Tron |
Tolle Optik, aber eher schwache Handlung
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Dienstag, 22 Dezember 2009 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kurzinhalt: Seitdem er von einer Softwarefirma gefeuert wurde, nachdem ihm ein Kollege seine Ideen für Computerspiele klaute, versucht der Programmierer Kevin Flynn, sich ins System einzuhacken und Beweise für den Diebstahl zu finden. Als die beiden immer noch dort angestellten Mitarbeiter Alan Bradley und Lora ebenfalls immer mehr Bedenken wegen der Machenschaften von Dillinger kommen – insbesondere das neuerdings alles steuernde Master Control Programm ist ihnen ein Dort im Auge – bricht man gemeinsam in die Firma ein. Doch dem MCP bleibt dieser Versuch, sensible Daten zu stehlen, nicht verborgen. Als er Flynn an einem der Computerterminals entdeckt, aktiviert er einen in der Nähe stehenden Laser, mit denen sich Objekte digitalisieren lassen – und schießt mit ihm auf Flynn. Kurz darauf findet er sich als Programm im Firmencomputer wieder. Gemeinsam mit Alan's Programm Tron, das geschaffen wurde, um das MCP zu überwachen, macht er sich auf eine abenteuerliche Reise durch das Innere des Firmennetzwerks, vorbei an Sicherheitssystemen, und immer auf der Flucht vor den "roten" Programmen, um dem MCP – und damit auch Dillinger – das Handwerk zu legen. Review: ![]() Schafft man es aber mal, über diese Schwächen hinwegzusehen, so fällt es selbst heutzutage schwer, sich der Faszination dieses Films zu entziehen. Hauptgrund dafür ist die originelle Optik mit ihren starken Neon-Tönen und knallbunten Farben, die auch heute noch zu gefallen weiß. Vor allem mit den roten und blauen Lichtern auf den Anzügen der Schauspieler, die ansonsten – so wie ihre Gesichter – in grau-weiß gehalten sind, hat man ein neuartiges und einzigartiges Design erschaffen. So naiv-unrealistisch das Grundkonzept der Handlung auch sein mag, gibt es doch einige originelle Einfälle, die wohl ebenfalls zum Kultstatus beigetragen haben, den der Film besitzt. Allen voran ist hier natürlich das Motorrad-Rennen mit den dahinter von den Fahrern gezogenen "Wänden" zu nennen. Aber auch das Spiel, zu dem Flynn gegen ein freundlich gesinntes Computerprogramm (Londo!) gezwungen wird, wo bei jedem Treffer eine ringförmige Ebene des Spielfelds verschwindet, fasziniert mich jedes Mal aufs neue. Gelungen finde ich auch diesen Transporterstrahl, auf dem sich diese Art Gondel bewegt, sowie die Idee des Datenspeichers in Form eines Diskus. Zudem gibt es, auch wenn die Effekte teilweise etwas veraltet wirken, den ganzen Film über immer wieder beeindruckende Bilder zu bestaunen - vor allem auch am Ende, als die Computerwelt vom Einfluss des bösen MCP befreit wurde. Was die Originalität der Optik dieser hier geschaffenen Welt betrifft, kommt wohl kein anderer SF-Film der 80er heran. ![]() Fazit: Seinen Kultstatus verdankt "Tron" in erster Linie dem originellen Design, der innovativen Optik und denkwürdigen Einzelszenen – wie z.B. das Motorrad-Rennen. Es sind auch diese Aspekte, die "Tron" ein vergleichsweise langes Leben beschert haben, obwohl die Effekte mittlerweile doch ziemlich veraltet sind. Doch so sehr die Optik auch heutzutage noch beeindrucken kann, der Film an sich ist leider nicht ohne Schwächen. Die Handlung ist für die ohnehin sehr kurze Laufzeit viel zu dünn, was in einem enorm langsamen Tempo resultiert. Zudem fehlt es der Story an Spannung und einem Gefühl der Bedrohung. Wer es schafft, über diese Schwächen hinwegzusehen, die etwas unsinnige Prämisse zu akzeptieren und mit den veralteten Effekten leben kann, der wird auch heute noch mit "Tron" seinen Spaß haben. Für die im nächsten Jahr anstehende Fortsetzung wünsche ich mir aber mehr Spannung und ein besseres Drehbuch… Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Buena Vista Home Entertainment)
Mitreden! Sagt uns eure Meinung zum Film in der SF-Community!
Weitere DVD & Kino News
Kommentar schreiben
|