Nie wieder Sex mit der Ex |
Eine weitere gelungene Komödie aus dem Hause Apatow
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Dienstag, 01 Juli 2008 |
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Kurzinhalt: ![]() Review: Ich möchte gar nicht wissen, wie viele deutsche Kinofans diesem Film aufgrund des debilen deutschen Titels eine Absage erteilen werden – was extrem schade ist, denn hinter dem billigen (und im weiteren Verlauf dieses Reviews von mir bewusst boykottierten) Titel verbirgt sich mit "Forgetting Sarah Marshall" eine weitere Komödie aus dem Hause Apatow, das uns mit "Jungfrau, 40, männlich, sucht...", "Beim ersten Mal" und "Superbad" bereits einige der besten Komödien der letzten Jahre beschert hat. So thematisch unterschiedlich sie auch sein mögen, was all diese Filme auszeichnet, ist dass sie zwar einerseits ungemein witzig sind (vor allem auch dank ihres angenehm schamlosen Umgangs mit dem Thema Sex), aber zudem dreidimensionale Figuren bevölkern, und auch auf die nötige Portion Tiefgang und Dramatik nicht verzichten. "Forgetting Sarah Marshall" fällt in genau dasselbe Schema. Geschrieben und gedreht von Jason Segel, der in "Beim ersten Mal" noch in einer relativ kleinen Nebenrolle zu sehen war, und dessen Bekanntschaft mit Judd Apatow bis zur besten Teenagerserie aller Zeiten, "Freaks & Geeks" (dt. "Voll daneben, voll im Leben") zurückreicht, beweist dieser ein unheimliches Talent für Timing, Komik, aber auch die ernsten Aspekte des Lebens. ![]() Auch die Figuren tragen viel zum Gelingen bei. Klar gibt es auch diesmal wieder ein paar herrlich schräge Nebencharaktere, die recht eindimensional daherkommen, aber die Hauptfiguren sind wirklich großartig ausgearbeitet. Sarah Marshall, Peter Bretter und Rachel Jansen dürfen dabei durchaus unterschiedliche Facetten ihrer Persönlichkeit zeigen, und nicht alle davon sind liebenswert (auch wenn Rachel hier eindeutig noch am besten wegkommt). Trotzdem wachsen einem alle drei Figuren als Herz, vor allem Sarah Marshall, die sich in einer großartig geschriebenen und gespielten Szene vom Biest zu einer tragischen Figur wandelt, und somit - spät aber doch - auch noch meine Sympathien gewinnen konnte. Einzig Rocker Aldous Snow fällt ein wenig in die klischeehafte Arschloch-Kategorie, wo man sich teilweise schon fragen muss, was Sarah an ihm überhaupt gefunden hat. So extreme Ausmaße wie in anderen Filmen (z.B. "Party Animals) nimmt es zwar nie an, trotzdem ist schwer nachzuvollziehen, warum sie sich in diesen eingebildeten Egomanen verliebt hat. Eine der wenigen nicht wirklich gelungenen Szenen des Films ist jene, als Peter zu Aldous meint, er wäre ja eigentlich gar kein so schlechter Kerl. Wenn eine Filmfigur dem Zuschauer sagen muss "he seht mal, der ist ja gar nicht so übel" hat man einfach immer ein Problem. Und wenn wir schon bei den weniger gelungenen Aspekten sind... ein wenig vorhersehbar ist der Film schon geraten, und auch das eine oder andere Genreklischee konnte oder wollte man sich partout nicht verkneifen. All das fällt aber angesichts der Stärken des Films kaum ins Gewicht. ![]() ![]() Abgerundet wird das positive Gesamtbild durch zahlreiche schräge Vögel, welche Peter auf Hawaii trifft. Dabei wird man auch auf zahlreiche aus anderen Apatow-Produktionen bekannte Gesichter stoßen, wie Paul Rudd und Jonah Hill. Ebenfalls hervorheben möchte ich den Soundtrack, der wirklich klasse beweist. Anstatt sich auf die gerade angesagten Hits zu stürzen, hat man sich genau die richtigen Tracks ausgesucht; gemeinsam mit einigen hawaiianischen Liedern sorgt dies für einen unwiderstehlichen Mix, den ich mir auf CD zulegen muss (sobald dieser einmal zu einem vernünftigen Preis zu haben ist, weil € 18,- für eine CD, das ist einfach nur lächerlich. Da bekomme ich ja 2-3 DVD's um das Geld!). Apropos Hawaii... die Location ist natürlich auch eine weitere ganz große Stärke des Films. Gedreht im Luxusressort "Turtle Bay" (klick), weiß Segel die Schönheit der Insel perfekt einzufangen und für seinen Film zu nutzen. Wohl nicht wenige würden sich wünschen, sich als nächstes auch einen so traumhaften Urlaub leisten zu können. Zuletzt noch ein paar Worte zum Ende: Nach einer herrlich schrägen Musical-Performance kommt es zum vorhersehbaren, versöhnlichen Happy End – welches aber, und auch das ist angenehm abwechslungsreich, nur angedeutet wird. Ein großartiger Abschluss für einen tollen Film, bei dem Jason Segel und Nicholas Stoller dort erfolgreich waren, wo "Trennung mit Hindernissen" gescheitert ist: Nämlich eine witzige, aber auch sehr originelle romantische Komödie mit Tiefgang rund um das tragische Ende einer Beziehung zu spinnen... Fazit: ![]() Wertung:8 von 10 Punkten
Christian Siegel
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