Morgenstern 3: Blutige Eiszeit
Ein Fortschritt für die Hörspielreihe Kategorie: Audio - Autor: Bettina Schwarzkopf - Datum: Freitag, 19 September 2014
 
Titel: Morgenstern 03: Blutige Eiszeit
Bewertung:
Label: Folgenreich (Universal)
Veröffentlicht: 14. März 2014
Autor: Raimon Weber
Produktion: Sebastian Breidbach
Sprecher: Olaf Reitz, Walter Wiegand & Jens Wendland
Länge: ca. 73 Minuten
Altersempfehlung: Ab 12 Jahren
Kaufen: CD, MP3-Download


Inhalt: In Potsdam ist der Winter eingebrochen. Überall wo man hinsieht, liegt Schnee. Auf einen Auftrag scheint der Privatdetektiv in der kalten Jahreszeit vergebens zu warten, doch kurz vor Zwölf klingelt das Telefon. Ein alter Schulfreund namens Henry ist am Apparat, er klingt verstört und verängstigt. Und bittet den Privatdetektiv darum herauszufinden, wohin sein langjähriger Nachbar Elmar verschwunden ist. Für gewöhnlich übernimmt so etwas ja die Polizei, doch Henry erklärt Morgenstern, dass die örtliche Polizei von Pulkwitz ebenfalls in die merkwürdigen Vorkommnisse verwickelt zu sein scheint. Morgensterns Interesse ist geweckt, weshalb er sich unmittelbar auf den Weg in das kleine Dorf im Nirgendwo von Brandenburg aufmacht. Doch Schneegestöber verwüsten die Landschaft und Straßen, sodass Morgenstern auf der Hinfahrt im Graben landet. Da Henry's Bauernhof nicht mehr weit ist, begibt er sich zu Fuß dorthin. Zusammen begeben sich Morgenstern und Henry zu Elmars Haus, wo sie groteske Bilder finden, sich weitere Fragen über das Verschwinden auftun und einige Bewohner des Dorfes den beiden klar und deutlich zu verstehen geben, dass hier nach nichts gesucht wird. Als dann am anderen Morgen eine Leiche auftaut und das Handynetz plötzlich lahm gelegt wird, ist Morgenstern klar, dass es hier nur nicht um das Verschwinden einer einzelnen Person geht, sondern etwas Größeres im Busch ist…


Review: Es ist schon geraume Zeit verstrichen, seitdem ich die letzte Folge Morgenstern gehört habe. Dennoch ist das Missfallen an den ersten beiden Episoden in Erinnerung geblieben. Umso überraschter war ich dann, als sich "Morgenstern 3: Blutige Eiszeit" als recht passabel herausstellte. Dabei sind die Produzenten der inszenierten Lesung treu geblieben, und so wurde auch wieder Olaf Reitz als Sprecher des Christian Morgensterns eingesetzt, welcher immer noch chronisch blank und ein Frauenheld auf der Suche nach handgreiflichem Abenteuer ist. Ja, die Stereotypen tauchen während der Geschichte immer mal wieder auf. So gibt es die tschechische Blondine, die der emotional verkrüppelte Henry im Internet kennengelernt hat. Nachdem sie dann aber herausgefunden hat, dass kein Geld zu erwarten ist, zeigt sie an Henry kein Interesse mehr und sucht ihr Glück in einem anderen Bett. Aber auch Veronica Ferres muss für den schlechten Standard-Running-Gag herhalten. Allerdings sind die Charakterbeschreibungen sehr detailliert und lassen, trotz fehlender Synchronsprecher, die Figuren lebendig wirken. Wobei Olaf Reitz eigentlich überhaupt nicht in der Lage ist, eine Frau zu sprechen, und ich mir hier einfach wie auch schon bei den vorhergehenden Folgen zu "Morgenstern 3: Blutige Eiszeit" eine Synchronsprecherin gewünscht hätte.

Dass ich Olaf Reitz als Christian Morgenstern nicht sonderlich mag, habe ich bereits ausführlich diskutiert. Doch in "Morgenstern 3: Blutige Eiszeit" hat man einige weitere Soundebenen eingefügt, die die monotone und gepresste Stimme deutlich angenehmer erklingen lassen. Aber auch der Rest der Handlung wirkt dadurch nicht ganz so ermüdend und langatmig. Zudem beschränkt sich die Handlung örtlich und lässt einen nicht ganz so abgehobenen Krimi in Deutschland vermuten. Obwohl das Ende diese euphorische Meinung zur Serie wieder etwas abklingen lässt. Denn auch wenn ich nicht mit diesem Ausgang gerechnet hätte, so ist er so unrealistisch, wie lächerlich und übertrieben. Zugegebenermaßen war es dann aber die richtige Entscheidung der Produzenten, denn wenn man sich ziemlich großzügig der Klischeeschublade bedient, dann muss auch der Ausgang überspitzt dargestellt werden. Als letzte Zugabe von "Morgenstern 3: Blutige Eiszeit" erwartet den Hörer dann das obligatorische Gespräch zweier skurriler Gestalten, die hier eine gröbere Rahmenhandlung andeuten.

Fazit: "Morgenstern 3: Blutige Eiszeit" weist spürbare Fortschritte in der Inszenierung auf. Zwar ist Olaf Reitz immer noch nicht meine Traumbesetzung für Christian Morgenstern und schon gar nicht als Vertonung von Frauencharakteren geeignet, aber ganz so langweilig und langatmig ist dieses Abenteuer im ländlichen Brandenburg dann doch nicht.

Wertung:3 von 5 Punkten
Bettina Schwarzkopf


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