Alligator II: Die Mutation
Ein typisches "more of the same"-Sequel Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Freitag, 13 Oktober 2023
 
Halloween-SPECiAL

 
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Originaltitel: Alligator II: The Mutation
Produktionsland/jahr: USA 1990
Bewertung:
Studio/Verleih: Golden Hawk Entertainment/New Line Cinema/Cannon
Regie: Jon Hess
Produzenten: U.a. Brandon Chase
Drehbuch: Curt Allen
Filmmusik: Jack K. Tillar
Kamera: Joseph Mangine & Michael Shea
Schnitt: Christopher Ellis & Marshall Harvey
Genre: Horror
Heimkino-Premiere Deutschland: 18. Dezember 1991
Kinostart USA: 05. Juli 1991
Laufzeit: 94 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Trailer: YouTube (Englisch)
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Joseph Bologna, Dee Wallace, Richard Lynch, Woody Brown, Holly Gagnier, Bill Daily, Steve Railsback, Brock Peters u.a.


Kurzinhalt: Der erfolgreiche Unternehmer Vincent Brown lässt den chemischen Abfall seiner Firma im Abfluss entsorgen. Von dort aus gerät er in einen nahegelegenen Fluss, wo die Chemikalien dafür sorgen, dass ein Alligator zu abnormer Größe heranwächst. Das Ungetüm folgt dann schließlich der Spur der Chemikalien bis in die Kanalisation der Stadt, wo es sich gemütlich macht. Kurz darauf kommt es zu ersten Vermisstenanzeigen. Die betreffenden Fälle werden vom Polizisten Joseph Bologna untersucht, der zuerst eine Verbindung zur lokalen Mafia vermutet. Als jedoch seine Frau die erste Leiche die kurz darauf gefunden wird untersucht, ist sie davon überzeugt, dass ein Alligator hinter dem Todesfall steckt. Zusammen mit seinem jungen Partner Rich Harmon begibt sich Joseph daraufhin in die Kanalisation, wo er tatsächlich auf den Riesenalligator trifft – doch niemand will ihm Glauben schenken. Während er zusammen mit dem Jäger Shai Hawkins versucht, das Biest zu stellen, lässt sich der Bürgermeister der Stadt trotz aller Warnungen nicht davon abbringen, ein großes Fest zu veranstalten – welches schließlich in einem Massaker zu enden droht…

Review (kann Spoiler enthalten): Szenenbild. Mit einem dazwischenliegenden Zeitraum von zehn Jahren ist "Alligator II: Die Mutation" verhältnismäßig spät dran. Wer nun hofft, man hätte bewusst so lange gewartet, bis man eine coole und halbwegs neue Idee für das Sequel hatte – sprich, auch wirklich kreative statt reine finanzielle Gründe für dieses verantwortlich waren – den wird der Film jedoch rasch ernüchtern. "Alligator II: Die Mutation" ist eines dieser typischen "more of the same"-Sequels: Wieder terrorisiert ein aufgrund von Chemikalien zu monströser Größe angewachsener Alligator eine Stadt, wieder ist ein Polizist der erste, der das Monster entdeckt, und natürlich will ihm auch hier wieder anfänglich niemand (oder zumindest kaum jemand) Glauben schenken. Aufbau und Entwicklung der Story sind dem Vorgänger letztendlich zu ähnlich, weshalb "Alligator II" teilweise fast schon mehr wie ein Remake als ein Sequel wirkt. Insofern wirken die (zugegebenermaßen wenigen) Momente, wo man Szenen aus dem ersten Teil recycelt, fast schon konsequent – wobei zugleich irritiert, dass es keine direkte Referenz auf den Vorgänger gibt.

Dazu gesellen sich dann noch Elemente, die von "Der weiße Hai" (und teilweise sogar noch mehr dessen Romanvorlage) entlehnt sind, wie z.B. der Bürgermeister, der die Warnungen vor dem Alligator aus finanziellen Gründen (und aufgrund seiner Verbindungen zur organisierten Kriminalität) ignoriert. Nun muss mangelnde Originalität nicht zwangsläufig einen schlechten Film bedeuten. Bei "Alligator II: Die Mutation" kommt dann aber noch erschwerend hinzu, dass sich die Spannung in sehr argen Grenzen hält. Auch die Musik ist ziemlich trashig, und dem Aufkommen einer dichten Atmosphäre nicht gerade förderlich. Es dauerte auch – ähnlich wie beim Vorgänger – relativ lange, bis die Bedrohung durch den Alligator so richtig in den Mittelpunkt rückte. Und die Ermittlungen die David Hodges anstellt waren einfach nie wirklich mitreißend. Wie ich generell die ganze Ganster-Story als viel zu dominant, uninteressant und damit störend empfand. Und optisch bzw. was die Inszenierung betrifft kann "Alligator II" mit dem Vorgänger auch nicht im Geringsten mithalten. Immerhin: Nach in etwa einer Stunde gediegener Langeweile (zumindest abseits der – für meinen Geschmack zu gelegentlichen – Spannungsspitzen) dreht "Die Mutation" zum Ende hin doch nochmal so halbwegs auf, und nicht zuletzt der Showdown weiß zu gefallen. Auch die Besetzung kann sich sehen lassen: Joseph Bologna ist zwar kein Robert Forster, erweist sich aber als solider Lead. Mit (u.a.) Dee Wallace, Richard Lynch und Brock Peters sind zudem noch ein paar weitere (genre-)bekannte Gesichter mit von der Partie. Angesichts des sich ziehenden, spannungsarmen Plots und der mauen Inszenierung konnten aber leider auch sie nicht mehr viel retten.

Fazit: Szenenbild. "Alligator II" ist mehr Remake als Fortsetzung zum Original; ein Eindruck, der dadurch, dass die dortigen Ereignisse nicht referenziert werden, nochmal verstärkt wird. "Die Mutation" erweist sich dem ersten Teil dabei leider in allen Belangen – insbesondere im Hinblick auf Spannung und Inszenierung – unterlegen. Es hilft auch nicht, dass die Fehler des Vorgängers wiederholt und dabei teilweise sogar noch verstärkt wurden; wie z.B., dass man sich viel zu lange auf die vergleichsweise uninteressante Ermittlungsarbeit des Polizisten konzentriert. Und vor allem auch den ganzen Mafia-Plot hätte ich absolut nicht gebraucht. Neben der durchaus gefälligen Besetzung wird "Alligator II: Die Mutation" in erster Linie vom durchaus launigen Showdown gerettet. Letztendlich waren die paar unterhaltsamen Minuten am Ende aber zu wenig, um die langweilige erste Stunde (mindestens) zu kompensieren.

Wertung: 3 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Sony Pictures)


Weiterführende Links:
Halloween-SPECiAL 2023





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