Terminator 2 - Tag der Abrechnung |
Einer der besten Filme aller Zeiten
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Dienstag, 09 Dezember 2008 |
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Kurzinhalt: 10 Jahre sind vergangen, seitdem ein Terminator erfolglos versucht hat, Sarah Connor – und damit ihren ungeborenen Sohn John, den späteren Anführer der Rebellion gegen die Maschinen – zu töten. Sarah wurde mittlerweile in eine psychiatrische Anstalt eingeliefert, und fürchtet um das Leben ihres Sohnes. Dieser wiederum lebt bei Pflegeeltern und stellt einen Unsinn nach dem anderen an. Doch er steckt in großer Gefahr: Skynet hat noch einen zweiten Terminator in die Vergangenheit geschickt, der John Connor ausschalten soll, so lange er noch ein kleiner Junge ist. Doch auch der Rebellion ist es geglückt, wieder einen Beschützer zu entsenden – diesmal ist es jedoch kein Mensch, sondern ein weiterer Terminator, der darauf programmiert wurde, John Connor zu beschützen. Gemeinsam mit ihm befreit John seine Mutter aus der Anstalt, wo man dem T-1000 jedoch nur knapp entkommt. Nach anfänglicher Skepsis findet Sarah im Terminator schon bald einen Helfer, der sie mit wertvollen Informationen über Skynet, den Tag des jüngsten Gerichts etc. versorgt – plagen sie doch immer wieder Alpträume, in denen sie hilflos mit ansehen muss, wie L.A. von einer Atombombe vernichtet wird. Als sie sich an Kyle Reese Worte erinnern, dass die Zukunft noch nicht geschrieben ist und die Menschen das Schicksal in die eigene Hand nehmen können, beschließt sie genau das zu tun – in dem sie den Schöpfer von Skynet ermordet... Review: ![]() Danach geht es zurück in die „Gegenwart“ des Jahres 1995, und der Ankunft des „Arnold“-Terminators. Der erste Teil war ja eine todernste Angelegenheit, doch in der Fortsetzung schleicht sich doch immer wieder auch ein bisschen Humor ein. So auch bei Arnies erstem Auftritt, wo es nach dem kurzen Kampf in der Bar gleich eine der coolsten und witzigsten Szenen des Films zu sehen gibt: Nachdem er sich die Kleider eines Bikers geschnappt hat und gerade mit dessen Motorrad wegfahren will, bedroht ihn der Barbesitzer mit einer Schrotflinte. Der Terminator nimmt ihm diese lässig weg, und greift daraufhin in dessen Jackentasche, um sich auch seine Sonnenbrille zu schnappen. Und als er sich diese aufsetzt und mit der Harley davonfährt, ertönt "Bad to the Bone". Neben diesem genialen Einstieg gibt es auch später immer wieder kurze, auflockernde Gags, wie der auf einem Bein balancierenden Terminator, oder wie Arnie sich die Minigun schnappt und sich ein Lächeln auf sein Gesicht zaubert. Im Gegensatz zum ersten Teil versteht es Cameron also diesmal, mit der Figur des Terminator bzw. dem Film generell auch ein wenig Spaß zu haben – jedoch ohne dass sich das auch nur eine Sekunde negativ auf die Spannung auswirken würde. ![]() Die nachfolgende Verfolgungsjagd ist das erste große Actionhighlight des Films. Was mir an der Action von "Terminator 2" den ganzen Film über sehr gut gefallen hat, ist wie übersichtlich und stilvoll sie inszeniert ist. Im Gegensatz zum heutigen Trend der hektischen Schnitte und Wackelkameras, kann man der Action in "Tag der Abrechnung" problemlos folgen; trotzdem wirkt diese sehr spektakulär und die entsprechenden Szenen sind sehr packend. Vor allem die Jagd durch den Kanal bietet einige tolle Einstellungen und Momente. Nach dieser Actioneinlage schaltet "Terminator 2" wieder einen Gang zurück, und konzentriert sich auf die Figuren und darauf, ein paar Hintergrundinformationen zu liefern. Spannend