Die Warnung des Magiers
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Episodenbild (c) Warner Bros.

Originaltitel: The Memory of War
Episodennummer: 1x10
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 11. August 1999
Erstausstrahlung D: 12. Mai 2000
Drehbuch: J. Michael Straczynski
Regie: Tony Dow
Hauptdarsteller: Gary Cole als Captain Matthew Gideon, Tracy Scoggins als Captain Elizabeth Lochley, Daniel Dae Kim als Lieutenant John Matheson, David Allen Brooks als Max Eilerson, Peter Woodward als Galen, Marjean Holden als Dr. Sarah Chambers, Carrie Dobro als Dureena Nafeel.
Gastdarsteller: Susie Park als Sogayu, James Parks als Duncan, John Saint Ryan als Techno-mage, Ron Campbell als Belan, Maggie Egan als ISN Anchor Jane, Dustin MacDonald als Guard u.a.


Kurzinhalt: Die Excalibur schwenkt in den Orbit eines Planeten ein, dessen Bevölkerung ebenfalls von einem Virus ausgelöscht wurde. Gideon hofft auf eine Verbindung zur Drakh-Seuche, und durch die Erforschung des Planeten mehr über diese zu erfahren – und so vielleicht sogar ein Heilmittel zu finden. Doch Galen warnt Gideon ausdrücklich davor, einen Fuß auf dem Planeten zu setzen. Dieser sei seit rund 100 Jahren für die Technomagier Tabu, da als zu gefährlich eingestuft. Und wenn das schon für Technomagier gilt, wie gefährlich muss es dann erst für Menschen sein? Doch Gideon lässt sich von seinem Entschluss nicht abbringen. Mit einem Shuttle bricht ein kleines Expeditionsteam auf, um die Ruinen des Planeten zu erforschen. Kurz darauf kommt es zum ersten Todesfall. Treibt auf dem vermeintlich ausgestorbenen Planeten ein Ungeheuer sein Unwesen? Oder ist etwas noch viel Gefährlicheres für den Tod des Crewmitglieds verantwortlich? Als Galen seine eigene Warnung ignoriert und dem Planeten einen Besuch abstattet, entdeckt er schließlich die schreckliche Wahrheit…

Review: Episodenbild (c) Warner Bros. Dass "Crusade" dadurch, dass man sich statt auf einer Raumstation auf einem Schiff befindet, einen stärkeren "Star Trek"-Touch haben würde, war ja eigentlich von Anfang an zu erwarten. Jedoch empfand ich diesen bislang nirgends so stark, wie hier. Die Erforschung des fremden Planeten, der in bester, guter, alter, traditioneller Studio-Manier (insbesondere TOS und TNG lassen grüßen) umgesetzt ist, sorgte bei mir für einen wohlig-nostalgischen Schauer – jedoch zugleich auch dafür, dass ich mich teilweise eher wie im "Star Trek"- denn im "Babylon 5"-Universum fühlte. Ein weiterer Kritikpunkt sind auch diesmal wieder die Aufnahmen auf der Erde, die viel zu offensichtlich der Gegenwart entstammen, aber nicht rund 250 Jahre in die Zukunft passen. Ich halte die Folge auch insofern ungünstig platziert, als sie "Der Friedhof der Schiffe" doch recht stark ähnelt (in beiden Fällen besucht man einen vermeintlich ausgestorbenen Planeten in der Hoffnung, ein Heilmittel für die Drakh-Seuche zu finden). Sehr unvorsichtig erschien es mir auch, die Leiche an Bord der Excalibur zu bringen. Was, wenn der Virus noch aktiv gewesen und sich nun auch auf dem Schiff ausgebreitet hätte?

