Starship Troopers |
Actionspektakel & SF-Satire
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Mittwoch, 10 Dezember 2008 |
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Kurzinhalt: Bei ihrem Vorstoß ins All ist die Menschheit auf die Bugs gestoßen, käferähnliche Wesen, die uns einen Asteroiden nach dem anderen vor den Latz knallen, und uns nicht gerade freundlich gesinnt zu sein scheinen. Vier Freunde beschließen daher nach ihrem Schulabschluss, zum Militär zu gehen, um die Menschheit im Kampf gegen die Bugs zu unterstützen. Während Carmen Pilotin werden will, schließt sich Rico der mobilen Infanterie an – um sie zu beeindrucken. Auch Dizzy, die schon seit jeher ein Auge auf Rico geworfen hat, geht zur mobilen Infanterie, während der mental begabte Carl in die Forschungsabteilung eintritt. Nach einem verheerenden Unfall, der den Tod von einem der Rekruten zur Folge hat, ist Rico kurz davor wieder aus dem Militär auszutreten – doch dann trifft ein Asteroid Südamerika und Millionen von Menschen sterben. Um es den verdammten Käfern heimzuzahlen, fliegt eine Armada zu deren Heimatplaneten. Doch die militärische Führung hat die Kampfkraft und die Intelligenz der Bugs völlig unterschätzt... Review: ![]() Doch bei "Starship Troopers" sind es nicht nur diese kurzen Ausschnitte – die gesamte Handlung trieft nur so vor satirischer Überzeichnung und damit einhergehender Kritik. Man nehme nur mal den harten Ausbilder, der auch nicht davor zurückschreckt, einem Rekruten die Hand mit einem Messer aufzuspießen, um seine Message an den Mann zu bringen. Oder auch den heldenhaften Einsatz der vier jungen (und natürlich ausgesprochen hübschen) Frauen und Männer, die aufgrund ihrer Erfolge binnen weniger Monate nicht nur einen militärischen Rang nach dem anderen erklimmen, sondern zudem (angeblich) die entscheidende Wende im Krieg gegen die Bugs bringen. Oder auch das herrlich heroische Finale sowie das Happy End, in dem sich die gesamte Truppe vor Euphorie fast zu überschlagen scheint, als Carl ihnen die Gedanken des hässlichen Brain Bugs schildert: "Es hat Angst!". Es ist vor allem dieses Ende und die darauffolgende kurze Sequenz, die uns noch einmal unsere drei Helden zeigt, die deutlich machen dass nicht nur die kurzen Newsberichte und Werbungen zwischendurch, sondern der ganze Film reinste Propaganda – und möglicherweise auch frei erfunden – war. Das perfide und entlarvende an Starship Troopers ist allerdings, dass, so eindeutig es sich auch um Propaganda handeln mag, sie nichtsdestotrotz irgendwie funktioniert. Und das ist wirklich eine erschreckende Erkenntnis, die zum Nachdenken anregt. ![]() Auch wenn "Starship Troopers" viele satirische Elemente beinhaltet, so vergisst Paul Verhoeven auch nicht auf die Action – ganz im Gegenteil. Der Film ist ein blutiges Actionspektakel, dass – wie für Verhoeven typisch – bei der gezeigten Gewalt keine Kompromisse macht. Zerfetzte Soldaten, abgetrennte Körperteile, ausgesaugte Gehirne... "Starship Troopers" ist für zimperliche Gemüter definitiv nicht geeignet – wenn ich die Gewalt auch aufgrund der deutlichen satirischen Überzeichnung leichter zu ertragen fand als z.B. in "Robocop". Jedenfalls sind die Actionszenen sehr spektakulär, packend und abwechslungsreich. Interessant fand ich, dass sich Verhoeven auch hier in gewisser Weise wieder als Visionär offenbart hat, wenn er uns z.B. so eine Art eingebettete Journalisten präsentiert; auch dadurch ergibt sich wieder ein erschreckender Bezug zum Irak-Krieg. Die Effekte sehen auch 11 Jahre später noch ziemlich beeindruckend aus, wenn die Bugs auch ihre Computerherkunft in einigen Einstellungen nicht verbergen können. Nichtsdestotrotz gibt es einige sehr spektakuläre Szenen, wie z.B. der Überfall auf das Fort (dass bei jedem Schwenk über die Mauer eine noch größere Anzahl an Feinden offenbart), die auch heute noch zu beeindrucken wissen. Über jeden Zweifel erhaben ist auch das sehr abwechslungsreiche und originelle Design der verschiedenen Bugs. Am besten gefallen mir aber immer noch die Szenen im Weltraum, die ich was die Qualität der Effekte betrifft selbst 11 Jahre später – und allen Star Wars-Prequels zum Trotz – für unübertroffen halte. ![]() Fazit: Im Gegensatz zur Meinung einiger Kritiker halte ich "Starship Troopers" weder für ein plattes oder gar ein gewaltverherrlichendes Actionfeuerwerk, sondern in erster Linie für eine grandiose Satire, welche die Mechaniken des Krieges an den Pranger stellt. Dass es ihm zudem gelingt eine spannende Geschichte mit interessanten Figuren und spektakulärer Action zu erzählen, wertet ihn zusätzlich auf. Sicherlich kann man den Film auch als hohle Gewaltorgie genießen, doch dafür ist er von Paul Verhoeven nicht in erster Linie gedacht. "Starship Troopers" bietet eine gelungene Mischung aus packender Action, grandiosen Effekten und entlarvender Satire, und kann mit Fug und Recht als moderner Klassiker des SF-Genres bezeichnet werden. Wertung:8 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Buena Vista Home Entertainment)
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