Alien IV - Die Wiedergeburt |
Sogar noch schlechter als die AvP-Filme!
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Mittwoch, 23 Dezember 2009 |
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Kurzinhalt: 200 Jahre sind seit den Ereignissen aus "Alien³" vergangen. Jene Firma, die Ripley damals das Alien wegnehmen wollte, um es für die biologische Waffenforschung zu benutzen, gibt es schon lange nicht mehr. Das heißt allerdings nicht, dass an dem Alien kein Interesse mehr besteht. Einer geheimen Forschungsabteilung des Militärs gelingt es, aus einer auf Fiorina 161 entnommenen Blutprobe Ellen Ripley zu klonen – mitsamt der in ihr heranwachsenden Alien-Königin. Diese wird operativ entfernt, eingesperrt, und sobald sie ausreichend gewachsen ist um Eier zu legen, werden ihr ein paar Menschen als Wirte zur Verfügung gestellt. Für eben diese besondere Lieferung ist ein Schmugglerteam verantwortlich. Eine gerade erst zur Besatzung gestoßene Frau beginnt jedoch, unangenehme Fragen zu stellen. Als sie auf dem Raumschiff herumschnüffelt, stößt sie in einer der Räume auf Ripley. Doch auch sie hat sich durch den Klon-Prozess verändert: In ihr steckt nun auch Erbgut der Aliens, was ihr zu den schrecklichen Wesen eine ganz besondere Verbindung gibt, durch die sich die Frage aufwirft, inwiefern man ihr noch trauen kann. Nichtsdestotrotz ist sie, nachdem es den Aliens gelungen ist, aus ihren Labors auszubrechen, für die wenigen Überlebenden die einzige Chance auf Rettung. Doch die Zeit drängt: Denn bei einem Notfall wird automatisch der Kurs zur Heimatbasis angesteuert: Die Erde… Review: ![]() 116 Minuten später war ich um diese Hoffnung – und zwei wertvolle Stunden meines Lebens – ärmer, und nur um die Erkenntnis reicher, dass ich beim ersten Mal schon völlig richtig gelegen hatte. Denn auch diesmal fand ich "Alien IV – Die Wiedergeburt" genau so grottenschlecht wie damals. Der ganze Film hat nur zwei gute Szenen zu bieten – und eine davon ist noch dazu schamlos von der geschnittenen Kokon-Szene des ersten Teils geklaut. Trotzdem ist jene Szene, in der Ripley Nr. 8 ihre vorhergehenden Klone von ihrem Leiden erlöst, wohl der emotionale Höhepunkt des Films – nicht zuletzt dank Sigourney Weavers gekonntem Schauspiel. Der zweite gute Moment, den ich auch diesmal wieder klasse fand, ist die Unterwasserszene. Diese war wirklich mal was neues, originell, und zudem der einzige Moment des Films, an dem es ansatzweise spannend wurde. Auch die daran direkt anknüpfende Szene in der Schleuse voller Eier fand ich noch ganz nett, wenn es auch hier schon wieder den einen oder anderen grauenvolle(re)n Moment gab. Trotzdem sind diese 5 Minuten wohl mit Abstand die besten (und zugleich die einzig auch nur ansatzweise guten) des gesamten Films. Zwar schaffen sie es auch nicht, den Totalabsturz zu verhindern, sie bremsen aber zumindest kurzfristig den Fall, soll heißen: Man vergisst für wenige Augenblicke was für einen grauenhaften Film man gerade ertragen muss. ![]() Zudem hat mich das Konzept einer Ripley, die nun in einer seltsamen Verbindung zu den Aliens steht, die in weiterer Folge schon fast zu einer Art Hassliebe ausartet, nur bedingt überzeugt. Es mag die Figur in eine neue, andere Richtung gehen lassen, aber irgendwie war das nicht mehr die Ripley, die ich aus der Trilogie kannte und mit der ich so richtig mitgefiebert hatte. Was Jean-Pierre Jeunet leider auch nicht geschafft hat, ist der Aufbau einer bedrohlichen Atmosphäre. Im Prinzip ähnelt das Konzept – eine kleine Gruppe von Menschen ist auf einem Raumschiff gefangen – ja dem ersten Teil. Zudem sollte man meinen, dass durch den sehr knappen Countdown und den höheren Einsatz – immerhin steht diesmal gleich das Schicksal der gesamten Erde auf dem Spiel – zusätzliche Spannung entsteht, aber Fehlanzeige. Während ich "Alien" selbst beim x-ten Ansehen noch packend und beängstigend finde, hat es "Alien IV – Die Wiedergeburt" weder damals im Kino noch beim 2. Ansehen im (gut ausgestatteten) Heimkino geschafft, mich zu packen oder mir gar Angst einzujagen. Neben Jeunet ist hierfür aber definitiv auch John Frizzell zu schelten. Was immer man über die Vorgängerfilme an sich auch denken mag, aber für mich sind alle drei Soundtracks absolut großartig und mit die besten, die je komponiert wurden. Die Filmmusik von John Frizzell gemahnt aber eher an eine billige Alien-Kopie, und lässt es an Atmosphäre, emotionaler Tiefe und Originalität vermissen. ![]() Fazit: "Alien³" war für mich der perfekte Abschluss der Alien-Reihe, weshalb ich schon allein die Idee einer Fortsetzung als höchst fragwürdig empfinde. Wenn der Film dann doch wenigstens halbwegs gut geworden wäre, hätte ich ihn ja vielleicht akzeptieren können, und wäre nicht wutentbrannt und voller Zorn auf die Macher aus dem Kino gestürmt. Und ich hätte nicht alles, was mit diesem Film zu tun hat, einfach aus meinem Gedächtnis gestrichen und für mich beschlossen, dass ein 4. Alien-Film einfach nicht existiert. Und dabei war das Konzept hinter der Story ja sogar noch ansatzweise vielversprechend und interessant, vor allem die Idee eines Alien/Mensch-Hybriden, der auf den eher umständlichen Weg der Fortpflanzung nicht mehr angewiesen ist. Leider aber ist die Ausführung derart mangelhaft, dass ich diesem Film seine Existenz (vor allem wegen dessen Auswirkung auf das Alien-Universum) nicht verzeihen kann. Die comichaften Charaktere sind lieblos in Szene gesetzt, es fehlt an Spannung und Action, und der Versuch, den Mangel an Suspense und klaustrophobischer Stimmung durch Splattereinlagen zu kompensieren, misslingt völlig. Der trashige Unterton torpediert zudem alles, was die Alien-Reihe ursprünglich sein wollte. Das vom Design und Aussehen her lächerlichste Alien aller Zeiten macht die filmische Katastrophe dann schließlich perfekt. Der Titel "Alien – Die Missgeburt" wäre passender gewesen… Wertung:2 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)
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