Sneakers - Die Lautlosen
Technologie-Thriller mit Starbesetzung Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Freitag, 01 Dezember 2023
 
Advent-SPECiAL

 
Sneakers - Die Lautlosen
Originaltitel: Sneakers
Produktionsland/jahr: USA 1992
Bewertung:
Studio/Verleih: Universal Pictures
Regie: Phil Alden Robinson
Produzenten: U.a. Lawrence Lasker & Walter F. Parkes
Drehbuch: Phil Alden Robinson, Lawrence Lasker & Walter F. Parkes
Filmmusik: James Horner
Kamera: John Lindley
Schnitt: Tom Rolf
Genre: Thriller
Kinostart Deutschland: 28. Januar 1993
Kinostart USA: 11. September 1992
Laufzeit: 126 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 12
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Robert Redford, Ben Kingsley, Sidney Poitier, David Strathairn, Dan Aykroyd, River Phoenix, Mary McDonnell u.a.


Kurzinhalt: Ende der 60 war der noch junge Bishop als politisch aktivistischer Hacker unterwegs. Zusammen mit seinem Freund und Komplizen Cosmo hat er Geld von Politikern und Parteien gestohlen, und für wohltätige Zwecke gespendet. Bis plötzlich das FBI vor ihrer Tür stand. Zufällig verließ Bishop gerade rechtzeitig das Haus, um der Verhaftung zu entgehen. Während Cosmo im Gefängnis landete, tauchte Bishop unter. Er beschloss daraufhin, das Verbrecherleben hinter sich zu lassen, und seriös zu werden. Anfang der 90er ist er der Geschäftsführer eines kleinen Unternehmens, dass sich darauf spezialisiert hat, Sicherheitslücken ausfindig zu machen. Eben dafür hat er ein kleines, aber feines Team um sich geschart, welches aus Crease, Whistler, Mother und Carl besteht. Eines Tages werden sie von der NSA damit beauftragt, ein neuartiges Gerät sicherzustellen. Dem Codebreaker soll es möglich sein, jedes Computersystem, egal wie gut es verschlüsselt ist, zu knacken. Da die NSA seine kriminelle Vergangenheit kennt, bleibt Bishop letztendlich keine andere Wahl, als ihren Auftrag anzunehmen. Doch bei der Übergabe müssen er und sein Team feststellen, dass sie in eine Falle gelockt wurden…

Review: Szenenbild. Ich hatte "Sneakers – Die Lautlosen" jetzt schon ewig nicht mehr gesehen, ihn aber als gut und unterhaltsam abgespeichert. Ein Urteil, dem ich auch nach dieser rund fünfundzwanzigjährigen Pause immer noch zustimmen kann. Der Film profitiert dabei nicht zuletzt von seiner hochkarätigen Besetzung: Mit Robert Redford, Ben Kingsley, Dan Aykroyd, Sidney Poitier, David Strathairn, Mary McDonnell, sowie dem viel zu früh verstorbenen River Phoenix fährt "Sneakers" geballte 90er-Jahre-Starpower auf, die ihn definitiv aufwertet. Neben den individuellen Auftritten und Leistungen lebt der Film aber nicht zuletzt auch vom wirklich gelungenen Zusammenspiel, insbesondere natürlich des Teams rund um Robert Redford/Bishop. Jeder von ihnen bringt nicht nur individuelle Fähigkeiten, sondern auch eine ganz eigene Persönlichkeit ein. Dan Aykroyds Verschwörungstheoretiker war zwar zugegebenermaßen in den 90ern harmloser und damit amüsanter; heutzutage hat das ja leider doch einen etwas bitteren Beigeschmack erhalten.

Die Inszenierung von Phil Alden Robinson, der zuvor mit "Feld der Träume" einen großen Erfolg einfahren konnte, ist solide. Für mich besticht sie in erster Linie optisch, zumindest bei einzelnen Szenen, wobei diesbezüglich insbesondere das Attentat im Tunnel hervorsticht. Das war visuell wirklich sehr fein in Szene gesetzt. Spannungstechnisch hätte es jedoch noch Luft nach oben gegeben, wobei man trotz so düsteren Momenten wie der gerade erwähnten Tunnel-Szene argumentieren kann, dass "Sneakers" den geneigten Zuschauer eher gut unterhalten als dazu animieren will, vor Angst und Nervosität nägelkauend vor dem Fernseher zu sitzen. Trotzdem, diesbezüglich wäre vielleicht noch etwas Luft nach oben gewesen. Wenn ich schon bei der Kritik bin, sei gleich noch erwähnt, dass die Auflösung rund um die falschen NSA-Agenten, aber auch, wer hinter der Aktion steckt, für mich selbst bei meiner Erstsichtung in noch recht jungen Jahren etwas gar offensichtlich war. Und vereinzelt bemerkte ich leider auch ein paar logische Ungereimtheiten; so sollte man z.B. meinen, dass es ihnen mit dem Mikrofon, dass sie einsetzen, auch möglich sein sollte, die Codephrase gleich auf ein Tonband aufzuzeichnen, statt dass Liz versuchen muss, ihm die entscheidenden Worte beim Date zu entlocken. Letzteres war generell eine Szene, die ich eher überflüssig fand, und die auch humortechnisch bei mir nicht wirklich zünden wollte. Dafür dreht "Sneakers" zum Ende hin mit der Begegnung zwischen Bishop und Cosmo nochmal ordentlich auf. Und auch die Musik von James Horner ist über jeden Zweifel erhaben. Zu den ganz großen Klassikern oder gar Meisterwerken der 90er würde ich ihn zwar nicht zählen. In meinen Augen bietet er aber auch über dreißig Jahre später immer noch gute Unterhaltung.

Fazit: Szenenbild. Trotz einzelner düsterer Wendungen ist "Sneakers – Die Lautlosen" in erster Linie ein Gute-Laune-Film. Dafür ist nicht zuletzt das vergnügte Zusammenspiel zwischen der hochkarätigen Besetzung verantwortlich, die zusammen mit so manch amüsanten Moment dafür sorgen, dass der Ton hier durchwegs ein überwiegend leichter ist. Was den Thriller-Aspekt betrifft, ist "Sneakers" hingegen nicht ganz so erfolgreich. Das liegt an der überwiegend verhaltenen Spannung ebenso, wie der teils sehr vorhersehbaren Handlung. Immerhin, ein paar packende, oder auch optisch hervorstechende Momente, haben sich bei "Sneakers" dann doch eingeschlichen. Auch die Musik von James Horner ist klasse. Vor allem aber vergeht aufgrund des hohen Unterhaltungswerts die über zweistündige Laufzeit wie im Flug. Kein Überdrüber-Highlight, aber ein netter, starbesetzter Film, der durchaus den Weg für die "Ocean's Eleven"-Neuauflagen in den 0er-Jahren geebnet haben könnte.

Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1992 Universal Pictures)


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