S. Darko |
Eine absolut unwürdige Fortsetzung
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Montag, 21 Dezember 2009 |
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Kurzinhalt: Wir schreiben das Jahr 1995: Sieben Jahre sind nach den Ereignissen aus "Donnie Darko" vergangen. Seine jüngere Schwester Samantha ist mittlerweile zum einen Teenager herangereift und mit ihrer besten Freundin ausgebüchst, um nach Kalifornien zu gehen. Dort wollen sie sich ihren Traum, professionelle Tänzerinnen zu werden, erfüllen. Doch auf dem Weg dorthin hat ihr Auto eine Panne. Ein netter junger Mann, in den sich Samantha's Freundin auch sogleich verschaut, nimmt sie ins nächstgelegene Kaff mit, wo sie in einem Motel unterkommen. Doch über dem Ort ziehen dunkle Wolken auf: Nicht nur, dass ein Serien-Kinderschänder sein Unwesen treibt, wird dem von allen als Spinner angesehenen Golfkriegsveteranen "Iraq Jack" eine gar grauenvolle Prophezeiung gemacht: In 4 Tagen, 17 Stunden, 26 Minuten und 31 Sekunden wird die Welt untergehen… Review: ![]() Durch verkrampft und konstruiert wirkende – und noch dazu völlig unlogische – Anspielungen zu Vorgänger wird versucht, einiges von dem was laut Ansicht der Filmemacher den Erfolg von "Donnie Darko" ausgemacht hat zu kopieren, um in seinem Fahrwasser ebenfalls ein paar Silberscheiben verkaufen zu können. Das Ergebnis ist jedoch nur absolut peinlich. So gibt es auch bei "S. Darko" zu Beginn ein Musikstück aus jener Zeit, in der die Geschichte des Films spielt, zu hören. Die Handlung versucht ähnlich geheimnisvoll zu sein wie beim Vorgänger, scheitert aber daran, dass man hier keine eigene Interpretation für das Geschehen mehr finden kann, da man einzig und allein auf die Erklärung von Richard Kelly aufbaut. Der einzige ansatzweise positive Aspekt des Films – nämlich dass sich Samantha als (Achtung, Spoiler!)manipulierende Tote (Spoiler Ende) offenbart – funktioniert sogar nur, wenn man nicht einfach nur den Vorgänger gesehen hat, sondern vor allem auch diese Interpretation kennt und versteht. Und das, obwohl Richard Kelly – in der besseren Kinofassung – ganz bewusst Interpretationsspielraum geboten hat, so dass sich jeder seine eigene Erklärung zusammenreimen kann. Völlig bescheuert ist auch die im Film eingebaute "Zeitschleife in der Zeitschleife". Sie mag der einzige originelle Aspekt der Produktion sein, ergibt aber nicht den geringsten Sinn. ![]() Was lässt sich sonst noch über diesen Film sagen? Die schauspielerischen Leistungen sind kaum als solche zu bezeichnen, sind aber trotzdem noch Fazit: "S. Darko" ist nicht einfach nur eine schlechte Fortsetzung; er ist derart grauenhaft, dass es geradezu eine Frechheit ist, ihn auch nur in einem Atemzug mit dem grandiosen Original zu nennen. Es gibt kein einziges positives Element an diesen Film, keine gute Szenen oder irgend etwas, dass seine Existenz auch nur ansatzweise rechtfertigen bzw. entschuldigen könnte. Stattdessen ist er eine filmische Katastrophe, von der ersten bis zur letzten Sekunde, und das quer über alle Aspekte der Produktion hinweg; wobei vor allem die inkompetente Inszenierung von Chris Fisher sowie das bescheuerte Drehbuch von Nathan Atkins negativ hervorstechen. Darüber hinaus stören vor allem zahlreiche Momente und Aspekte des Films, in denen zwanghaft versucht wird "Donnie Darko" zu kopieren – auch wenn dies nicht den geringsten Sinn ergibt, wie bei der Hasenmaske. Lange Rede, kurzer Sinn: "S. Darko" ist eine absolute Schande für das Original, und einer der schlechtesten Filme, die ich je gesehen habe. Wenn ihr dennoch meint, ihn euch antun zu müssen, bitte schön. Aber sagt danach nicht, ich hätte euch nicht gewarnt!!! Wertung:1 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Sunfilm Entertainment)
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