Generell fand ich, dass die Episode nach noch interessantem Einstieg und einem guten Spannungsaufbau in der zweiten Hälfte doch ordentlich abbaute. Sobald Galen mal das Versteck des anderen Technomagiers entdeckt, war die Spannung irgendwie völlig draußen, und der Showdown am Ende verlief zudem auch ziemlich seltsam. Zuerst schießt Dureena auf sie, und dann ist sie auf einmal wieder auf ihrer Seite? Aufgrund der kostengünstigen Sets, vor allem aber Evan H. Chens hier wieder sehr schwacher Musik, erhält das Ganze teilweise einen ordentlichen trashigen Touch. Und das mit dem Stab am Ende war halt auch enorm vorhersehbar. Last but not least wird hier eben erst jener Nano-Schild entdeckt, den man in "Dureenas Geheimnis" bereits im Einsatz hatte. Auch das irritiert – zumindest, wenn man die Episoden in der offiziellen Ausstrahlungs- und DVD-Reihenfolge ansieht (und aufgrund der wechselnden Uniformen halte ich in Wahrheit keine andere für praktikabel). Abseits der anfänglichen, störenden Aufnahmen von der Erde war die erste Hälfte der Episode aber noch recht gelungen. Mir gefiel die Auseinandersetzung an Bord der Excalibur. Durch Galens warnende Worte gelingt es der Episode sehr schön, Spannung aufzubauen. Zugleich ist aber auch verständlich, dass sich Gideon diese Möglichkeit, vielleicht ein Heilmittel für die Drakh-Seuche zu finden, aufgrund der (vagen) Warnungen des Technomagiers nicht entgehen lassen will. Auch die ersten paar Minuten auf dem Planeten waren noch nett. Vor allem Dureenas kleines Abenteuer, rund um die Energiebrücke (was mich an das PC-Spiel "The Dig" erinnert hat), stach dabei hervor. Generell baut sich anfänglich auch auf dem Planeten eine nette Atmosphäre auf. Zusätzlich aufgewertet wird die Episode durch die sehr gute Inszenierung durch Tony Dow, der es versteht, für Spannung zu sorgen, und dem Geschehen zudem durch immer wieder eingestreute Zeitlupensequenzen eine fast schon alptraumhafte Atmosphäre verleiht. Und während ich das unterirdische Abenteuer von Gideon und Galen wenig interessant fand, waren die parallelen Szenen rund um Max und die draußen durchdrehenden Besatzungsmitglieder durchaus packend. Insgesamt ist "Die Warnung des Magiers" aber eine eher durchwachsene Angelegenheit.

Fazit: Episodenbild (c) Warner Bros. Nachdem man die zu eindeutig aus der Gegenwart stammenden Ausschnitte der Ereignisse auf der Erde hinter sich hat, gelingt es "Die Warnung des Magiers" zunehmend, eine nette Spannung aufzubauen. Angefangen bei Galens warnenden Worten über Tony Dows atmosphärisch-alptraumhafte Inszenierung bis hin zum ersten Todesfall. Mein persönliches Highlight war aber Dureenas kurzes Abenteuer, welches zwar mit dem Rest nicht wirklich viel zu tun hat, mir aber dennoch sehr gut gefiel. Irgendwie hatte das einfach was. Und auch der starke, klassische "Star Trek"-Touch, mit der Außenmission auf dem Studio-Planeten, hatte es mir angetan. Schade nur, dass die Episode im letzten Drittel zunehmend an Spannung und Faszination verliert. Zumal der Showdown leider eher trashig geraten ist. Auch Evan H. Chens Musik ist mir hier doch eher wieder negativ aufgefallen. Die eine oder andere nur bedingt nachvollziehbare Entscheidung drückt dann den Gesamteindruck ebenso noch einmal herunter, wie der (in der DVD-Reihenfolge auftretende) Kontinuitätsfehler rund um den Nano-Schild. Und damit, dass das Grundkonzept der vorangegangenen Episode fast 1:1 gleicht, hat man sich auch keinen Gefallen getan. Insgesamt war "Die Warnung des Magiers", dank der noch sehr gefälligen ersten Hälfte, aber ok.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1999 TNT)




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