Goodnight Mommy |
US-Remake des Ösi-Horrors "Ich seh, ich seh"
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Samstag, 29 Oktober 2022 |
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Kurzinhalt: Nach längerer Abwesenheit kehrt die Mutter von Elias und Lukas nun wieder zurück. Allerdings ist ihr Kopf nach einer Operation einbandagiert. Die beiden Zwillingsbrüder, die sehr jeher eng miteinander verbunden sind, haben jedoch zunehmend den Verdacht, dass es sich bei der Frau nicht um ihre wirkliche Mutter handelt, sondern diese von jemand – oder etwas – anderem ersetzt wurde. So verhält sie sich teilweise höchst sonderbar, vermeidet das Sonnenlicht, und so weiter. Die beiden gehen ihrem Verdacht auf den Grund. Als es ihnen schließlich zu unheimlich wird, laufen sie davon, werden jedoch von einer Polizeistreife gefunden. Am Revier will ihnen allerdings niemand glauben, weshalb man sie wieder ins Haus zurückbringt. Wer oder was auch immer sich für sie ausgibt: Elias und Lukas scheinen ihrer "Mutter" hilf- und schutzlos ausgeliefert zu sein… Review (kann Spoiler enthalten): ![]() Dementsprechend wird die eigene Meinung zu "Goodnight Mommy" in erster Linie davon abhängen, wie man a) zum Original und b) solchen inspirationslosen US-Remakes internationaler (Horror-)Stoffe steht. Ein gutes Beispiel hierfür ist "Funny Games" (wo kurioserweise ebenfalls Naomi Watts die weibliche Hauptrolle übernahm). Von Michael Haneke selbst gedreht, war es praktisch ein 1:1-Remake seines österreichischen Thrillers. Ist so eine Kopie nun letztendlich, weil praktisch identisch, genauso gut wie das Original, oder eben deshalb minderwertig? Eine spannende Frage, auf die wohl jeder Filmfan seine oder ihre eigene Antwort finden muss. Und eben diese wird letztendlich auch für eine Meinung zu "Goodnight Mommy" maßgeblich sein. Grundsätzlich macht Matt Sobel hier jedenfalls nicht viel falsch – wobei einem halt schon auffällt, dass die besten und/oder schaurigsten Momente 1:1 dem Original entnommen wurden, und er teilweise sogar bestimmte Bilder und Kameraeinstellungen genau übernimmt. Der Remake-Expertin Naomi Watts ist jedoch nichts vorzuwerfen, die ist mit vollem Elan bei der Sache, und Susanne Wuest (bei der man rückwirkend glauben könnte, Franz und Fiala hätten sie bewusst gecastet, damit Watts im Remake ihre Rolle übernehmen kann) mindestens ebenbürtig. Auch Cameron und Nicholas Crovetti machen ihre Sache gut. Letztendlich gelingt es dem Remake aber halt bestenfalls nur, das Original zu erreichen, jedoch nie, es zu übertreffen – was die Frage aufwirft, warum man ihn sich eigentlich anschauen sollte, statt einfach nochmal "Ich seh ich seh" einzuwerfen. Zumal – und das ist dann eben der entscheidende Punkt – das US-Remake dem Original in einigen Belangen deutlich unterlegen ist. So fehlt das eine oder andere schräge Element, wie der Besuch vom Roten Kreuz, der diesem eine ganz eigene Note gab. Aber auch die Alpträume fand ich im Original deutlich erschreckender und damit besser umgesetzt. Vor allem aber wurde "Goodnight Mommy" teilweise leider deutlich weichgespült. So fehlt nicht zuletzt die eindringlichste und erschreckendste Szene – ich sag nur Klebeband. Eben diese Verharmlosung ist dann auch der größte Kritikpunkt – und zugleich das beste Argument dafür, dieses Remake links liegen zu lassen, und beim Original zu bleiben. Fazit: ![]() Wertung: 5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Amazon Prime Video)
Weiterführende Links: Halloween-SPECiAL 2022
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