Das Böse unter der Sonne |
Ein Mord im Urlaubsparadies
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Montag, 12 Dezember 2022 |
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Kurzinhalt: Der Fall eines gefälschten Diamanten führt den belgischen Privatdetektiv Hercule Poirot in ein exklusives Urlaubsressort auf einer abgelegenen Insel. Dort tummelt er sich unter den Reichen und Schönen, wie z.B. der Schauspielerin Arlena Marshall, die dort zusammen mit ihrem Gatten Sir Horace Blatt und dessen Tochter aus früheren Ehe die Flitterwochen verbringt. Arlena schafft es dabei in kürzester Zeit, die anderen Gäste, mit denen sie teilweise auch privat oder geschäftlich verbunden war oder ist, gegen sich aufzubringen. So ist es schließlich keine große Überraschung, als sie am Strand ermordet aufgefunden wird. Nun muss Hercule Poirot statt wegen Versicherungsbetrugs vielmehr in einem Mord ermitteln. Nacheinander befragt er alle Anwesenden auf der Insel – und staunt nicht schlecht, als alle von ihnen für die Tatzeit ein Alibi vorweisen können… Review: ![]() Das ist für mich generell eines der Erfolgsmerkmale von "Das Böse unter der Sonne" (und zuvor auch schon "Tod auf dem Nil"): Die Figuren bzw. die Dynamik zwischen ihnen sind derart unterhaltsam, dass es einen letztendlich nicht stören würde, auch ganz ohne Mord zwei Stunden in ihrer Gesellschaft zu verbringen. Was neben den DarstellerInnen und der Charakterisierung nicht zuletzt auch den teilweise wieder herrlichen Dialogen zu verdanken ist. Nichtsdestotrotz ist aber natürlich der Kriminalfall ein ganz zentrales Element – und dieser weiß auch hier wieder zu überzeugen. Lediglich zwei kleine Kritikpunkte trüben im Hinblick auf die Auflösung meinen Eindruck ein wenig. Um nicht zu viel zu verraten: So gut geplant all dies auch war, aber ohne eine scheinbar spontane Entscheidung einer am Verbrechen nicht beteiligten Person hätte der Täter/die Täterin kein Alibi gehabt. Zudem hatte man Glück, dass eine andere Person offenbar nicht über das beste Zeitgefühl verfügt. Davon abgesehen war der Fall aber auch hier wieder wunderbar ausgeklügelt, und luden sowohl Hercule Poirots Befragungen als dann auch seine Ermittlungen, sowie die offenen Fragen die er den Anwesenden stellt dazu ein, zu versuchen das Rätsel um diesen Mord den offenbar niemand der Anwesenden begangen haben kann zu lösen, noch ehe Poirot – wie für ihn typisch vor versammelter Mannschaft – das Geheimnis lüftet. Wofür man sich in diesem Fall ganz besonders viel Zeit nimmt. Gleiches gilt auch wieder für das Setup; immerhin vergehen gut 50 Minuten (und damit – ohne Abspann – fast die halbe Laufzeit) ehe der Mord geschieht. Was vielleicht dann ein Problem wäre, wenn es nicht, wie erwähnt, so viel Spaß machen würde, auch ganz ohne Verbrechen Zeit mit diesen Figuren – Hercule Poirot eingeschlossen – zu verbringen. Jedenfalls: Die Summe aus knifflig-spannendem Kriminalfall, großartigen schauspielerischen Leistungen, wunderbaren Figuren, stilsicherer Inszenierung (durch den mehrfachen "James Bond"-Regisseur Guy Hamilton) und köstlichem Humor machen auch "Das Böse unter der Sonne" wieder zu einem Genuss für alle Krimi-Fans! Fazit: ![]() Wertung:9 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1982 EMI Films)
Weiterführende Links: Advent-SPECiAL 2022
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