The Flash |
Der rote Blitz läutet den DCU-Umbruch ein
Kategorie:
Filme -
Autor: Marcel Wetzel - Datum:
Freitag, 16 Juni 2023 |
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Kurzinhalt: Barry Allen aka "The Flash" hadert mit Ende Zwanzig nicht nur noch immer mit dem Tod seiner Mutter, die ermordet wurde als er elf Jahre alt war, sondern auch mit der wohl nahenden Verurteilung seines Vaters, der den Mord an seiner Ehefrau begangen haben soll und im Falle einer Verurteilung bis an sein Lebensende hinter Gittern sitzen dürfte. Als er eines Tages herausfindet, dass er nicht nur mit unglaublicher Geschwindigkeit durch die Weltgeschichte reisen, sondern mit seinen Fähigkeiten auch Raum und Zeit manipulieren kann, fasst er den Plan die Vergangenheit zu ändern, seine Mutter vor dem Tod zu retten und damit gleichzeitig seinen Vater vor dem Gefängnis zu bewahren. Verändert sich die Vergangenheit, wirkt sich dies jedoch auch mit unabsehbaren Folgen auf die Zukunft aus. Und so schafft Barry aus Versehen eine Welt, die dem Untergang geweiht ist, dem sich keine Justice League entgegenstellen kann, weil in dieser Version der Welt keine Superhelden zu existieren scheinen. Keine bis auf Batman, der in dieser Gegenwart allerdings schon vor einer ganzen Weile auf Rente gegangen ist… Review: ![]() Hier sticht insbesondere die Darstellung der Zeitreisen hervor. In "The Flash" wird dafür ein recht originelles Konzept verwendet, jedoch wirken die dargestellten Charaktere innerhalb dieser sogenannten "Chrono-Bowl" eher wie creepy Wachsfiguren, auf die man nachts nicht unbedingt treffen möchte. Als ob der Feierabend mitten in den CGI-Renderprozess gefallen wäre. Sonst ist "The Flash" im technischen Bereich aber solide. Die Kameraführung ist durchweg passend dynamisch, was besonders in den Actionszenen zur Geltung kommt. Schnell geschnitten, aber nicht so schnell, dass es dem Zuschauer auf die Nerven geht, wie es heutzutage in Actionfilmen oftmals der Fall ist, um mangelnde Stuntfähigkeiten der Darsteller zu kaschieren. Der Soundtrack von Benjamin Wallfisch passt ebenfalls gut zur Geschichte und erzeugt in den entscheidenden Momenten die richtige Stimmung. Die Handlung von "The Flash" dreht sich um Barry Allen, gespielt von Ezra Miller ("Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse" und anderen Filmen im DC-Universum), der nach den Ereignissen aus "Justice League" zwar seine Rolle als Superheld angenommen, aber im Privatleben noch so seine Schwierigkeiten hat. In einer lockeren Adaption des "Flashpoint"-Comic-Events nutzt Barry seine neu entdeckte Fähigkeit zur Zeitreise, um das traumatischste Ereignis seines Lebens rückgängig zu machen - den Mord an seiner Mutter, als er noch ein Kind war. Leider löst er damit aber auch unbeabsichtigt ein multiversales Chaos aus. ![]() Ja, die Story ist ein Stück weit überladen mit Fan-Service und ja, der dritte Akt wirkt etwas unhandlich, aber das hält "The Flash" nicht davon ab, für mich tatsächlich unerwartet zu einem der besseren Filme aus dem DC-Universum seit „The Dark Knight“ zu werden. Neben den Effekten und der Handlung ist dies vor allem auch der Besetzung zu verdanken. Ezra Miller überzeugt in seiner Doppelrolle, und verleiht beiden Barry Allens eine charmante und sympathische Note. Man merkt ihm an, dass ihm das Verkörpern seines Charakters gefällt, und er macht mit seinem Wechselspiel zwischen Ernsthaftigkeit und Humor grundsätzlich ersteinmal einen ausgezeichneten Job. Allerdings ist dies, auch wenn der humorige Part seiner Darstellung maßgeblich daran beteiligt war, dass ich mich in den gut 2,5 Stunden, die der Film dauert, nicht ein einziges Mal gelangweilt habe, gleichzeitig ein Kritikpunkt meinerseits. Während der „alte“ Barry den Ernst der Lage zu erfassen weiß, kommt der „junge“ Barry oftmals wie ein Part des prominenten Bill & Ted Traumpaares rüber, dessen Figur teilweise in puren Slapstick-Humor abgleitet. Wie gesagt, unterhaltsam, aber meiner Meinung nach nicht ganz passend. Ben Affleck und Michael Keaton, der mich alten Mann als Batman zurück in meine Kindheit führt, sind als die zwei Batmans großartig. Während Affleck die gebrochene, zynische Haltung seines Batmans wunderbar zur Geltung bringt, stellt Keaton eine weisere, aber dennoch sarkastische Version des dunklen Ritters dar. ![]() Fazit: Auch wenn es sich bei "The Flash" zunächst um einen Superheldenstreifen von Vielen zu handeln scheint, ist er ein lohnenswerter Film für DC-Fans und solche, die es werden wollen. Obwohl der Streifen den einen oder anderen Kritikpunkt hat, bringt seine gelungene Erzählweise eine Menge Humor mit und der Cast, hier besonders Ezra Miller, tut sein Übriges, damit die Zuschauer sich für die Schicksale der Charaktere und deren Welt interessieren, so dass man hier auch über die teilweisen technischen Mängel oder den überbordenden Fanservice hinwegsehen kann. Ja, es ist auch "nur" ein weiterer Superheldenfilm, aber eben einer der besseren DC-Beiträge seit "The Dark Knight". Wertung:7 von 10 Punkten
Marcel Wetzel
(Bilder © 2023 Warner Bros.)
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