District 9 |
Review zur vermeintlichen SF-Kinorevolution
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Sonntag, 13 September 2009 |
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Kurzinhalt: Vor ungefähr 20 Jahren erschien über Johannesburg plötzlich ein Raumschiff. Als man dieses geentert hat, fand man halb verhungerte und heruntergekommene Außerirdische, denen man schon bald den Namen "Shrimps" gab. Nach einigen Zwischenfällen zwischen Menschen und Aliens wurden die Shrimps in ein Lager gesteckt, dennoch kam es auch weiterhin zu gelegentlichen Übergriffen, und die Menschen in Johannesburg wurden mit ihren "Gästen" zunehmend unzufriedener. Daher sollen die Shimps nun in ein neues Lager außerhalb der Stadt umgesiedelt werden. Für diese Aktion ist der Bürokrat Wikus Van De Merwe von der Organisation MNU zuständig. Doch als er sich bei einer Hausdurchsuchung einer Flüssigkeit aussetzt, beginnt er sich in einen Shrimp zu verwandeln. Eine Entwicklung, die ihn natürlich sehr verängstigt, in der einige Organisation aber eine große Chance sehen – sind doch die Waffen der Shrimps durch einen biologischen Code geschützt und können nur von ihnen abgefeuert werden. Wikus könnte nun dabei helfen, diese Hürde zu überwinden - doch als man ihn dafür auf recht radikale Art und Weise untersuchen will, gelingt ihm die Flucht. Von der Regierung gejagt, versteckt er sich am einzigen Ort, an dem er sich in Sicherheit glaubt: Disctrict 9. Review: ![]() Eben so erging es mir bei "District 9". Denn auch wenn er viele gelungene Elemente besitzt, viel Innovatives oder gar Revolutionäres konnte ich beim besten Willen nicht ausmachen. Die Idee der eigentlich eh ganz freundlichen Aliens und vergleichsweise verabscheuungswürdigen Menschen ist fast genau so alt wie das Genre selbst, und wurde schon in zahlreichen Klassikern wie "Der Tag, an dem die Erde still stand", "E.T." oder "Enemy Mine", mit dem "Disctrict 9" im weiteren Verlauf des Films ohnehin eine starke thematische Ähnlichkeit verbindet, verwendet. Auch die Idee, das Genre zu benutzen um Probleme aufgrund der etwas distanzierteren Betrachtungsweise ansprechen oder aufzeigen zu können und sozialkritische Untertöne anzuschlagen, ist nicht gerade neu. Und auch wenn ich mich zugegebenermaßen nicht daran erinnern kann, in einem Film schon mal in einem Slum zusammengepferchte Aliens gesehen zu haben, die in eine Art Reservat umgesiedelt werden sollen, so liefert diese interessante Idee doch nur einen ungewöhnlichen Einstieg in einen ansonsten sehr gewöhnlichen und konventionellen Film – der sich zudem nur eher oberflächlich mit dem Thema auseinandersetzt und die Gründe sowohl für die Bildung von "District 9" als auch den damit einhergehenden Problemen kaum Beachtung schenkt. ![]() Leider verlässt "District 9" kurz darauf diesen vielversprechenden Weg, als es Wikus gelingt, auszubrechen. Danach verlässt der Film zunehmend die originelle Erzählstruktur einer Pseudo-Dokumentation, mit nur noch gelegentlichen Interviewauszügen und Nachrichtenmeldungen, und bedient sich zunehmend einer konventionelleren Erzählstruktur, bei der die (Film-)Kamera dem Hauptprotagonisten folgt. Auch die Handlung verläuft daraufhin zunehmend in gewohnten und gewöhnlichen Bahnen. Die langsam entstehende Freundschaft zwischen Wikus und "Christopher", die "David gegen Goliath"-Mission, um die Flüssigkeit aus dem Labor zu stehlen, die Rettung des anderen in letzter Sekunde – ja selbst vor einem heroischen "Lass mich zurück, ich halte sie auf"-Moment macht man nicht halt. Klischeehafter geht es nun wirklich nicht mehr. Immerhin sind die Effekte – vor allem angesichts des knappen Budgets – sehr gut, und die Action packend inszeniert, weshalb der Film bis zuletzt sehr spannend bleibt und es somit versteht, gut zu unterhalten. Allerdings wird die sehr brutale Action sicherlich auch nicht jedermanns Sache sein. Insgesamt gesehen war "District 9" für mich also schon eine kleine Enttäuschung. Was wie ein durchaus origineller Film begann, wurde erst recht zu einer – zwar unterhaltsamen und spannenden, aber nichtsdestotrotz etwas hohlen – Actionorgie. Dennoch möchte ich keinesfalls vom Kinobesuch abraten – "District 9" hat genug zu bieten, um ihn insbesondere für Genrefans zum Pflichttermin zu machen. Und angesichts des Endes freue ich mich doch schon sehr auf die wohl unvermeidliche Fortsetzung. Fazit: ![]() Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Sony)
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