Das Fenster in die Zeit
Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 20 Mai 2007
 
Chiana kauft sich ein Bild, auf dem sie zu sehen ist. Schon bald vermutet sie, dass dieses die Zukunft voraussagt. Als sie kurz darauf bei lebendigem Leib verbrennt, glaubt Zhaan, dass das Bild vom Zauberer Maldis stammt – und er dieses nutzt, um sich an der Moya-Crew zu rächen…
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Episodenbild (c) Syfy

Originaltitel: Picture If You Will
Episodennummer: 2x06
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 21. April 2000
Erstausstrahlung D: 01. April 2001
Drehbuch: Peter Neale
Regie: Andrew Prowse
Hauptdarsteller: Ben Browder als Commander John Crichton, Claudia Black als Officer Aeryn Sun, Virginia Hey als Pa'u Zotoh Zhaan, Anthony Simcoe als Ka D'Argo, Jonathan Hardy als Dominar Rygel XVI, Gigi Edgley als Chiana, Lani Tupu als Pilot.
Gastdarsteller: Chris Haywood als Maldis/Kyvan u.a.

Kurzinhalt: Die Moya-Crew besucht einen Trödler, der in einer kleinen Station einige Waren und Kuriositäten anbietet. Rygel stößt dort auf eine Fälschung, die er jedoch meint, jemandem der sich mit dem hynerianischen Imperium nicht ganz so gut auskennt, als Original andrehen und somit einen ordentlichen Gewinn machen zu können. Chiana bleibt indes bei einem Bild hängen, dass sie zu zeigen scheint. Es ist jedoch kein Spiegel, sondern scheint vielmehr die Zukunft zu zeigen. So ist sie z.B. kurz bevor sie sich den Fuß bricht mit abgerissenem Fuß auf dem Bild zu sehen. Die nächste Vorahnung ist sogar noch einmal verstörender, zeigt sie doch, wie Chiana in Flammen steht. Kurz darauf glaubt sie tatsächlich, zu brennen, schließt sich in eine Koje ein, nur um kurz darauf tatsächlich von Feuer umgeben zu sein. Als nächstes zeigt das Bild, wie D'Argo von etwas aufgespießt wird, dass wie seine Waffe aussieht. Auch dies trägt sich kurz darauf tatsächlich so zu. Nach seinem "Tod" findet sich D'Argo allerdings in einer Art verzerrten Realität wieder, wo er auch Chiana wiedersieht. Offenbar sind die beiden nun im Inneren des Bildes gefangen. Etwas ähnliches hat Zhaan bereits vermutet: Das Bild stammt vom Zauberer Maldis, der dieses dazu nutzen will, um sich an der Moya-Crew zu rächen. Nun muss sich zeigen, ob es ihr neuerlich – und ohne Hilfe – gelingt, ihm die Stirn zu bieten…

Review: Episodenbild (c) Syfy Den Einstieg in die Folge fand ich sehr interessant. Dass es mit dem Bild etwas auf sich hat, war zwar rasch klar, aber was genau? Im ersten Moment dachte ich ja noch unweigerlich an "Das Bildnis des Dorian Grey", stattdessen schlug man hier eine ganz andere Richtung: Zeigt sich doch, dass das Bild die Zukunft zeigt. Eben diese Idee fand ich sehr interessant. Zugleich machte man aber mit Chianas gebrochenem Fuß und danach mit ihrem Gesicht im Feuer deutlich, dass so etwas auch immer Schattenseiten mit sich bringen kann. Sicher, manchmal würde man sich wünschen, einen Blick in die Zukunft werfen und sehen zu können, ob eine bestimmte Entscheidung richtig war. Aber angenommen, man sieht dann dort, dass einen ein schreckliches Schicksal erwartet, und man hat zugleich keine Idee, wie man dieses abwenden soll. Dann könnte man wohl auch die Zeit bis dieses Schicksal eintritt nicht mehr wirklich genießen. Genau darunter leidet Chiana, deren Faszination mit dem Bild sich nach dem gebrochenen Bein zuerst zu einer Obsession und dann zu panischer Ehrfurcht entwickelt.

Etwas später stellt sich dann heraus, dass das Bild nicht einfach nur die Zukunft zeigt, sondern diese vielmehr selbst herbeiführt. Damit verbunden ergibt sich allerdings auch schon der erste große Kritikpunkt der Folge: Denn wenn wir sehen, wie Chiana verbrennt, ist einfach von vornherein klar, dass am Ende der Resetknopf gedrückt wird. Dementsprechend schaltete ich an dieser Stelle quasi ab, und nichts, was danach kam (oder auch vom Bild angekündigt wurde), vermochte mich noch wirklich zu erschrecken und/oder berühren. Zum Glück gibt man dann aber zugleich mit D'Argos "Tod" das Täuschungsmanöver auf, und offenbart uns, was wirklich geschieht – und dass es die Opfer des Bildes vielmehr in einer Art verzerrtes Taschenuniversum verschlägt. Sie sind also quasi im Bild selbst gefallen. Eher durchwachsen sehe ich allerdings die Umsetzung dieses Spiegeluniversums. Der wasserartige Verzerrungseffekt war zwar sehr gut gemacht, beim Versuch, eine möglichst surreale Umgebung zu erschaffen, schien man allerdings an die Grenzen des damals machbaren – und des Budgets – zu stoßen. Das mit diesen Türen und den Gesichtern darin fand ich nämlich leider eher dürftig umgesetzt. Positiv fand ich dafür die Offenbarung, dass Maldis hinter all dem steckt. Ich lege nun mal bei meinen Serien viel wert auf Kontinuität, und mag dementsprechend auch solche Rückgriffe. Zumal fortlaufende Handlungen Anfang der 0er-Jahre, im Vergleich zu heute, noch eher die Ausnahme waren, statt die Regel. Und auch der eine oder andere gute Gag war wieder dabei. Die Spannung hielt sich allerdings in Grenzen, und vor allem der Showdown war dann leider längst nicht so packend, wie ich mir das erhofft hätte. Immerhin, die Szene mit der großen Hand, die aus dem Bild kommt, war dann nochmal ganz nett. Davon abgesehen bot "Das Fenster in die Zeit" jedoch – Achtung, Wortspiel! – wenig Herausragendes.

Fazit: Episodenbild (c) Syfy Zu Beginn gelang es "Das Fenster in die Zeit" mit dem die Zukunft zeigenden Bild, mein Interesse zu wecken. Leider aber verflog dieses, sobald wir Zeuge werden, wie Chiana verbrennt. Weil in dem Moment war einfach klar, dass was auch immer noch schlimmes passiert, am Ende irgendwie wieder aufgehoben werden wird. Dementsprechend fand ich den Mittelteil am Schwächsten. Nachdem die Episode dann mit offenen Karten spielte drehte sie zwar wieder auf, allerdings war ich mit der Umsetzung dieser Parallelwelt nur teilweise glücklich. Der Verzerrungseffekt war grundsätzlich sehr cool, der schwarzen Raum mit den Portalen hingegen wirkte doch eher trashig. Auch sonst hielten sich die positiven Aspekte ziemlich die Waage, wie z.B.: Dass man hier Maldis zurückbrachte, war ein Pluspunkt – den doch eher schwachen und wenig packenden Showdown hingegen muss ich als Minus verbuchen. Letzten Endes kommt eine sehr durchschnittliche Folge heraus, die zwar ein paar nette Ansätze bot, diese aber nur partiell effektiv umzusetzen vermochte.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2000 Syfy)








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