The Black Phone |
Der neueste Streich von Scott Derrickson
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Sonntag, 23 Oktober 2022 |
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Kurzinhalt: North Denver im Jahr 1978: Nach dem Tod ihrer Mutter wachsen Finney und Gwen bei ihrem Vater auf. Dieser ist mit der Aufgabe, sie allein zu erziehen, und genug Geld zu verdienen, um über die Runden zu kommen, teilweise überfordert – was sich nicht nur darin ausdrückt, wie er seine Sorgen immer wieder in Alkohol ertränkt, sondern auch in gewalttätigen Ausbrüchen. Insofern wachsen die beiden alles andere als wohlbehütet und/oder sorgenfrei auf. Erschwerend kommen für den relativ schmächtigen und schwächlichen Finney dann auch noch Bullies an der Schule hinzu. Und dann ist da noch der sogenannte Greifer, der in der Gegend sein Unwesen treibt, und sich schon mehrere Kinder geschnappt hat, die daraufhin nie wieder gesehen wurden. Eines Tages geht ihm dann schließlich auch Finney ins Netz, der sich in einem schalldicht isolierten Kellerabteil wiederfindet. Dann jedoch erhält er von unerwarteter Seite Hilfe: Das im Keller hängende schwarze Telefon – dessen Leitung ins leere geht – beginnt zu läuten. Am anderen Ende meldet sich eines der vorherigen Opfer… Review (kann Spoiler enthalten): ![]() Was nicht heißen soll, dass "The Black Phone" schlecht wäre. Ich selbst kann es zwar weder zeitlich noch örtlich beurteilen (als 1980 in Wien Geborener), grundsätzlich schien er mir aber das Setting in einer Kleinstadt in Denver des Jahres 1978 sehr gut einzufangen. Mir gefielen auch die anfänglich noch dominierenden "Coming of Age"-Elemente. Sowohl seine Probleme an der Schule als auch mit seinem gewalttätigen Vater sorgen dafür, dass man rasch eine Bindung zu Finney aufbaut – was wichtig ist, damit man nachdem er geschnappt wurde mit ihm mitfiebern. Mehr noch als er machte jedoch seine kleine Schwester Gwen bei mir Eindruck. Im Gegensatz zum bis zuletzt etwas blass bleibenden Mason Thames erweist sich Madeleine McGraw nämlich als junges Talent, dass es im Auge zu behalten gilt. Diese – und die von ihr gespielte Figur – war dementsprechend auch das Highlight des Films für mich, weshalb ich mir gewünscht hätte, dass sich der zweite Teil stärker auf ihre Bemühungen konzentrieren, ihren Bruder zu finden (und das sage ich, als Atheist, trotz der religiösen Töne die der Film dort dann anschlägt). Wenn ich schon dabei bin: Ich hatte zugegebenermaßen – trotz der außergewöhnlichen Umstände, in denen sich Finney wiederfindet – ein bisschen mein Problem mit der x-ten Story, wo der "schwächliche" Junge lernen muss, hart zu werden und Gewalt anzuwenden (wobei man diesen Aspekt zumindest insofern abschwächt, als sich Finney mindestens genauso sehr seiner Intelligenz bedient, und seinem Entführer eine Falle stellt). Und zugegebenermaßen ist der Film abseits der Idee rund um die Kontaktaufnahme über das titelspendende schwarze Telefon inhaltlich jetzt nicht wirklich etwas Besonderes. Dafür ist er von Derrickson gewohnt atmosphärisch inszeniert, bietet einige spannende Momente, und hat mit Ethan Hawke einen echt bedrohlichen Bösewicht im Gepäck – coole Maske inklusive. Damit bietet er insgesamt definitiv solide Genrekost. Fazit: ![]() Wertung: 6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Universal Pictures)
Weiterführende Links: Halloween-SPECiAL 2022
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