wird es dann wieder, als sich John und der Terminator zur Irrenanstalt begeben, um Sarah Connor zu befreien – die ihrerseits gerade dabei ist, einen Fluchtversuch zu unternehmen, nachdem sie mitbekommen hat dass ein weiterer Terminator in der Gegenwart angekommen ist. Nach dem aus dem Feuer tretenden T-1000 kurz zuvor (eine herrliche Hommage an den Vorgänger) gibt es hier dann die nächsten grandiosen Effekte zu bestaunen, wenn das neue Terminator-Modell vom perfekt imitierten Boden zusammenfliest und sich erhebt. ![]() Danach rückt die Kernaussage des Films in den Mittelpunkt: "Die Zukunft ist nicht festgeschrieben – unser Schicksal liegt in unseren eigenen Händen." Von Alpträumen über die mögliche Zukunft der Menschheit geplagt, beschließt Sarah Connor, eben das zu tun. Ihr Traum zuvor, nachdem sie "Fate" (also Schicksal) in den Tisch geritzt hast, ist eine der erschütterndsten Szenen, die ich in meinem ganzen Leben gesehen habe. Sie wirkt ungemein realistisch, und ist zugleich absolut kompromisslos in ihrer Darstellung eines atomaren Holocaust. Die zerstörten Gebäude, die brennenden Kinder, die sich schließlich auflösen und (wie es Sarah Connor bei der Schilderung ihres Traums zuvor so treffend beschrieben hat) wie Blätter im Wind davonschweben, und natürlich die sich verzweifelt an den Gitterzaun klammernde Sarah Connor, die bei lebendigem Leib verbrennt, bis nur noch ihr Skelett übrig ist – und auch dieses schließlich zu Staub zerfällt. Ich habe in meiner Jugend einige Filme und Szenen gesehen, die ich eigentlich noch nicht sehen hätte dürfen, und geht man nach der Jugendfreigabe waren da einige Dinge darunter, die deutlich bedenklicher sein sollten als "Terminator 2", aber ich schwöre, da war kein einziger Moment darunter der mir ähnliche Alpträume beschert hätte wie diese beklemmende und schonungslose Darstellung der Auswirkungen einer atomaren Explosion. Und selbst heute noch läuft mir jedes Mal wenn ich diese Szene sehe ein kalter Schauer über den Rücken. ![]() Nachdem Miles Dyson erfahren hat, welchen Schrecken er kurz davor ist über die Menschheit zu bringen, ist er natürlich bereit alles dafür zu tun, um diese grauenhafte Zukunft zu verhindern. Was nun folgt ist eine der herrlichsten Actionszenen der Filmgeschichte. Sie mag, 17 Jahre später, nicht mehr die spektakulärste, beeindruckendste oder aufwendigste sein, aber was Coolness und Denkwürdigkeit betrifft, kann sich wenig von dem was davor und was danach kam mit dieser Szene messen: Der Überfall auf Cyberdyne Systems. Eine Polizeiarmada umstellt das Gebäude, und der T-800 schnappt sich die Minigun und feuert auf die Polizisten und ihre Fahrzeuge – jedoch ohne dabei auch nur einen Einzigen umzubringen. Nicht weniger genial sind die kurze Schießerei im Cyberdyne-Labor – inklusive tragischem Ausgang – sowie jener Moment, als der Terminator (nach einem standesgemäßen "I'll be back") die in der Lobby versammelten Polizisten ausschaltet, während diese Magazin nach Magazin leeren beim Versuch, ihn zu stoppen. ![]() Das Ende des Films ist dann erstaunlich emotional. Irgendwie wird einem erst hier so recht bewusst, dass man den Arnie-Terminator, eigentlich eine Killermaschine und der große Feind des ersten Films, schon richtig ins Herz geschlossen hat. Um so mehr trifft einem dieser letzte Akt der Menschlichkeit, den er zeigt: Um die düstere Zukunft zu verhindern, welche der Menschheit droht, lässt er zu dass Sarah ihn in den heißen Stahl hinabsenkt. Sein Satz "I know now why you cry, but it's something that I can never do" zeugt von so viel Bedauern, dass