Paycheck |
Enttäuschende Philip K. Dick-Adaption
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Mittwoch, 17 Dezember 2008 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]()
Kurzinhalt: ![]() Review: Filme, die auf einer Vorlage von Philip K. Dick basieren, sind bisher eigentlich immer recht gut geworden. Teilweise wurde die literarische Vorlage sogar übertroffen, liegen Dick's Stärken doch eindeutig eher darin, sich eine interessante Geschichte auszudenken, als diese dann auch wirklich spannend zu erzählen (vermutlich auch darum sind gerade seine Kurzgeschichten so gut gelungen). Paycheck war und ist aber leider eher enttäuschend. Dabei ist die Ausgangsposition recht vielversprechend: Wie fast alle Ideen Dick's ist diese sehr originell und durchaus einfallsreich. Leider aber tritt die eigentlich intelligente Geschichte, die durchaus zum Nachdenken anregen würde, in den Hintergrund, um Platz für massig Woo-Action zu machen. Damit geht das an und für sich interessante Konzept sang- und klanglos unter, und so hat man das Gefühl, als hätte man hier eine wirklich tolle Idee Dick's verheizt. Nichtsdestotrotz ist die Story an diesem Film sicher noch das Beste, was doch ein recht beeindruckendes Zeugnis über Dick's Fähigkeit, die Menschen mit seinen Visionen zu faszinieren, abgibt. ![]() Von diesen üblichen Woo-Fehlern einmal abgesehen ist die Inszenierung aber soweit in Ordnung. Auch muss man so ehrlich sein und klarstellen, dass es Woo hier mit seinem Stil nicht übertrieben hat. Im Gegenteil, je länger er sich in Amerika aufhält und für die Geldmaschinerie in Hollywood arbeitet, desto mehr scheint er sich vom typisch amerikanischen Actionstil beeinflussen zu lassen, was ich schon fast wieder ein wenig schade finde, gefällt mir doch an und für sich der Woo-Stil, wohldosiert eingesetzt, sehr gut. Alles in allem kann man also sagen, dass die Action zwar durchaus gelungen ist, "Paycheck" in diesem Aspekt jedoch den Genregrößen eindeutig hinterherhinkt, und in dieser Hinsicht eigentlich eher Durchschnittskost bietet, und es nicht schafft, zu überraschen und Akzente zu setzen. ![]() Zuletzt ist noch zu erwähnen, dass man es sich bei dieser Produktion ziemlich leicht gemacht hat, denn trotz futuristischer Technologien wie einem 3d-Hologramm und einer Art Zeitmaschine scheint die Handlung in unserer Gegenwart zu spielen. Egal ob Telefone, Autos, Motorräder, Gebäude etc... hier wurden keine futuristischen Designs entworfen, sondern einfach die Gegenwart abgebildet. Eben diese Mischung zwischen vollkommen futuristischen Technologien auf der einen und der normalen Gegenwart auf der anderen Seite kann überhaupt nicht überzeugen, und drückt auch sehr auf die Glaubwürdigkeit der Handlung. Fazit: "Paycheck" ist zwar durchaus unterhaltsam, und wer Actionfilme mag, kann hier eigentlich nicht viel falsch machen... aber als Philip K. Dick-Adaption ist er eine ziemliche Enttäuschung. Die Science Fiction-Aspekte sind absolut nebensächlich und dienen nur dazu, die actionreiche Handlung in Gang zu setzen. Eben deshalb hat man nach dem Film irgendwie das Gefühl, dass hier die Chance auf größeres verpasst, dass das Potential der Handlung irgendwie verschwendet wurde. Was bleibt, ist magere Action-Durchschnittskost, die man sich ruhig ein Mal ansehen kann, die jedoch kaum jemanden dazu verleiten dürfte, einen 2. Blick zu riskieren. Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © DreamWorks)
Mitreden! Sagt uns eure Meinung zum Film in der SF-Community!
Weitere DVD & Kino News
Kommentar schreiben
|