Halloween Ends |
Das Böse nimmt eine neue Gestalt an
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Montag, 31 Oktober 2022 |
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Kurzinhalt: Drei Jahre ist es mittlerweile her, seit Michael Myers ein weiteres Mal nach Haddonfield zurückkehrte, und ein regelrechtes Blutbad anrichtete – dem auch Lauries Tochter Karen zum Opfer fiel. Auch danach kam es – insbesondere an den Halloween-Abenden – immer wieder zu tragischen Vorfällen; so kam ein kleiner Junge der von Corey gebabysittet wurde durch einen Unfall ums Leben. Von Michael Myers selbst fehlt jedoch seit dieser weiteren Schreckensnacht jede Spur – was es den Bewohnern der Kleinstadt umso schwerer macht, mit den Ereignissen abzuschließen, und zur Ruhe zu kommen. Laurie Strode, die mit ihrer Enkeltochter Allyson in ein neues Haus gezogen ist, macht jedoch ihr Möglichstes, um genau das zu tun. Sie schreibt an ihrem Buch, um ihre Erlebnisse zu verarbeiten. Allyson freundet sich indes mit Corey an, der mittlerweile aus dem Gefängnis entlassen wurde. Beide werden jedoch durch die Bewohner Haddonfields immer wieder an das erinnert, was sie getan bzw. durchlitten haben. Und gerade auch je näher das nächste Halloween rückt, desto länger und drückender wird jener Schatten, den Michael Myers immer noch über die Kleinstadt und ihre Bewohner wirft… Review (kann Spoiler enthalten): ![]() Vor allem auch jene Szenen, wo man Laurie eine Mitschuld daran gibt (was natürlich völlig irrational ist; andererseits sind Menschen halt nun mal leider oft irrational, und habe ich keine Probleme damit, zu glauben, dass es im echten Leben ebenso jene geben würde, welche die Schuld bei Laurie suchen – nicht zuletzt, weil sie im Gegensatz zu Michael Myers da ist, und man somit die eigene Wut und Verzweiflung an ihr "abarbeiten" kann), verfehlten die gewünschte Wirkung nicht. Aber auch alles rund um Corey fand ich arg. Letztendlich ist auch er ein Opfer von Michael Myers, wenn auch auf andere Art und Weise. Die Angst vor diesem, in Zusammenhang mit dem Streich des Jungen, führten dazu, dass er diesen unabsichtlich übers Geländer schubste – was ihn bis zum heutigen Tag verfolgt. Umso mehr, als sowohl die Familie des Jungen, als auch andere Bewohner Haddonfields, ihn dies nicht vergessen lassen. David Gordon Green macht hier letztendlich genau das, was Rob Zombie in seinem Remake tat: Er zeigt uns, dass solche Monster – ohne sie damit von jeglicher Schuld freisprechen zu wollen – nicht in einem Vakuum entstehen, und zeigt uns quasi den Ursprung des Bösen. Bei "Halloween" (also dem Zombie-Film) hatte ich das ja insofern scharf kritisiert, als Michael Myers seinen Schrecken ja gerade aus seiner Unerklärlichkeit und vermeintlichen Willkür bezieht (weshalb ich ja auch schon kein Freund der Idee rund um Laurie als seine Schwester war). Die Idee, dass ein solcher wahnsinniger Killer praktisch grundlos auf einen Jagd machen könnte, machte viel vom Schrecken des Originals aus. Eben deshalb sah ich es auch so kritisch, eine derart ikonische Figur auf diese Weise zu entmystifizieren. Aber: Corey ist eben nicht Michael Myers, insofern hat mir die Erforschung, wie hier jemand aufgrund eines erlittenen, nie überwundenen Traumas in Verbindung mit der Art und Weise, wie die anderen ihn behandeln, zu einem ähnlichen Monster zu werden droht, wirklich gut gefallen. ![]() Fazit: Nachdem der Auftakt von David Gordon Greens direkt an "Halloween" anknüpfender Trilogie viel umjubelt wurde, kam der zweite schon deutlich schlechter an. Selbst das ist aber letztendlich noch nichts im Vergleich zu "Halloween Ends", der offenbar einige langjährige Fans des Franchise ordentlich vor den Kopf stieß. Ich schwimme irgendwie was die ganze Trilogie betrifft ein bisschen gegen den Strom, fand ich doch den ersten schon nicht so großartig (wenn auch definitiv ok), den zweiten besser als seinen Ruf, und beim dritten hätte ich mir eigentlich eher eine noch stärkere Abkehr vom alten Muster gewünscht. Denn während von den Kritikern insbesondere der finale Showdown durchaus gelobt wird, wirkte dieser Teil für mich, so gut er (größtenteils) auch gewesen sein mag, wie aus einem anderen Film, und wäre in meinen Augen am Ende des letzten oder zu Beginn dieses Teils besser aufgehoben gewesen, um danach auch wirklich die neuen Ideen – insbesondere im Hinblick darauf, dass das Böse nie endgültig besiegt werden kann, weil es einfach in immer neuen Formen zurückkehren wird – in den Mittelpunkt zu stellen. Das hätte jene Fans, die ihn jetzt schon verachten, dann zwar wohl noch mehr geärgert – hätte aus meiner Sicht aber einen stimmigeren und schlüssigeren Film ergeben, als dieser Mix aus Neuausrichtung und Fan-Service, der so wie es scheint letztendlich niemanden so wirklich glücklich macht. Wertung: 5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Universal Pictures)
Weiterführende Links: Halloween-SPECiAL 2022
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