Freddy vs. Jason |
Blutiger Showdown der Horror-Ikonen
Kategorie:
Filme -
Autor: Evildead - Datum:
Mittwoch, 29 Oktober 2008 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]()
Kurzinhalt: Das kleine Städtchen Springwood hat es endlich geschafft die Plage Freddy Kruger aus den Köpfen ihrer Kinder zu verbannen. Zwar mussten dafür die letzten jugendlichen Mitwisser in eine psychatrische Anstalt abgeschoben werden, aber dafür kann der Rest wieder beruhigt schlafen und die Eltern müssen nicht mit der Angst leben am nächsten Morgen nur noch einen filettierten Bluthaufen im Bett ihres Kindes zu finden. Dumm nur, das der charismatische Hutträger ein schlechter Verlierer ist. Um sich wieder in Erinnerung zu bringen, lässt er Nacktfotos von sich in der Bildzeitung abdrucken und... ach Quatsch... um die Kinder von Springwood wieder Angst und Alpträume zu lehren, schickt er den großen weißen Hai der Killergilde aus die Straßen der Stadt blutrot zu färben. ![]() Review: Es gibt nur wenige Kultfiguren im Horrorbereich, die (auch nach ca. 20 Jahren noch) einen ähnlich großen Bekanntheitsgrad wie Freddy Kruger und Jason Vorhees haben. Nichtsdestotrotz ist das Interesse an den beiden fleißigen Teenagerkillern in den 90-er Jahren doch merklich abgeebbt... sogar so weit, das es den Anschein erweckte, das Freddy nach 7 Filmtoden nun wirklich seine Rente in der Hölle antreten müsse. Jason durfte zwar schon vor kurzem einen Wiederauferstehung feiern - erstmals im All - aber Jason X, dieser aus Terminator und Alien billig zusammengeklaute Humbug erweckte weder finanziell noch qualitätsmäßig Hoffnung, das derlei Filme bald wieder Zuschauerscharen in die Kinos locken könnten, sondern ließ eher eine Direct to Video Zukunft befürchten. Gerade noch rechtzeitig konnte dann aber doch noch das seit langem geplante Treffen der Schlitzer-Giganten realisiert werden. Meine Erwartungen waren anfangs eher niedrig, da ein Crossover-Film eigentlich ein noch deutlicheres Zeichen von absoluter Ideenlosigkeit ist als die Hauptfigur in eine andere Umgebung (besonders das All) zu verpflanzen. Zumindest finanziell schaffte es der Streifen aber alle Erwartungen zu übertreffen und mauserte sich mit 80 Millionen Dollar US-Einspiel zu einem der Überraschungshits des Jahres 2003. ![]() Das bekommt man in Jasons ersten Auftritt sogleich serviert, als er eine Silikon-Barbie nach dem Nacktbaden mit seinem langen, dicken, aber nicht pulsierenden Schlachtermesser (länger als 30 cm... ungelogen!) an einen Baum tackert. Und somit dürften die Titelhelden auch für die jüngere Generation, die die beiden nur vom Namen oder aus Parodien kennt, ausreichend positioniert worden sein. Im folgenden Verlauf dürfen die Beiden wie in besten Zeiten ihre Muskeln spielen lassen und die unterschiedlichen Stile harmonieren überraschend gut. Weniger überraschend, dass Jason die Frischzellenkur und Übertragung in die Hochglanzzeit besser als seinem Kontrahenten bekommen ist. So spannend und aufwendig inszeniert war halt schon lange kein Freitag Film mehr und er darf sogar in gewohnt splattriger Manier killen. Freddys Witz und die beunruhigenden Traumwelten haben die Trimmung auf das Popcornniveau des neuen Jahrtausends hingegen nicht gänzlich unbeschadet überstanden. Zwar ist auch hier die Nightmare Story die weitaus interessantere und macht den größten Unterschied gegenüber normalen Teen-Slashern aus, aber zumindest ich hatte öfter das Gefühl, der Film wäre noch besser geworden, wenn es ein reiner Freddy Film wäre und man einen namenlosen Killer gewählt hätte, der nach seinem Auftrag wirklich wieder verschwindet. ![]() Fazit: Auch wenn "Freddy vs. Jason" die ein oder andere grobe logische Lücke hat, etwas zu konventionell inszeniert wurde und besonders zum Ende hin stark abbaut, kann man ihn als Gesamtprodukt trotzdem als gelungene Reaktivierung zweier alter Horrorhasen betrachten. Mit Respekt vor der Vergangenheit und modernen Mitteln wurde ein äußerst unterhaltsames Horror-Popcornmovie geschaffen, das zudem erfreulich blutig und schmuddelig daherkommt. Wenn man es bei einer allfälligen Fortsetzung schafft, den Actionpegel etwas zu senken und dafür mehr an der Spannungsschraube zu drehen, steht einer häufigeren Zusammenarbeit diverser Horrorikonen nichts im Wege. Am verlockensten wirkt sicherlich die Variante Freddy vs. Jason vs. Ash. Bis dahin bleibt nur zu sagen, das schon dieser erste Versuch einer der besten Mainstreamhorrorfilme der letzten Jahre war. Wertung:8 von 10 Punkten
Evildead
(Bilder © New Line Cinema)
Mitreden! Diskutiert oder kommentiert dieses Review in unserer SF-Community!
Weitere DVD & Kino News
Kommentar schreiben
|