Moon |
Ein intelligenter und herrlich altmodischer SF-Film!
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Donnerstag, 24 Dezember 2009 |
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Kurzinhalt: Auf dem Mond wurde ein Rohstoff gefunden, der die Energieprobleme der Erde fast vollständig gelöst hat. Seitdem betreibt eine Firma eine Raffinerie auf dem Mond, wo der Rohstoff abgebaut und in weiterer Folge zur Erde transportiert wird. Der Abbau erfolgt zwar grundsätzlich vollautomatisch, doch die Sammler müssen entleert und gewartet werden, weshalb die Station immer von einem Astronauten bewohnt wird. Zur Zeit ist dies Sam Bell, dem jedoch nur mehr zwei Wochen auf die Erfüllung seines 3-Jahres-Vertages fehlen. Er freut sich schon sehr darauf, zu seiner Familie auf der Erde zurückzukehren, und die Einsamkeit des Mondes endlich hinter sich lassen zu können. Doch eine solch lange Zeit allein auf der Station hat auch ihre Spuren hinterlassen. So beginnt Sam auf einmal, zu halluzinieren. Während er mit einem Mondfahrzeug unterwegs ist, um einen Sammler zu entleeren, kommt es dann schließlich zu einem folgenschweren Unfall, der ihn alles was er über seine Mission zu wissen glaubt hinterfragen lässt… Review: ![]() Ein Zugang, der mit einem schlechten Schauspieler auch ordentlich daneben gehen hätte können. Ich muss gestehen, bisher von Sam Rockwell nicht viel gehalten zu haben. In "Galaxy Quest" war mir sein Schauspiel zu laut und übertrieben, und nach seiner – meines Erachtens – katastrophalen Leistung als Zaphod Beeblebrox aus "Per Anhalter durch die Galaxis" hatte ich ihn als vergleichsweise hilflos abgeschrieben. Ein Urteil, dass ich nun aufs deutlichste revidieren muss. Sam Rockwell trägt diesen Film – und das mit Bravour. Es gelingt ihm sehr überzeugend, diese herausfordernde und abwechslungsreiche Rolle zu meistern. Er schafft es von der ersten Minuten an, beim Zuschauer Sympathien zu wecken, und lässt uns bis zur letzten Sekunde des Films nicht mehr los. Eine wirklich beachtliche Leistung, die es allein schon wert ist, sich "Moon" anzusehen. Auch Kevin Spacey ist positiv hervorzuheben. Sein Roboter GERTY ist ganz eindeutig an HAL 9000 aus "2001 – Odyssee im Weltraum" angelehnt, und mit seiner immer ruhigen und sanften Stimme verleiht er dem Roboter – eben nicht zuletzt, da man sich an HAL erinnert fühlt – eine geheimnisvolle, beunruhigende bis hin zu bedrohliche Präsenz. Dank seiner Leistung – und dem genialen Einfall mit den Smileys – ist man sich bis zuletzt nicht sicher, was man von GERTY halten soll, und ob man ihm trauen kann. Hier versteht es Duncan Jones wirklich perfekt, auf frühere SF-Filme aufzubauen und die Erfahrungen und Erwartungen der Genrefans geschickt für sich auszunutzen. ![]() Die letzte große Stärke ist dann die Handlung. Ohne zu viel verraten zu wollen sei gesagt, dass "Moon" eine intelligente und interessante Geschichte in allerbester Science Fiction-Tradition erzählt, die es von der ersten Sekunde an schafft, den geneigten SF-Fan zu faszinieren. Darüber hinaus ist sie mit einigen emotionalen Momenten gespickt. Mein ganz persönliches Highlight war jener Moment, als GERTY Sam über die seltsamen Vorkommnisse an Bord aufklärt. Auch wenn man zu diesem Zeitpunkt eigentlich eh schon wusste, was vor sich geht, war es dennoch ein harter Schlag, es von dieser monoton-sanften Stimme bestätigt zu bekommen. Doch auch später gibt es noch einige berührende Momente – auf die ich jedoch aus Spoilergründen nicht eingehen will. Wenn man an "Moon" unbedingt etwas kritisieren wollen würde, dann könnte man anmerken, dass er sich – trotz der intelligenten und durchaus anspruchsvollen Handlung – was Komplexität, Tiefgang und vor allem Interpretationsspielraum betrifft nur bedingt mit Genregrößen wie "2001 – Odyssee im Weltraum", "Blade Runner" oder "Donnie Darko" messen kann. Nicht, dass diese Aspekte überhaupt nicht vorhanden wären, aber die Stärken von "Moon" liegen in anderen Bereichen. Dies bedeutet allerdings auch, dass einen dieser Film möglicherweise nicht ganz so lange beschäftigt wie einige andere Vertreter des Genres. Nichtsdestotrotz darf jeder SF-Fan diesen herrlich altmodischen, angenehm ruhigen und intelligenten Film nicht verpassen – denn wer sich das entgehen lässt, dem entgeht wirklich etwas! Fazit: ![]() Wertung:10 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Sony Pictures)
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