Der weiße Hai 3 |
Ein trashiges, aber immerhin originelles Sequel
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Sonntag, 25 Oktober 2009 |
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Kurzinhalt: Brody’s ältester Sohn Michael ist flügge geworden, und arbeitet gemeinsam mit seiner Freundin und Tiertrainerin in einem Vergnügungspark in Florida. "Sea World", dass er als Architekt mitgestaltet hat, soll in Kürze eröffnet werden, und sein Bruder Sean besucht ihn, um bei diesem bedeutenden Ereignis anwesend zu sein. Am Tag vor der Eröffnung findet man in der Anlage einen jungen weißen Hai. Zuerst möchte der bekannte Abenteurer Philip FitzRoyce ausziehen, um das Tier publikumswirksam (und vor laufender Kamera) zu töten, doch Michael's Freundin kann den Leiter des Parks davon überzeugen, dass ein lebender weißer Hai in Gefangenschaft eine Weltsensation wäre, weshalb man ihn stattdessen einfängt. Leider ist der Stress zu viel für das junge Tier, und so müssen die Besucher schon kurz nach der großen Ankündigung miterleben, wie der Hai in Gefangenschaft stirbt. Zugleich entdeckt man in einem der Rohre des Unterwasserparks eine Leiche, die schrecklich zugerichtet wurde – und die Bisswunden können keinesfalls vom kleinen Baby-Hai stammen. Da solch junge Haie üblicherweise auch nicht allein herumschwimmen, lässt dies nur einen Schluss zu: Irgendwo in der Anlage schwimmt auch noch seine Mutter herum, und die ist nach dem Tod ihres Kleinen mächtig sauer… Review: ![]() Womit wir schon bei einer seiner Stärken sind, die wohl wesentlich dazu beitragen, dass er mir trotz seiner Schwächen noch recht gut gefallen kann: Man kann "Der weiße Hai 3" vieles vorwerfen, aber wenigstens bemüht er sich, eine halbwegs originelle Geschichte zu erzählen, und kopiert nicht einfach nur das Erfolgsrezept von Teil 1. Die Idee, dass der weiße Hai einen Unterwasser-Vergnügungspark angreift, während sich dort die ersten Besucher tummeln – und diese in weiterer Folge in den Tunneln eingeschlossen werden – das hat etwas. Generell war es mal etwas anderes, die Bedrohung des weißen Hais hauptsächlich Unterwasser zu präsentieren – etwas, dass die ersten beiden Teile wenn überhaupt nur sehr sporadisch eingesetzt haben. Dadurch, dass der Hai nun theoretisch auch über und unter einem lauern kann, erhält der Zusatz "3-D" im Titel eine Doppeldeutigkeit, die den Machern möglicherweise so selbst nicht einmal bewusst war. Darüber hinaus gibt es auch einige originelle und denkwürdige Szenen, wie jene als der weiße Hai die Lounge rammt und daraufhin das Glas bricht, oder auch die Kameraperspektive aus dem Maul des Ungeheuers heraus. Vor allem letzteres war wirklich mal etwas neues, dass man so zuvor noch nicht gesehen hat. Etwas ähnliches hat man auch mit den gelegentlich eingestreuten 3D-Effekten versucht, und auch wenn diese absolut billig und peinlich aussehen, so muss man den Machern zumindest zu gute halten, dass sie es probiert haben. Überhaupt zeigt Joe Alves, der hier nach seinen Produktsdesigner-Aufgaben bei den ersten beiden Teilen zum ersten (und letzten) Mal in seiner Karriere zum Regisseur aufstieg, ein durchaus sicheres Händchen. Zwar lässt es auch seine Inszenierung an Suspense vermissen, aber angesichts der Tatsache, dass Unterwasser-Aufnahmen immer eine besondere Herausforderung sind, meistert er die Aufgabe ziemlich gut. ![]() Fazit: Die Idee für den 3. Teil der „Der weiße Hai“-Reihe mag ein wenig weit hergeholt erscheinen, aber wenigstens ist sie originell. Man sieht, dass wirklich versucht wurde, sich etwas neues zu überlegen, und nicht wieder ein MOTS-Sequel zu produzieren. Auch an Konflikten zwischen den Figuren mangelt es nicht, und wenn die Charakterisierung auch etwas flach bleibt, ist man hier vor allem von modernen Horrorfilmen noch deutlich schlechteres gewohnt. Und was dem Film an Suspense und Charaktertiefe fehlt, gleicht er durch das einfallsreiche Konzept zumindest teilweise wieder aus. Dank der billigen 3D-Effekte, den durchwachsenen schauspielerischen Leistungen und einiger unfreiwillig komischer Szenen nur für solche Horrorfans zu empfehlen, die auch einer guten Portion Trash nicht abgeneigt sind, lässt "Der weiße Hai 3" nichtsdestotrotz dank seiner Originalität den unmittelbaren Vorgänger doch knapp hinter sich. Wertung:5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universal Pictures)
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