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Inhaltsbeschreibung: Litauen am Ende des zweiten Weltkriegs. In den Wirren des deutschen Rückzugs an der Ostfront verliert der junge Hannibal Lecter seine Eltern in einem Gefecht. Gemeinsam mit seiner Schwester Mischa wird er von litauischen Söldnern gefangen genommen, die sich nach Plünderungen in der Jagdhütte der Familie Lecter verschanzen wollen.
Von russischen Truppen umzingelt, sind alle Vorräte nach kurzer Zeit aufgebraucht. Der Hunger treibt sie schließlich zum Äußersten. Hannibals Schwester wird getötet und verspeist. Nach dem Ende des Krieges sinnt der traumatisierte Hannibal auf Rache.
Christian Spließ
Review:Der Mythos eines Monsters ist gelüftet. Der diabolische Kannibale Dr. Lecter, unvergesslich von Anthony Hopkins verkörpert, wird durch ein Kindheitstrauma erst zum Rächer und dann zum Massenmörder. Kriminalpsychologisch vielleicht schlüssig, zerstört es doch die Figur des Psychopathen. Die Verkörperung des Bösen wird zu einem verstörten Kind.
H.P. Lovecraft hat in einer Anleitung zum Schreiben schauriger Geschichten sinngemäß folgenden Tipp an seine geistigen Nachkommen hinterlassen: damit etwas Angst und Schrecken verbreitet sollte man sich auf Andeutungen des Unfassbaren beschränken und die Ausgestaltung der Phantasie der Leser überlassen. Wer versucht unfassbare Dinge bis ins Detail zu beschreiben und zu erklären, macht sie greifbar und zerstört den Schrecken. Daran hätte sich Thomas Harris besser halten sollen.
Ein wichtiger Teil des Hannibal Lecter Mythos war die Unfassbarkeit seines Handelns. Jede Form der Erläuterung zerstört diesen Mythos. Hat Hannibal noch in seinen letzten Filmen einen Musiker verspeist, weil er durch Misstöne eine Symphonie zerstörte, jagt er nunmehr Kriegsverbrecher. Die Morde erscheinen nicht mehr als überzogene, sondern vielmehr als verständliche Reaktionen. Selbst der Kannibalismus, dem Lecter bei der Tötung seiner Opfer verfällt, schreckt den ermittelnden Polizeiinspektor nicht derart ab, dass er Lecters Motive nicht versteht. Warum er zum Kannibalen wird, versteht hingegen der erstaunte Kinobesucher nicht.
An sich ist Hannibal Rising bis zum Ende spannend und filmisch gut umgesetzt. Doch er mag nicht so recht zu seinen Vorgängern passen. Auf dem Weg aus dem Kinosaal sehen wir noch einmal auf das Plakat mit dem Gesicht hinter der Maske. Doch Hannibal Lecter vermögen wir nicht mehr zu erkennen.
Christian Spließ
Darsteller:Gaspard Ulliel Hannibal Lecter, Gong Li Lady Murasaki, Rhys Ifans Grutas, Kevin McKidd Kolnas, Dominic West Inspektor Popil, Richard Brake Dortlich, Stephen Walters Milko, Ivan Marevich Grentz, Richard Leaf Vater Lecter, Ingeborga Dapkunaite Mutter Lecter,
| Kino-Start (Deutschland): | 15.02.2007 | Webseite: | Zur Webseite |
| Kino-Start (USA): | 09.02.2007 | Trailer: | Zum Trailer |
| Laufzeit: | 122 Minuten | ||
| Altersfreigabe: | keine Jugendfreigabe |
Bewertung: 5 von 10 Punkten
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