Star Trek VI - Das unentdeckte Land |
Die letzte Reise der alten Crew...
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Sonntag, 01 Februar 2009 |
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Kurzinhalt: Praxis, der Mond der klingonischen Heimatwelt, ist explodiert. Auf ihm befand sich die Hauptenergiequelle des Reichs – falls nichts passiert, werden die Klingonen binnen der nächsten 50 Jahre sterben. Im Lichte dieser Katastrophe bietet sich die erste echte Chance auf Frieden zwischen dem klingonischen Reich und der Föderation seit Jahrzehnten. Spock, Sonderbeauftragter der Föderation, hat in den letzten Monaten Verhandlungen mit Gorkon, dem klingonischen Kanzler geführt, und nun soll es in Kürze die erste richtige Friedenskonferenz geben. Just Captain Kirk und seine Crew der Enterprise wurden dazu auserkoren, den Kanzler zur Erde zu geleiten. Kirk ist über diesen Auftrag alles andere als erfreut, kann er den Klingonen doch den Tod seines Sohnes immer noch nicht vergeben. Trotzdem bemüht er sich möglichst um Diplomatie, möchte er doch nicht, dass diese Chance auf Frieden, falls sie tatsächlich bestehen sollte, durch ihn zunichte gemacht wird. Genau dies droht dann allerdings zu passieren, als das Schiff des Kanzlers von der Enterprise angegriffen wird und zwei Crewmitglieder an Bord beamen, um Gorkon zu töten. Pille tut, was er kann, doch er vermag diesen Hoffnungsträger auf eine neue, friedliche Zukunft nicht zu retten. Daraufhin werden Kirk und McCoy gefangen genommen und schließlich zu lebenslanger Haft auf dem Gefängnisplaneten Rura Penthe verurteilt. Doch Spock und die restliche Besatzung der Enterprise wollen das nicht einfach so hinnehmen, und versuchen fieberhaft, die wahren Hintergründe des Komplotts aufzuklären... Review: ![]() Auch Kirk hat damit zu Beginn Probleme. Unvergesslich sein von Hass geprägtes "Lasst sie sterben!" in seinem Gespräch mit Spock. Er ist davon überzeugt, dass die Klingonen es nicht ehrlich meinen – und ein Teil von ihm hofft dies wohl auch. Trotzdem stellt er seine persönlichen Gefühle hintan und macht widerwillig gute Miene zum bösen Spiel – und ergibt sich schließlich sogar den Klingonen, um die Chance auf Frieden zu bewahren. Neben Kirk steht vor allem auch Spock im Mittelpunkt der Handlung. Der Spock aus "Das unentdeckte Land" ist nicht mehr jene von seiner Herkunft geplagte Person, die verzweifelt versucht, seine Emotionen zu unterdrücken oder gar zu leugnen. "Logik ist der Beginn der Weisheit, nicht das Ende", sagt er zu Valeris, und deutet damit an, dass auch er in den vergangenen Jahren gewachsen ist. McCoy kommt in jener Szene, in der er um das Überleben von Kanzler Gorkon kämpft zwar eine Schlüsselrolle zu, davon abgesehen bekommt er aber leider nicht viel zu tun außer gemeinsam mit Kirk weggesperrt zu werden. Auch die anderen Crewmitglieder rücken wieder etwas mehr in den Hintergrund und müssen sogar Neuzugang Valeris mehr Platz einräumen – mit einer Ausnahme: Denn Sulu hat nun endlich ein eigenes Kommando (und das just über die U.S.S. Excelsior) und bekommt noch einmal einen ganz großen Auftritt... ![]() Danach folgt der Showdown, der wirklich großartig und sehr spannend in Szene gesetzt wurde. Ein Bird of Prey, der getarnt feuern kann, das ist wirklich mal eine interessante Bedrohung, gegen die ein Sieg alles andere als leicht zu erringen scheint. Vor allem hier lohnt es sich auch, dass in die Effekte nach dem eher mageren Budget des Vorgängers wieder ordentlich Zeit und Geld gesteckt wurde, sehen diese doch wirklich großartig aus. Einen großen Anteil am Gelingen des Showdowns hat aber auch Christopher Plummer als General Chang. Zugegeben, er ist kein Khan, dennoch ist er ein würdiger Gegenspieler für Kirk, der von Beginn an mit seiner Präsenz und seinen Kommentaren Eindruck beim Zuschauer hinterlässt. Auch am Ende begeistert er noch mit seinen Shakespeare-Zitaten – bis er dann in einer beeindruckenden Explosion (die so gut gelungen ist, dass man sie in "Treffen der Generationen" gleich nochmal verwendet hat!) das Zeitliche segnet. Trotz aller Spannung und Dramatik vergisst Nicholas Meyer aber auch nicht auf den nötigen Humor. Immer wieder gibt es eingestreute, witzige Bemerkungen, die das Geschehen bewusst auflockern, und viel zum hohen Unterhaltungswert des Films beitragen. Auch das sehr hohe Erzähltempo ist dafür zu einem wesentlichen Teil mitverantwortlich. Es ist nicht so, dass man durch die Handlung hetzen würde – ganz im Gegenteil, den trotz des Tempos versteht es Nicholas Meyer auch hier wieder, den Figuren ausreichend Zeit zu geben um in ruhigen Momenten zu begeistern – aber langweilig wird es keine Sekunde lang. ![]() Die schauspielerische Leistung der Stammbesetzung – von der man sich mittlerweile allerdings auch nichts anderes mehr erwartet – ist wieder einmal über jeden Zweifel erhaben, wobei insbesondere Leonard Nimoy und William Shatner hervorstechen. Letzterer überzeugt als vom Hass zerfressener Kirk, der langsam umzudenken beginnt und erkennt, dass der Frieden nicht nur eine reale, sondern sogar die einzige Chance ist, um das Überleben sowohl der Klingonen als auch der Menschen zu sichern. Auch die beiden wichtigsten Neuzugänge Kim Catrall und Christopher Plummer wissen in ihren Rollen zu gefallen, und David Warner (der im Film zuvor noch eine für ihn unwürdige Rolle inne hatte) verleiht Kanzler Gorkon eine Erhabenheit, die man so bisher bei Klingonen kaum gesehen hat. Wie so oft gehört auch bei meinem Review zu "Star Trek VI" das letzte Wort wieder dem Soundtrack. Von Cliff Eidelman komponiert, bringt dieser sowohl die spannenden als auch die ruhigen Elemente perfekt zur Geltung, und überzeugt mit zahlreichen neuen Themes, die sich nahtlos ins bekannte musikalische Bild von "Star Trek" einfügen, aber trotzdem frisch und neu klingen. Darüber hinaus verwendet er an Schlüsselstellen auch die Titelmelodie von Alexander Courage, wie z.B. am Ende als sich die Enterprise auf ihre letzte Reise begibt. Nach Jerry Goldsmiths genialer Komposition zu "Star Trek – Der Film" ist dies jedenfalls mein zweitliebster Star Trek-Soundtrack. Fazit: "Star Trek VI" ist ein würdiges letztes Abenteuer für die alte Crew der Enterprise. Das Drehbuch ist wendungsreich und hält einige Überraschungen parat. Die Handlung ist sehr spannend und wird von Nicholas Meyer zudem gelungen in Szene gesetzt. Die Effekte sind großartig, und auch die schauspielerischen Leistungen sind über jeden Zweifel erhaben. "Das unentdeckte Land" ist ein Film voller großartiger Momente und ein perfekter Abgesang auf Kirk, Spock, Pille & Co.! Wenn man es nur dabei belassen hätte... Wertung:9 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Paramount Pictures)
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