der T-800 hier menschlicher wirkt als so manche andere Figuren aus Filmen. Sein Ende ist von James Cameron zudem wirklich großartig inszeniert; das langsame Herablassen lässt dem Zuschauer ausreichend Zeit, dass sich dessen Gefühle so richtig entfalten können. Auch Brad Fiedels großartiger, trauriger Soundtrack an dieser Stelle verstärkt die emotionale Wirkung dieser Szene. Die letzte Einstellung des Films ist ebenfalls grandios, und bietet zudem einen der besten Schlussmonologe der Filmgeschichte: "The unknown future rolls towards us. I face it for the first time with a sense of hope. Because if a machine, a Terminator, can learn the value of human life, maybe we can too." ![]() Was "Terminator 2" zudem so auszeichnet, ist die ordentliche Portion Anspruch, mit der James Cameron diesen Film geschmückt hat. "Tag der Abrechnung" ist für mich eine perfekte Symbiose aus Unterhaltungskino und Tiefgang. Ja, es mag anspruchsvollere Filme geben, aber kaum einem anderen Film ist es besser gelungen, diese beiden Aspekte so gelungen miteinander zu verschmelzen. Sarah Connor's Entwicklung zur Terminatrix, die beklemmende Szene mit der Atomexplosion, Fragen zur Menschlichkeit von Maschinen sowie die Aussagen zur Selbstbestimmung unseres eigenen Schicksals sind nur einige der Elemente, die den Film weit über die flachen, anspruchslosen Blockbuster heben, die heutzutage das Kino dominieren. Natürlich ist der Film kein tiefemotionales Drama im Stile eines "Schindlers Liste", aber insbesondere im Bereich der Blockbuster und Popcorn-Filme dürfte es einem schwer fallen, einen Film zu finden der über ähnlich oder gar mehr Anspruch verfügt als "Terminator 2". Die Effekte haben damals neue Maßstäbe gesetzt, und sind selbst in den letzten 17 kaum gealtert. Vor allem die Special Effects mit dem flüssigen Terminator, seien es nun die zahlreichen Einstellungen in denen er sich vom Boden erhebt, die verschiedenen Formen seiner Gliedmaße oder auch sein Loch im Kopf, sind auch heutzutage immer noch sehr beeindruckend und überzeugend. ![]() Abschließend noch ein paar Worte zur Special Edition-Version des Films. Ich muss gestehen, dass ich schon die Kinofassung genial fand und mir damals als ich nur diese Version kannte nie etwas gefehlt hat. Aber die neuen Szenen der Special Edition sind allesamt großartig und lassen den Film irgendwie runder und ausgewogener wirken. Das macht "Terminator 2" zum bereits 3. Film (nach "Aliens" und "Abyss – Abgrund des Todes") von James Cameron, der in der neuen Schnittfassung die ohnehin schon grandiose Kinofassung noch einmal um einiges übertrifft. Szenen wie Sarah's Traum von Kyle Reese, den Lächelkurs des Terminators oder die bereits erwähnte Umprogrammierung des T-800 möchte ich heutzutage einfach nicht mehr missen – und das sind nur die größeren Änderungen. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche kurze Momente und Szenen, die eingefügt wurden, wie die kurzen Blicke auf Miles Dyson's Familie, Sarah's Tortur in der Irrenanstalt, wie sich der T-1000 das Halsband des Hundes schnappt, oder auch seine mangelnde Funktionstüchtigkeit im Stahlwerk. Jeder noch so kleine Moment fügt dem Film eine wertvolle Kleinigkeit hinzu, die ihn noch zusätzlich aufwertet. Dies geht sogar soweit, dass ich die Kinofassung nicht mehr wirklich genießen kann, da mir einfach zu vieles fehlt. Dafür ist die Special Edition aber auch wirklich ein Sinnbild für cinematographische Perfektion. Fazit: ![]() Wertung:10 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM)
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