The Expendables |
machen ihren Namen leider alle Ehre...
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Freitag, 10 September 2010 |
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Kurzinhalt: Die "Expendables", eine Söldnertruppe unter dem Kommando von Barney Ross, ist gerade erst von ihrem letzten Einsatz zurückgekehrt, da wartet schon eine neue Mission auf sie. Die CIA heuert sie dazu an, einen südamerikanischen Diktator zu stürzen, der von ehemaligen CIA-Agenten unterstützt wird, die nun als Drogenbosse fungieren. Bevor er den Auftrag annimmt reist Barney mit Lee Christmas in das Land, um sich mit einem Kontakt zu treffen und sich einen Überblick zu verschaffen. Die Kontaktperson stellt sich als die Tochter des Diktators heraus, und führt sie nahe seines Palastes. Nach einem Scharmützel mit dessen Truppen gelingt den beiden "Expendables" nur mit knapper Not die Flucht - die Tochter des Diktators wird allerdings gefangen genommen. Barney ist bewusst, dass ihr als Verräterin kein rosiges Schicksal blühen kann. Obwohl er die Mission für ein Selbstmordkommando hält, beschließt er, sich aufzumachen um sie aus der Gefangenschaft zu befreien. Doch die anderen Mitglieder der "Expendables" denken gar nicht daran, ihren Boss im Stich zu lassen… Review: ![]() Das ist dann auch schon das Hauptproblem von "The Expendables": Ich fand die Action einfach nicht packend. Ich konnte dem Geschehen die meiste Zeit nicht folgen, wusste nicht, was ich da sehe, oder wen, und was genau grade passiert, und konnte daher weder mitfiebern noch genießen. Vielleicht liegt es ja daran, dass einige der Actionstars eben doch schon zu alt sind. Wer weiß, vielleicht haben die nach ihren 1-Sekunden-Auftritten immer gleich den Rollstuhl und die Krücken aufs Set gebracht, keine Ahnung. Aber ehrlich, Sly: Das war ja wohl nichts. Es wird ja immer wieder über den mittlerweile ziemlich beleibten Steven "Germteig" Seagal gescherzt; aber so wie ich das sehe hätte er mit keiner der Actionszenen hier ein Problem gehabt. Und selbst wenn, hätte man halt stattdessen ein Double hingestellt. Ist bei diesem Inszenierungsstil ohnehin nicht zu bemerken. Ein weiteres Problem sind die (Achtung, Wortspiel!) entbehrlichen Sticheleien zwischen den "Expendables". Ganz ehrlich, was sollte das denn? Wollte Stallone hier ähnlich kultige Sprüche abliefern, wie sie in den 80ern an der Tagesordnung waren? Wenn ja, ist er damit so heftig auf die Schnauze gefallen, dass er sich seine Nase gleich nochmal gebrochen hat. Mir ist leider nur mehr einer der Kommentare in Erinnerung geblieben, einfach da ich nichts davon als kultig, witzig, cool oder erinnerungswürdig empfand. Aber vielleicht check ich es ja auch einfach nicht und ihr könnt mich aufklären? Worin lag der Sinn von Mr. Christmas‘ Kommentar „Sie ist doch eigentlich gar nicht dein Typ?“ (frei aus dem Gedächtnis zitiert) vom Ende des Films? Der Film ist leider voll mit diesen Bemerkungen, die bei mir nicht im Geringsten gezogen haben. Sie hatten weder den Kultfaktor solcher One-Liner wie die typischen Schwarzenegger-Sprüche, nachdem er sich eines Bösewichts entledigt hat (beispielhaft sei sein „Bitte stören sie meinen Freund hier nicht. Er ist todmüde“ an die Stewardess erwähnt, nachdem er an Bord eines Flugzeugs grad unbemerkt seinen Aufpasser umgebracht hat; aus "Phantomkommando"), noch den Trash-Faktor solcher Dialoge für Marke „So schlecht, dass sie schon wieder gut sind“ (wie „Was ist das?“ „Blaues Licht.“ „Was macht es?“ „Es leuchtet blau.“ aus "Rambo III"). Sie wirken einfach nur sinnlos und überflüssig. ![]() Jetzt aber genug gemeckert, denn auch wenn mittlerweile der Eindruck entstanden sein mag: Schlecht sind "The Expendables" sicher auch nicht. So macht es trotz der ungeschickt inszenierten Action Spaß, so viel Testosteron und männliche Starpower auf der Leinwand vereint zu sehen. Das diesbezügliche Highlight ist zweifelsfrei das kurze Zusammentreffen zwischen Stallone, Willis und Schwarzenegger in der Kirche (wo noch dazu das Problem mit der Synchronisation elegant gelöst wurde, in dem man es einfach ignorierte). Auch der Soundtrack von Brian Tyler kann sich hören lassen. Vor allem das heroische Maintheme passt wie Stallone's Faust auf Steve Austin's Auge. Abseits der Action fand ich zudem Stallone’s Inszenierung durchaus gefällig; und selbst bei den zerschnittenen Kampf- und Actionszenen fand ich das eine oder andere Highlight (wenn diese auch meistens "Blinzle und du hast es verpasst"-Charakter hatten). Der Film ist zwar sehr auf Stallone und Statham konzentriert, bietet aber auch den anderen Mitgliedern der Expendables gerade noch so genügend Zeit auf der Leinwand, als dass sie zumindest nicht als modische Accessoires gelten müssen. Vor allem Jet Li und Dolph Lundgren dürfen während ihrer Auseinandersetzung für einen kurzen Augenblick in den Mittelpunkt rücken. Und dennoch gibt es da einen "Expendable", der bei diesem Film so gar nicht entbehrlich war, und trotz seines recht kurzen Auftritts und obwohl er bei der eigentlichen Action nicht mehr mitmischt zu den größten Stärken des Films gezählt werden muss: Mickey Rourke. Vor allem sein kurzer Monolog über die Frau auf der Brücke (wer den Film gesehen hat weiß was ich meine) war einfach nur klasse. So klasse, dass ich mich danach ernsthaft gefragt habe, ob Rourke eventuell in die Fußstapfen von Bernard Shaw und seine berühmte Indianapolis-Rede getreten ist. Denn ich kann einfach nicht glauben, dass derjenige, der diese Szene geschrieben hat, zugleich für die ganzen restlichen, teils grottenschlechten Dialoge verantwortlich war… Fazit: ![]() Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Lionsgate)
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