Demolition Man |
Die Zukunft bekämpft Feuer mit Feuer
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Mittwoch, 06 Dezember 2023 |
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Kurzinhalt: Im Jahr 1996 zieht der Schwerverbrecher Simon Phoenix eine Spur der Verwüstung durch Los Angeles. Der für seine skrupellosen Methoden berüchtigte Polizist John Spartan schafft es dann zwar schließlich, ihn zu stellen, woraufhin Phoenix zu siebzig Jahren Kryostase verurteilt wird, während denen seine Gehirnwellen verändert werden, um ihn zu einem vorbildlichen Bürger zu machen. Da jedoch bei der Verhaftung auch die Geiseln ums Leben gekommen sind, wird auch Spartan verurteilt und im wahrsten Sinne des Wortes kaltgestellt. 36 Jahre später hat sich die Welt enorm verändert: Gewalt und Verbrechen gehören der Vergangenheit an. Dementsprechend unvorbereitet sind sowohl Gesellschaft als auch Polizei, als es Simon Phoenix gelingt, während seiner Anhörung für die Bewährung zu entkommen. Deshalb wird auch John Spartan wieder aus dem Kälteschlaf geholt – auf den, sofern es ihm gelingt, Phoenix ein weiteres Mal aufzuhalten, eine Begnadigung wartet. Doch nicht nur fällt es Spartan etwas schwer, sich auf diese gänzlich andere Zivilisation einzustellen, er stolpert schließlich auch auf eine Verschwörung, die bis in die höchsten Kreise der Regierung der Mega-Stadt San Angeles reicht… Review: ![]() Eine der größten Stärken des Films liegt dabei sicherlich in seinem Humor, der sich in erster Linie aus dem "fish out of water"-Charakter einer Person, die aus unserer damaligen Gegenwart (die zu Beginn, mit schon fast bürgerkriegsartigen Zuständen in Los Angeles, noch dazu besonders brutal und düster dargestellt wird) in eine utopische Zukunft versetzt wird, in der Gewalt der Vergangenheit angehört, sowie generell dem höchst amüsanten Konzept eben dieser Welt der Zukunft. Angefangen beim Running Gag rund um die Strafen fürs Fluchen, über die doch eher ungewöhnliche Art und Weise, wie man in dieser Zukunft Sex hat, bis hin zu den drei Muscheln (wobei ich das mit dem fehlenden Klopapier im Bezug auf eine nicht näher definierte Pandemie aus heutiger Sicht noch lustiger fand). Ebenfalls wundervoll sind die unverständlich-schockierenden Reaktionen der Leute in der Zukunft auf diesen rückständigen "Steinzeitmenschen". Und auch so Ideen wie die in der Zwischenzeit stattfindenden Franchise-Kriege, die Pizza Hut als einziger überlebt hat, die Anspielung auf Arnold Schwarzenegger als Präsident der USA, oder auch die Idee rund um den Retro-Radiokanal, in dem es alte Werbungen spielt, waren amüsant. Ebenfalls wunderbar – und für so manchen komischen Moment verantwortlich – war das gelungene Zusammenspiel zwischen Stallone und Bullock, die hier generell ihr komödiantisches Talent unter Beweis stellen. Und der Score vom insbesondere in den 90ern vielbeschäftigten Komponisten Elliot Goldenthal (der u.a. die Filmmusiken zu "Alien³", "Batman Forever" und nicht zuletzt "Heat" beigesteuert hat) Nicht ganz so erfolgreich ist "Demolition Man" hingegen als Actionfilm, wo er doch ziemliche Standardkost bietet. Auch spannungstechnisch ist der Film nicht unbedingt ein Reißer. Und Wesley Snipes' Simon Phoenix ist zwar durchaus ok, zählt aber für mich sicherlich nicht zu den auffälligsten Widersachern, denen sich Sly Stallone im Verlauf seiner Karriere als Actionheld stellen musste. Mit seiner interessanten Zukunftsvision, die für mich gleichermaßen utopische wie dystopische Elemente enthält, sowie seinem Humor, hat "Demolition Man" aber auch bei dieser erneuten Sichtung (nach ziemlich langer Zeit) bei mir wieder gepunktet. Fazit: ![]() Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1945 Twentieth Century Fox)
Weiterführende Links: Advent-SPECiAL 2023
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