Antlers |
Wenn Monster von uns Besitz ergreifen
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Dienstag, 25 Oktober 2022 |
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Kurzinhalt: Nach einer psychischem und physischem Missbrauch durch ihren Vater geprägten Kindheit ist Julia aus dem Elternhaus geflohen, um sich ein eigenes Leben aufzubauen. Doch ihre traumatische Vergangenheit ließ sich nicht so leicht abschütteln, weshalb sie in weiterer Folge dem Alkohol verfiel. Nun ist sie auf dem Weg der Besserung. Um jedoch diesen Weg nicht allein zugehen, ist sie bei ihrem Bruder Paul eingezogen, der das Haus ihrer Eltern nach deren Tod übernommen hat. Julia arbeitet als Lehrerin an einer Grundschule. Ihr fällt in ihrer Klasse ein sehr verschlossener und verängstigt wirkender Junge auf. Sie befürchtet, dass Lucas zu Hause etwas ähnliches durchleiden könnte, wie sie einst, und informiert sowohl die Direktorin an ihrer Schule, als auch ihren Bruder, der im Sheriff Department arbeitet, über ihren Verdacht. Die Wahrheit, die Julia schließlich aufdeckt, ist jedoch um einiges komplizierter, übernatürlicher und vor allem auch erschreckender, als es sich Julia in ihren wildesten (Alp-)Träumen hätte vorstellen können, und bringt sie auf direkten Konfrontationskurs mit einer alten Macht, die ihren Ursprung in der Vergangenheit ihrer Heimatstadt hat… Review (kann Spoiler enthalten): ![]() Das Endergebnis war zwar keinesfalls schlecht, nach dieser langen Wartezeit aber leider doch ein wenig ernüchternd. So habe ich zwar grundsätzlich überhaupt nichts dagegen, wenn übernatürliche Horrorelemente als allegorisches Mittel zur Behandlung realer Schrecken dienen – meine Vorliebe für u.a. "Der Babadook" sollte hierfür Beweis genug sein – im vorliegenden Fall fand ich es aber nur mittelmäßig gelungen. Ja, der Film zeigt uns, wie sich einst geliebte (und liebevolle) Menschen vor unseren Augen plötzlich zu "Monstern" verwandeln können – und wie schwer es in solchen Fällen sein kann, sich von ihnen zu lösen. Und als Kurzfilm hätte das vielleicht auch wirklich gut funktionieren können. Hier hingegen war mir das (fast) allein aber doch ein bisschen zu wenig. Erschwerend kommt hinzu, dass Mythen der amerikanischen Ureinwohner im Vergleich zu Zombies, Geistern und so weiter filmisch vergleichsweise wenig erforscht sind, weshalb es in diesem Fall schon nett gewesen wäre, wenn man bei den betreffenden Elementen nicht den Eindruck gehabt hätten, dass sie eigentlich nur Mittel zum Zweck sind, um eben die gewünschte Allegorie anbringen zu können. Der Film plätschert zudem – nach dem noch gefälligen Einstieg – recht lange ohne große Spannungsmomente vor sich hin. Und das Ende hätte klischeehafter nun wirklich nicht sein können. Trotz dieser ausführlichen Kritik ist "Antlers" aber sicher kein Reinfall, und gab es durchaus auch positive Elemente. So mag ich ja sowohl Keri Russell und Jesse Plemons sehr gern, und habe mich dementsprechend über ihre Besetzung hier durchaus gefreut. Die Monster waren zudem sowohl vom Design als auch der Umsetzung her echt cool (auch wenn ich am Ende ein bisschen an die Königin aus "Aliens" denken musste). Nach einem lange Zeit leider recht unaufgeregten Verlauf ist das Finale dann gut umsetzt, und sowohl atmosphärisch (mit dem Nebel), optisch (die starken Farben z.B. der Polizeiautos) als auch spannungstechnisch ganz nett. Vor allem aber hatte es mir der Ausgang des Geschehens in der Mine dann echt angetan. Insbesondere eine Szene war dann nämlich echt hart, und stach dementsprechend hervor. Da wäre ich sogar fast geneigt gewesen, "Antlers" eine (leicht) überdurchschnittliche Wertung zu geben; ehe ihn die schon erwähnte klischeehafte letzte Szene dann doch auf Mittelmaß drückte. Fazit: ![]() Wertung: 5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2021 Walt Disney Studios Motion Pictures)
Weiterführende Links: Halloween-SPECiAL 2022
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