Sherlock Holmes: Der Hund von Baskerville |
Startschuss zur Filmreihe mit Basil Rathbone
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Sonntag, 19 Mai 2024 |
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Kurzinhalt: Sir Charles Baskerville erleidet bei der Flucht vor jemandem – oder etwas – einen Herzinfarkt. Sein Arzt und Freund Dr. Mortimer, ist der Einzige, der das Kind beim Namen nennt: Immerhin gibt es die Legende, dass die Baskervilles von einem Höllenhund, der im Moor lebt, gejagt werden. Hilfesuchend wendet er sich an den Meisterdetektiv Sherlock Holmes – fürchtet er doch, dass Charles' Neffe Sir Henry, der nun das Anwesen erbt, und aus Kanada zu eben diesem zurückkehrt, das nächste Opfer des fürchterlichen Hundes der Baskervilles werden könnte. Holmes ist indes davon überzeugt, dass es eine rationale Erklärung für die mysteriösen Vorfälle im Moor gibt. Da er jedoch in London gerade an einem wichtigen Fall arbeitet, schickt er seinen Freund und Mitbewohner Dr. Watson nach Dartmoor, um auf Sir Henry ein Auge zu werfen… Review: ![]() "Der Hund von Baskerville" (genau genommen ja eigentlich "Der Hund der Baskervilles", da sich der Originaltitel auf die Familie, und nicht einen Ort bezieht) ist seit jeher das populärste "Sherlock Holmes"-Abenteuer. Dementsprechend war es naheliegend, den Roman auch als Vorlage für den ersten Film mit Rathbone und Bruce in den Hauptrollen auszuwählen (zu dem Zeitpunkt war natürlich weder der Erfolg des Duos absehbar, noch, dass es in weiterer Folge noch dreizehn weitere Filme mit den beiden geben würde) – wobei es mir insofern schon immer ein bisschen wie eine seltsame Wahl erschien, als man auf die Hauptfigur im Mittelteil der Geschichte für einen relativ langen Zeitraum verzichten muss (was dafür wiederum Nigel Bruce als Dr. Watson Gelegenheit gibt, sich in Szene zu setzen). Davon abgesehen konnte aber auch ich mich dem Reiz der Geschichte noch nie entziehen; vor allem die Idee, dem rational denkenden Sherlock Holmes, der glaubt, mit reiner Logik und Deduktionen jeden Fall lösen zu können, mit einem vermeintlich übernatürlichen Phänomen zu konfrontieren, welches seine Überzeugungen auf den Prüfstand stellt, hat zweifellos ihren Reiz. Zudem ist die Story sehr gut ausgearbeitet, und wartet sowohl mit einigen Verdächtigen, als auch parallel laufenden Mysterium wie rund um den entflohenen Sträfling, der sich im Moor versteckt, auf. Sir Henry ist zudem ein gütiger und sympathischer junger Mann, mit dem man mitfiebert. Und die Auflösung des Falls ist schlüssig (und dann eben doch angenehm bodenständig), und lässt ebenfalls keine Wünsche offen. Von allen diesen Stärken profitiert "Der Hund von Baskerville" ebenso, wie all die anderen Verfilmungen (sowie natürlich der ihnen als Vorlage dienende Roman). ![]() Fazit: Stolze 85 Jahre hat die erste Verfilmung von Sir Arthur Conan Doyles berühmtesten Sherlock Holmes-Abenteuer "Der Hund von Baskerville" mittlerweile auf dem Buckel. An Faszination hat der Film in den dazwischenliegenden Jahren kaum eingebüßt; lediglich der Mittelteil, wo man Basil Rathbone – welcher den Film dominiert – vorlagenbedingt mit Abwesenheit glänzt, sowie das überhastete und im Hinblick auf das weitere Schicksal des Täters eher unbefriedigende Ende kosten ihm ein bisschen. Davon abgesehen weiß "Der Hund von Baskerville" von Anfang bis Ende zu packen. Die Story ist ohnehin zeitlos, und lebt nicht zuletzt davon, dass sich der rational denkende Sherlock Holmes mit einem vermeintlich übernatürlichen Phänomen auseinandersetzen muss. Basil Rathbone ist ein grandioser Sherlock Holmes, dem man hier mit Nigel Bruce einen unter Fans zwar umstrittenen, im Zusammenspiel mit Rathbone aber über jeden Zweifel erhabenen Kompagnon zur Seite stellt. Und die Inszenierung von Sidney Lanfield ist nicht nur atmosphärisch (vor allem in den Moor-Szenen), sondern zeichnet sich auch mit einzelnen cleveren Einfällen (wie der Baskerville-Rückblende während Dr. Mortimers Erzählung) auf. Besser hat man es, was die Verfilmung von Doyles legendärer Geschichte betrifft, selten bis nie gemacht. Wertung: 8 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1939 Twentieth Century Fox)
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