Butterfly Effect |
Düster-beklemmender SF-Thriller mit Ashton Kutcher
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Montag, 08 Dezember 2008 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]()
Kurzinhalt: Während seiner Kindheit haben Evan immer wieder Blackouts geplagt. Das angespannte Verhältnis zu einem seiner Kindheitsfreunde, sein in einer Nervenheilanstalt vor sich hinvegetierende Vater und eben die ständigen Blackouts haben sowohl ihn als auch seine Mutter schwer belastet. Als er schließlich aufs College kommt und wieder einmal eines seiner alten Tagebücher hervorkramt, verschwimmen die Buchstaben plötzlich – und kurz darauf erlebt er genau diesen Augenblick aus seiner Kindheit noch einmal. Evan erkennt schon bald, dass er nicht nur just in jene Momente zurückspringt, in denen er als Kind ein Blackout hatte, sondern zudem, dass er dadurch die Vergangenheit – und damit auch die Gegenwart – beeinflussen kann. Doch jeder Sprung und jede Veränderung fördert irgend einen neuen Schrecken zu Tage, und droht alles immer nur noch schlimmer zu machen... Review: ![]() Im Zentrum des Films steht die Frage "Was wäre wenn...?". Sicherlich waren wir alle schon mal in Situationen, in denen wir uns gewünscht hätten, die Zeit zurückzudrehen und etwas anders machen zu können. Etwas ganz bestimmtes zu tun oder auch nicht zu tun; die eine oder andere Entscheidung oder Tat, die wir gerne ändern oder ungeschehen machen würden. "Butterfly Effect" gibt seiner Hauptfigur genau diese Macht in die Hände – und zeigt auf, dass selbst wenn wir in die Vergangenheit zurückgehen und diese ändern könnten, das nicht automatisch heißt dass unsere Gegenwart dadurch besser wird. Dabei wird Evan sogar im weiteren Verlauf des Films weniger von der Motivation getrieben, für sich selbst ein besseres Leben zu schaffen, als für seine Freunde und seine Familie. Trotzdem stürzt er von einem Desaster ins nächste, offenbart jede neue Gegenwart ihre Tücken und ihre schlechten Seiten, die direkte Auswirkungen seines Eingriffs in die Vergangenheit sind. Welche genau das sind, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, macht es doch einen Großteil des Reizes von "Butterfly Effect" aus, langsam zu entdecken, welchen neuen Horror Evan durch die Veränderung der Vergangenheit geschaffen hat; aber so viel sei gesagt: Die Folgen erscheinen rückwirkend betrachtet immer logisch, und die alternativen Zeitlinien sind sehr abwechslungsreich und sind mit zahlreichen interessanten Wendungen gespickt. ![]() Einen großen Anteil daran, dass "Butterfly Effect" solche Wirkung entfalten kann, haben neben dem cleveren, mutigen Drehbuch und der düsteren Inszenierung auch die Schauspieler. Ashton Kutcher darf hier endlich einmal beweisen, dass er mehr kann als den Trottel zu mimen (siehe "Ey Mann, wo ist mein Auto?") oder die Hauptrolle in einer durchschnittlichen romantischen Komödie zu übernehmen, die ihm nicht mehr abverlangt, als lieb dreinzuschauen und gut auszusehen. Sicherlich hätte ein anderer, talentierterer Jungschauspieler vielleicht noch mehr herausholen können, nichtsdestotrotz empfand ich es als eine erfrischende Abwechslung, ihn mal in einer ersten Rolle zu sehen, die ihm die Möglichkeit gibt zu zeigen, dass er durchaus über schauspielerisches Talent verfügt. Die deutlich beachtlichere und beeindruckendere Leistung vollbringt allerdings Amy Smart, eine völlig unterschätzte Schauspielerin, die bis zu "Butterfly Effect" (und leider auch danach) nur in Neben- oder Minirollen zu sehen war und dort meist nichts besseres zu tun hatte als ihr hübsches Gesicht in die Kamera zu halten. Immerhin, in "Rat Race" durfte sie ihr komödiantisches Talent zeigen (ging jedoch im hochkarätigen Ensemble leider unter), doch in "Butterfly Effect" beweist sie, dass sie auch dramatische, ernste Rollen mit Bravour bewältigen kann. Nicht nur zeigt sie im Verlauf des Films Mut zur Hässlichkeit, die verschiedenen alternativen Realitäten erlauben es ihr, viele verschiedene Seiten ihrer Figur zu zeigen – und bei weitem nicht alle davon sind rosig. Eine absolut großartige Performance, die ihr in einer gerechten Welt zumindest eine Oscar-Nominierung eingebracht hätte. ![]() Fazit: "Butterfly Effect" ist ein sehr düsterer SF-Thriller, der vor allem mit guten bis sehr guten schauspielerischen Leistungen, einem ausgeklügelten und wendungsreichen Plot, der faszinierenden Grundidee, der stimmungsvollen und atmosphärischen Inszenierungen sowie einigen beklemmenden Momenten zu begeistern vermag. Ein absoluter Geheimtipp für alle Fans des Genres! Wertung:8 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Warner Bros.)
Mitreden! Sagt uns eure Meinung zum Film in der SF-Community!
Weitere DVD & Kino News
Kommentar schreiben
|