Frost/Nixon |
Verfilmung des Theaterstücks zum legendären Interview
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Sonntag, 22 Februar 2009 |
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Kurzinhalt: Der britische TV-Moderator David Frost wird von vielen seiner Kollegen als journalistisches Leichtgewicht angesehen. Um so überraschter sind sie, als gerade der für luftig-lockere Unterhaltung bekannte Frost ankündigt, ein Interview mit dem vor ein paar Jahren zurückgetretenen Ex-Präsidenten der USA, Richard Nixon, zu führen, den die Watergate-Affäre zu Fall gebracht hat. Mit diesem Schachzug möchte Frost seiner in letzter Zeit etwas eingeschlafenen Karriere wieder auf die Sprünge helfen. Um den als gewiefter Taktiker und Gesprächspartner bekannten "Tricky Dick" so richtig ins Schwitzen zu bringen, engagiert er die beiden größten Experten auf dem Gebiet des umstrittenen Ex-Präsidenten, damit die Interviews nicht zu einer Bühne für Nixonx politische Propaganda werden. Doch die Interviewreihe entwickelt sich langsam aber sicher zu einem Desaster: Frost findet partout kein Fernsehstudio, dass die Interviews vorfinanzieren will, und auch ein Sponsor nach dem anderen springt ihm ab, da es ihm niemand zutraut, gegen Nixon zu bestehen. Als sich Nixon schließlich in den ersten Interviewrunden als unantastbar und überlegen erweist, sieht Frost langsam aber sicher seine Karriere davonschwimmen. Nur mehr ein genialer Schachzug in der letzten und wichtigsten Interviewrunde kann ihn nun noch retten... Review: ![]() Doch nicht nur für die Hauptdarsteller, auch für die Adaptierung fürs Kino wandte sich Ron Howard an jene Person, welche das Theaterstück verfasst hat. Wo andere entsprechende Verfilmungen es oftmals nicht gelingt, ihre Wurzeln zurückzulassen und sich auch wirklich wie Kino anzufühlen, gelingt es Peter Morgan wunderbar, auf sein eigenes Stück aufzubauen und es in dieses neue Medium, dass deutlich mehr Möglichkeiten bietet als die eher beschränkten inszenatorischen Mittel einer Theaterbühne, zu übertragen. Auch Ron Howards Inszenierung sorgt dafür, dass obwohl die Gespräche zwischen zwei Personen im Zentrum der Handlung stehen, nie der Eindruck einer Theateraufführung entsteht. Vor allem im weiteren Verlauf des Films strotzt "Frost/Nixon" nur so vor großartigen Momenten und Dialogen, insbesondere das Telefonat zwischen Nixon und Frost vor der letzten Gesprächsrunde, das besagte letzte Interview mit Nixon's "Geständnis", sowie die Verabschiedung in Nixons Strandhaus, wo trotz aller Animosität auch ein gewisser Respekt zwischen den beiden durchscheint. Solche starke Momente lassen auch den einen oder anderen kleineren Durchhänger zwischendurch leicht(er) verkraften... ![]() Fazit: Mit "Frost/Nixon" hat Ron Howard eine tolle Adaption des Theaterstücks abgeliefert, die vor allem für jene, die sich ein bisschen für Politik und Geschichte interessieren, die zugrundeliegenden Interviews aber noch nie gesehen haben, faszinierend sein dürfte. Michael Sheen und Frank Langella spielen ihre Rollen perfekt, und "Frost/Nixon" hat einige großartige Dialoge und Szenen zu bieten. Einzig Ron Howards pseudo-dokumentarischer Zugang hat mich leider nicht im Geringsten überzeugt und mich immer wieder aus der Illusion gerissen... Wertung:8 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universal Pictures)
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