Die Tribute von Panem - The Ballad of Songbirds & Snakes |
Solides Prequel zur Quadrilogie
Kategorie:
Filme -
Autor: Marcel Wetzel - Datum:
Montag, 12 Februar 2024 |
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Kurzinhalt: Mit "Hunger Games: The Ballad of Songbirds and Snakes" taucht das Kinopublikum erneut in die dystopische Welt von Panem ein, diesmal jedoch mit einem Blick in die Vergangenheit, der die Ursprünge eines der berüchtigtsten Charaktere der Serie beleuchtet: Coriolanus Snow. Als Mentor eins Tributs aus Distrikt 12 während der zehnten Hungerspiele tut er alles, um seiner Kandidatin zum Sieg zu verhelfen. Auch wenn dies bedeutet, die eigene gesellschaftliche Stellung zu gefährden… Review: ![]() Im Laufe des Films werden Snows Entscheidungen jedoch immer weniger nachvollziehbar, was die Glaubwürdigkeit seiner Charakterentwicklung beeinträchtigt. Die anfängliche Komplexität und Tiefe seiner Figur weicht einer dramaturgisch getriebenen Entwicklung, die jedoch oft gezwungen und inkonsistent wirkt. Diese Diskrepanz zwischen dem anfangs sympathischen Snow und dem späteren Despoten scheint weniger aus einer logischen Charakterentwicklung zu resultieren als vielmehr aus dem Bedürfnis, eine Verbindung zu den bekannten Ereignissen der späteren Filme herzustellen. Schade. Lucy Grey, gespielt von Rachel Zegler ("Westside Strory", "Shazam! Fury oft he Gods"), ist eine weitere Schlüsselfigur des Films, die eine interessante Dynamik in die Geschichte bringt. Ihre Beziehung zu Snow ist einer der zentralen Aspekte des Films. Mindestens diskussionswürdig sind aber die Musical-Einlagen ihrer Figur. Zwar sollen sie zur Atmosphäre des Films beitragen und die kulturellen Unterschiede zwischen den Distrikten und dem Kapitol unterstreichen, allerdings wirkten sie oftmals eher deplatziert und erzwungen. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich ohnehin nicht viel damit anfangen kann, wenn Charaktere plötzlich aus heiterem Himmel anfangen Liedchen zu trällern. Der Film selbst gliedert sich in drei Akte: die Einführung der Charaktere und der Aufbau der Welt von Panem, die Hungerspiele selbst und dann die Nachwirkungen. Die Hungerspiele stellen hier zweifellos den interessantesten Teil des Films dar, durchaus mit Spannung erzählt und teilweise mit unerwarteten Wendungen versehen. Der erste und der letzte Teil leiden dagegen aber unter einem langsamen Tempo und erzählerischen Längen. Diese Teile, obwohl wichtig für den Aufbau und die Entwicklung der Charaktere, könnten von einer strafferen Erzählweise profitieren. Hier hätte mehr Kürze gutgetan. ![]() Fazit: Zusammenfassend ist "The Ballad of Songbirds and Snakes" ein solider, wenn auch nicht überragender Beitrag zum "Tribute von Panem"-Universum. Die unplausible Charakterentwicklung von Snow und die gelegentlich aufgesetzten Musical-Elemente mindern für mich allerdings das Gesamterlebnis. Fans der Serie werden hier aber wohl auf ihre Kosten kommen. Wertung:6 von 10 Punkten
Marcel Wetzel
(Bilder © 2023 Leonine Distribution)
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