Unrealized Reality
Autor: Christian Siegel - Datum: Donnerstag, 17 Juni 2021
 
John wird in ein Wurmloch gezogen, wo er sich in einer Art Zwischenwelt wiederfindet, die wie ein Eisberg in einem unendlichen Meer aussieht. Dort trifft er auf einen der Ancients, der John warnt, dass er unbedingt wieder in seine eigene Realität zurückkehren muss…
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Episodenbild (c) Syfy

Originaltitel: Unrealized Reality
Episodennummer: 4x11
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 23. August 2002
Erstausstrahlung D: -
Drehbuch: David Kemper
Regie: Andrew Prowse
Hauptdarsteller: Ben Browder als Commander John Crichton, Claudia Black als Officer Aeryn Sun, Anthony Simcoe als Ka D'Argo, Jonathan Hardy als Dominar Rygel XVI, Gigi Edgley als Chiana, Wayne Pygram als Scorpius, Lani Tupu als Pilot.
Gastdarsteller: Raelee Hill als Sikozu Svala Shanti Sugaysi Shanu, Lani Tupu als Captain Bialar Crais, Melissa Jaffer als Utu-Noranti Pralatong, John Bach als Einstein, Virginia Hey als Pa'u Zotoh Zhaan, Paul Goddard als Stark, Tammy Macintosh als Joolushko Tunai Fenta Hovalis, David Franklin als Capt. Meeklo Braca, Murray Bartlett als Douglas 'D.K.' Knox, Erika Heynatz als Caroline Wallace, Katherine Thomas als Laura Kopecki u.a.


Kurzinhalt: John befindet sich in einem Raumanzug außerhalb von Moya, wo er wieder einmal auf die Ankunft eines Wurmlochs wartet. Diesmal gelingt es ihm, dessen Erscheinen praktisch auf die Sekunde vorherzusagen. Womit er jedoch nicht gerechnet hat, ist, dass er von diesem erfasst und hineingezogen wird. Er findet sich daraufhin in einer Art Zwischenwelt – oder einer anderen Existenzebene – wieder, die wie ein von einem unendlichen Meer umgebenen Eisberg aussieht. Dort trifft er auf einen alten Mann, der sich als einer der Ancients herausstellt. Von ihm erfährt er, dass er sich immer noch im Wurmloch befindet. Dieses ist quasi ein Portal, nicht nur durch Raum, sondern auch durch Zeit, sowie andere Dimensionen. Und so springt John kurz mal in seine eigene Vergangenheit, aber auch in alternative Realitäten. In einer davon hat er sich beispielsweise den Peacekeepern angeschlossen, und arbeitet mit Scorpius zusammen. In einer anderen ist überhaupt alles irgendwie durcheinander geraten, und sieht D'Argo auf einmal eher so aus wie Rygel, und so weiter. Zudem sieht und hört John immer wieder verschiedene Varianten von Interviews seiner alten Gefährten von der Erde, angefangen bei seiner Ex-Freundin, über seine Mutter, bis hin zu seinen alten Lehrern; und selbst sein ehemaliger Priester kommt zu Wort. Doch wenn es John nicht gelingt, sich auf seine Realität und seine Gegenwart zu existieren, droht er, wenn er das Wurmloch verlässt, in einer alternativen Zeitlinie zu landen…

Review: Episodenbild (c) Syfy Nach seiner – optisch coolen – Reise durchs Wurmloch landet John dann schließlich auf einer Art Eisberg, umgeben von einem scheinbar unendlichen Meer. Eben dieses Set(ting) hatte es mir durchaus angetan. Optisch war die Folge jedenfalls eine Wucht, und bot einige wirklich schöne Bilder und imposante Einstellungen, sei es eben rund um besagten Eisberg, oder z.B. auch mit John, der quasi im Nichts aus dem Wasser zu stehen scheint. Angenehm mysteriös auch das Auftauchen und das nachfolgende Gespräch mit dem alten Mann, bei dem es sich um einen Ancient handelt, und der von John kurzerhand Einstein getauft wird. Ihre Unterhaltung fand ich ebenfalls durchaus interessant. Als John dann zur Pilotfolge zurücksprang, war ich kurzzeitig genervt, da ich dachte, "Farscape" würde uns in der vierten Staffel eine Clip-Show liefern, da jedoch John immer noch seine Erinnerungen an damals hat, ist das Ganze dann eh doch etwas anders abgelaufen. Diese Einbindung des "neuen" John in die alten Aufnahmen war jedenfalls wirklich gelungen.

