Das Mörderfoto |
Miss Marple ermittelt in der Karibik
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Dienstag, 20 Dezember 2022 |
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Kurzinhalt: Während ihres Besuchs in einem karibischen Urlaubsressort lernt Miss Marple den so betagten wie charmanten Major Palgrave kennen. Dieser ist Autor von Büchern, die sich um wahre Verbrechen drehen. Er erzählt ihr von jenem Fall, den er aktuell bearbeitet. Dabei geht es um jemandem, dem es gelungen ist, mit dem Mord an seiner Frau davonzukommen. Palgrave müsste diesen überführen. Er hat sogar sein Foto in der Tasche – zeigt es Miss Marple jedoch nicht. Kurz darauf erstarrt er, als hätte er einen Geist gesehen. Am nächsten Morgen wird Major Palgrave tot aufgefunden. Scheinbar handelte es sich um eine unerwünschte Nebenwirkung seiner blutdrucksenkenden Medizin in Verbindung mit Alkohol. Als Miss Marple jedoch unter seinen Freunden – die meisten von ihnen reisten jedes Jahr zur gleichen Zeit in den Club – nachfragt, erinnert sich niemand daran, dass er jemals Probleme mit dem Blutdruck gehabt hätte. Wurden ihm die Tabletten etwa nur untergeschoben, um einen Mord zu verbergen? Ist es gar möglich, dass Major Palgrave in jenem Moment als er erstarrte gesehen hat, dass der Mörder auf seinem Foto unter ihnen weilt? Review: ![]() Was ebenfalls hilft ist, dass das karibische Urlaubsressort die zeitliche Einteilung des Geschehens nicht ganz klar macht. Spielt es in der (damaligen) Gegenwart oder doch ein paar Jahre in der Vergangenheit? Dies erinnerte ein bisschen an den Poirot-Fall "Mord mit verteilten Rollen", wo man uns auch nur ganz zu Beginn auf das (damals) zeitgenössische Setting stieß. Eine Szene die ich auch nett fand ist, wie Miss Marple dem Mörder eine Falle zu stellen scheint. Dies kann natürlich gut und gerne einfach nur der Vorlage entstammen, bei mir persönlich kam es aber als bewusste Anspielung auf die Rutherford-Filme an. Am Ende gibt es dann allerdings in klassischer Poirot-Manier wieder eine Versammlung der Verdächtigen. Nicht ganz so gelungen wie diese Aspekte sind unter anderem die Figuren. Viele von ihnen lernen wir leider nur sehr oberflächlich kennen, was das Interesse daran, Mitzuraten, leider doch ein wenig reduziert. Ich fand die Charaktere hier auch längst nicht so schrullig und damit auffällig wie bei den Poirot-Filmen. Tatsächlich waren einige von ihnen geradezu austauschbar. Dies mag auch an der Besetzung liegen, die man nicht unbedingt als hochkarätig bezeichnen kann. Das bekannteste Gesicht – zumindest für mich – war da noch Brock Peters, zum Rest hatte ich (natürlich mit Ausnahme von Hayes, die ich allerdings ebenfalls nur dank "Mörderische Leidenschaft" kannte) keinen Bezug. Was das betrifft, kann "Das Mörderfoto" nicht nur mit den Kinofilmen nicht mithalten, sondern fällt für mich auch hinter die Poirot TV-Filme mit Peter Ustinov zurück, die normalerweise zumindest ein bis zwei größere Gaststars auffuhren (auch wenn dies dann zugegebenermaßen auch wieder Probleme mit sich brachte – Stichwort Gaststar-Syndrom). Und auch die Produktionsqualität kommt (natürlich) bei weitem nicht an die Kinofilme heran. Damals war die Kluft zwischen Fernsehen und Kino halt noch deutlich weiter als heutzutage – was man auch "Das Mörderfoto" anmerkt. Mit entsprechend reduzierten Ansprüchen lassen sich mit "Das Mörderfoto" aber definitiv neunzig nette Krimi-Minuten verbringen. Fazit: ![]() Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1983 CBS)
Weiterführende Links: Advent-SPECiAL 2022
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