Fans gleich höher schlagen lassen sollte. Allerdings besitzt "Nekropolis" im Gegensatz zu den von mir bereits rezensierten übergroßen "Assassins Creed"-Comics nur das normale Format von 17x26 cm, wie es z.B. auch von Panini verwendet wird, und wirkt dadurch nicht so bombastisch wie die Bände vom Splitter-Verlag. Aber im Falle des "Alien"-Universums ist dies auch wieder von Vorteil, denn ein wichtiger Bestandteil davon sind ja auch die klaustrophobischen Settings, so dass man das erste Erscheinungsbild insgesamt als rundum gelungen bezeichnen kann. Auch die Zeichnungen im Comic können durchaus überzeugen. Sie sind sehr detailreich und vermitteln sowohl die Action als auch die beängstigende, düster-beklemmende Stimmung.

Sowohl von der Aufmachung, als auch der grafischen Gestaltung des Comics her kann "Aliens: Nekropolis" in dieser Edition also voll überzeugen. Lediglich im Bereich der Handlung blieb für mich ein sehr bitterer Nachgeschmack: Als ich das Comic erhielt und die doch erhebliche Seitenzahl sah, bereitete ich mich auf etwa 3-5 Tage Lesespaß vor, denn ich bin nun mal kein schneller Leser und genieße Comics gerne ausgiebig. Umso überraschter war ich, als ich die 104 Seiten bereits nach ca. 3 Stunden durch hatte. Ich wurde auch durchaus gut unterhalten, aber dennoch störten mich einige Dinge. Zunächst hatte ich, als Science Fiction-Fan (der bisher nur die "Alien"- und "Aliens vs. Predator"-Filme kannte) etwas Probleme damit, die "Nekropolis"-Handlung ins "Alien"-Universum einzuordnen. Aber dies möchte ich den Machern nicht mal vorwerfen, vielleicht wurde die zu Beginn der Geschichte erwähnte "Alien"-Invasion auf der Erde ja an anderer Stelle bereits thematisiert und ist mir bisher lediglich nicht bekannt. Was mich dann doch deutlich mehr störte, war dass die titelgebenden Aliens tatsächlich nur am Rande vorkommen und in der eigentlichen Handlung so gut keine Rolle spielen. Vielmehr geht es in "Nekropolis" um einige Siedler, die in einer toten Stadt ein Bewusstsein finden und diesem verfallen. Irgendwann tauchen dann die Aliens auf und töten die meisten Siedler, was aber auch nur am Rande erwähnt wird. Die Überlebenden kommen wieder zur Besinnung und fliehen, verfolgt von den Aliens.

Ich habe in diesem Comic rein gar nichts über die Aliens erfahren. Nicht einmal, wie oder warum sie auf den Planeten Chione gelangten, noch dass sie dort besiegt wurden. Doch auch das war für mich noch nicht das Schlimmste. Das was mich am allermeisten gestört hat, ist die Tatsache, dass auch die eigentliche Geschichte, um das geheimnisvolle Bewusstsein der Stadt schlussendlich nicht aufgelöst wurde.

Fazit: Insgesamt wirkte "Aliens: Nekropolis" auf mich nur wie der erste Teil einer Serie. Es wurden zwar viele Fragen aufgeworfen, aber nicht eine einzige beantwortet. Die Autoren erzählen eigentlich eine Geschichte ohne sie wirklich zu erzählen. Schade - ich hoffe, es gibt irgendwann eine Fortsetzung. Dann bin ich auf jeden Fall mit Begeisterung dabei.

Wertung: 3/5 Facehuggern
Alexander Lutz





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