Die alternativen Zeitlinien sehe ich schon etwas durchwachsener. Jene, in der John als Peacekeeper auftritt, hatte durchaus seinen Reiz – dafür fand ich die, wo die einzelnen DarstellerInnen Rollen und teilweise auch Make-Up tauchen, doch eher mühsam, und vor allem auch viel zu lang. Für manche mag dieser "Körpertausch" eine coole Idee gewesen sein, ich hätte das aber nicht gebraucht. Gleiches gilt für die Interviews, die ich sehr schräg, beliebig, und vor allem auch höchst entbehrlich fand. Nicht zuletzt, als man da zwischen verschiedenen Realitäten hin- und hersprang, lernte man letztendlich durch diese Gespräche weder etwas neues über John, noch die Leute, die sie zu ihm befragen, weshalb ich das irgendwie sinn- und wertlos fand. Auf mich wirkte das jedenfalls so, als wäre man während der Dreharbeiten draufgekommen, dass die Story für die 45-minütige Laufzeit zu dünn ist, woraufhin man dann nochmal diese Interviews eingeschoben hat. Auffällig waren für mich als Genre-Veteran zudem einige Überschneidungen zu anderen Science Fiction-Serien. Alles rund um die Wurmlochwesen (und auch die leicht surreale Umgebung, in denen man sich mit ihnen trifft) erinnerte stark an "Deep Space Nine", bei der Bezeichnung "Ancients" bzw. Antiker wiederum musste ich unverzüglich an "Stargate" denken. Ein bisschen ungünstig fand ich das schon. Dafür reißt das Ende dann noch einmal ordentlich etwas heraus – also unter der Voraussetzung, dass ich das richtig verstanden/interpretiert habe, und da nicht einem billigen, effekthascherischen Trick aufgesessen bin. Ich muss gestehen, mit einer Rückkehr von John Crichton zur Erde hätte ich frühestens bei den "Peacekeeper Wars" gerechnet. Die Idee, dass es ihm nun so gelingt, nach Hause zurückzukehren, finde ich ungemein spannend. Jetzt hoffe ich nur, das stimmt auch so, und ich bin da nicht einem billigen, effekthascherischen Cliffhanger aufgesessen. Wäre ja nicht das erste Mal bei "Farscape", dass sich Johns vermeintliche Rückkehr zur Erde als Finte herausstellt.

Fazit: Episodenbild (c) Syfy Optisch war "Unrealized Reality" überaus fein. Dieser Ort außerhalb von Raum und Zeit war sehr gut – und mit dem Eisberg im Nirgendwo auch schön surreal – umgesetzt. Etwas durchwachsener sehe ich schon die alternativen Zeitlinien, die wir hier besuchen; John als Peacekeeper hatte was, auf diesen Körper- bzw. Maskentausch zum Ende hin hätte ich aber verzichten können; zumal mir die Einlage auch zu lang war. Und vor allem die immer wieder eingestreuten Interviews fand ich völlig überflüssig. Und generell muss man sagen, dass sich hier inhaltlich nicht sonderlich viel tat – und man es der Episode da und dort doch anmerkt, dass man sich etwas schwer tat, die Laufzeit zu füllen. Die höchst interessante und vielversprechende letzte Szene wertet "Unrealized Reality" dann aber nochmal auf, und lässt mich schon gespannt auf die Fortsetzung warten!

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2002 Syfy)








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