Tödliche Safari |
Diesmal lädt Mr. Owen in die Savanne
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Montag, 19 Dezember 2022 |
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Kurzinhalt: Zehn Fremde werden von Mr. Owen dazu eingeladen, auf Safari in Afrika zu gehen. Nachdem sie über eine Hängebrücke zum Camp gehen, wird diese gekappt. Umgeben von Klippen und wilden Tieren, stecken sie nun im Lager fest. Nach dem Abendessen werden sie von Mr. Owen – über eine Schallplatte – schlimmer Verbrechen bezichtigt. Kurz darauf ist der erste von ihnen tot. Die anderen müssen sich mit ihrer scheinbar hoffnungslosen Situation abfinden: Offenbar lauert da draußen irgendwo Mr. Owen auf sie, der – passend zum Kinderreim - vor hat, einen nach dem anderen von ihnen zu ermorden, und sie so für ihre Taten bezahlen zu lassen. Oder ist der unbekannte Mr. Owen gar einer von ihnen?! Review: ![]() Die Besetzung kann sich ebenfalls sehen lassen, wobei natürlich insbesondere Donald Pleasence (der in den 80ern ja generell Auftritten in B-Filmen – nicht selten auch bei Cannon – alles andere als abgeneigt war), Brenda Vaccaro und Herbert Lom (diesmal in einer anderen Rolle als noch bei "Ein Unbekannter rechnet ab") hervorstechen. Demgegenüber kann man sich bei Paul L. Smith (der Bud Spencer in einzelnen Einstellungen zum Verwechseln ähnlich sieht) und Frank Stallone (hier erklärt es sich ja eigentlich von selbst) des Eindrucks nicht erwehren, dass die jeweils die zweite Wahl waren, da man die bekannteren Darsteller nicht bekommen (oder aber sich nicht leisten) konnte. Und tatsächlich muss ich leider gerade auch Frank Stallone eher zu den Schwächen des Films zählen; schon seinen Bruder würde man wohl kaum zu den besten Schauspielern aller Zeiten zählen, Frank ist hier leider noch einmal deutlich darunter einzuschätzen. Zumindest, wenn man nach seiner Leistung hier geht. Demgegenüber steht Sarah Maur Thorp, die mir bislang gänzlich unbekannt war (zwar habe ich "River of Death", wo sie ebenfalls mitspielt, gesehen, dort hat sie bei mir aber offensichtlich keinen bleibenden Eindruck hinterlassen), und die zwar keine nennenswerte Karriere vorweisen kann, hier jedoch mit einer guten Performance besticht (wenn sie auch natürlich an die großen Kaliber Lom, Vaccaro und Pleasence nicht herankommt). Wo "Tödliche Safari" in meinen Augen ebenfalls deutlich besser ist als "Ein Unbekannter rechnet ab", sind die Geständnisse der Beschuldigten, denen man sich hier deutlich ausführlicher widmet als dort. Eben diese Momente zählen definitiv zu den besten des Films, wobei ich insbesondere jenes des Generals hervorheben würde. Aber auch Veras Geschichte bleibt in Erinnerung. Und dass man den Stoff mit der Erwähnung einer lesbischen Beziehung – obwohl man das historische Setting beibehielt – ein bisschen modernisierte, fand ich ebenfalls positiv. ![]() Fazit: Die Einschätzung, dass "Tödliche Safari" von den vier Kino-Adaptionen von "Und dann gab's keines mehr" die Schwächste wäre, kann ich so nicht teilen. So hatte das exotische Setting hier für mich deutlich mehr Reiz, als das Wüstenhotel in "Ein Unbekannter rechnet ab". Vor allem aber: Während man dort den Figuren kaum Platz einräumte, stehen sie – inklusive ihrer Verbrechen – hier im Mittelpunkt. Vor allem die diversen Geständnis-Szenen fand ich teilweise wirklich stark. Und auch die Besetzung fand ich größtenteils echt lässig. Demgegenüber steht Frank Stallone, der – vorsichtig ausgedrückt – jetzt nicht unbedingt der beste Schauspieler zu sein scheint (aber vielleicht hat er bei "Tödliche Safari" auch einfach nur ein paar schlechte Tage erwischt), einige logische Ungereimtheiten, das vom Konzept her (ähnlich wie bei "Da waren's nur noch neun) nicht 100%ig überzeugende Setting, sowie die neuerliche Wahl des Theaterstücks als Vorlage (statt des ursprünglichen Romans). An "Das letzte Wochenende" und "Da waren's nur noch neun" mag die Cannon-Variante zwar nicht rankommen (von der TV-Miniserie "Und dann gab's keines mehr" ganz zu schweigen). Insgesamt fand ich sie aber – obwohl es die mittlerweile vierte Variation einer mir zu diesem Zeitpunkt schon wohlbekannten Geschichte war – durchaus launig und unterhaltsam. Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1989 Cannon Film Distributors)
Weiterführende Links: Advent-SPECiAL 2022
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