Bodies Bodies Bodies
Launiger Party-Slasher mit Whodunit-Einschlag Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Freitag, 21 Oktober 2022
 
Halloween-SPECiAL

 
Sissy
Originaltitel: Bodies Bodies Bodies
Produktionsland/jahr: Australien 2022
Bewertung:
Studio/Verleih: 2AM/A24/Sony Pictures
Regie: Halina Reijn
Produzenten: U.a. Ali Herting & David Hinojosa
Drehbuch: Sarah DeLappe & Kristen Roupenian
Filmmusik: Disasterpeace
Kamera: Jasper Wolf
Schnitt: Julia Bloch & Taylor Levy
Genre: Thriller/Komödie
Kinostart Deutschland: 27. Oktober 2022
Kinostart USA: 05. August 2022
Laufzeit: 94 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Trailer: YouTube (Englisch)
Kaufen: Noch nicht verfügbar
Mit: Amandla Stenberg, Maria Bakalova, Rachel Sennott, Chase Sui Wonders, Pete Davidson, Myha'la Herrold, Lee Pace, Conner O'Malley u.a.


Kurzinhalt: Bee ist seit einigen Wochen mit Sophie zusammen. Nun treffen sie sich mit Sophies Freunden, um – wie es ihre Tradition ist – eine Hurricane-Party abzuhalten. Dafür quartieren sie sich im luxuriösen Haus von Davids Eltern ein. Nachdem die erste Welle überstanden ist, und schon ausreichend getrunken und getanzt wurde, kommt die Idee auf, eine Partie "Bodies Bodies Bodies" zu spielen. Das funktioniert so: Auf einem Zettel wird ein "x" markiert, derjenige, der diesen zieht, ist der Mörder. Es werden alle Lichter abgedreht. Der Täter muss nun versuchen, einen von ihnen zu erwischen und zu berühren, während die anderen natürlich ihr Möglichstes tun, eben dies zu verhindern. Gelingt es dem Mörder, einen von ihnen zu erwischen, legt sich dieser auf den Boden und stellt sich tot. Der nächste, der ihn findet, ruft "Bodies Bodies Bodies!", und die Lichter werden aufgedreht. Nun muss die Gruppe erraten, wer der Mörder ist. Grundsätzlich ja ein lustiges Gesellschaftsspiel – auch wenn Emma kritisch anmerkt, dass dieses fast immer in Tränen und Streit endet. Diesmal nimmt das Spiel aber eine noch üblere Wendung: Denn plötzlich ist einer von ihnen tatsächlich tot…

Review (kann Spoiler enthalten): Szenenbild. Das im Vorfeld angekündigte große Party-Highlight des heurigen SLASH Filmfestivals mag "Bodies Bodies Bodies" zwar nicht gewesen sein (was das betrifft, würde ich den ähnlich gelagerten "Sissy" doch noch die Spur stärker einschätzen; aber auch "Deadstream" hatte echt Laune gemacht). Dennoch hatte ich auch mit "Bodies Bodies Bodies" meinen Spaß, und fühlte mich größtenteils gut unterhalten. Zwar mag er trotz der ökonomischen Laufzeit von 94 Minuten eine Spur zu lang sein. Und zugegebenermaßen gibt es einige Figuren im Ensemble, die einem tendenziell eher auf die Nerven gehen werden. Ich persönlich halte dies jedoch zumindest bis zu einem gewissen Grad für beabsichtigt, und habe mich dementsprechend nicht daran gestört. Zumal ich zumindest das zentrale Gespann Bee und Sophie sehr charmant fand, und dementsprechend mit ihnen mitfieberte – und das war zweifellos das Wichtigste. Wobei sich dies mit der Zeit insofern legte, als irgendwann tatsächlich jeder verdächtig erschien; wie uns der Film die zunehmende Paranoia der Figuren nachempfinden ließ, fand ich wirklich sehr gut gemacht.

Abseits der Tatsache, dass einem jetzt nicht unbedingt jede Figur mega-sympathisch ist, fand ich auch die Figurenkonstellation sehr gelungen. Und insbesondere, wie in dieser Stresssituation, ausgelöst durch den ersten Mord, die Lage zunehmend eskaliert, und lange verborgene Gedanken und Ansichten über die jeweils anderen an die Oberfläche gelangen, war dann wirklich klasse. Der Film verstand es zudem sehr gut, zu unterhalten, was er nicht zuletzt den immer wieder eingestreuten und zumindest in meinem Fall auch größtenteils zündenden Gags verdankte. Auch das eine oder andere köstliche Zitat hat sich hier eingeschlichen. Der Humor ging dabei nie auf Kosten der Spannung, wobei man die wirklich ganz großen packenden Momente wie ich fand an einer Hand abzählen kann. "Bodies Bodies Bodies" lebt dann doch eher von der – neben klassischen Krimis nicht zuletzt aus der "Scream"-Reihe bekannten – Frage, wer von ihnen der Mörder ist, als dass man den Zuschauer in Angst und Schrecken versetzen wollen würde. Was den Whodunit-Teil betrifft, muss ich gestehen, mit der Zeit zunehmend nervös geworden zu sein, fürchtete ich doch, dass es der Film auf den letzten Metern nochmal ordentlich vermasseln könnte. Tatsächlich kann ich mir vorstellen, dass die Auflösung hier nicht nach jedermanns (oder -fraus) Geschmack sein wird. Mir hat sie aber wirklich gut gefallen. Wenn man das anders sieht, wird natürlich unweigerlich auch der Film selbst deutlich schlechter ankommen. Ich fand "Bodies Bodies Bodies" aber eben wirklich spaßig und größtenteils auch kurzweilig; wenn er auch einzelne Passagen hatte, wo der Unterhaltungswert ein bisschen zurückging, und sich die ganz große Spannung wie gesagt doch eher in Grenzen hielt.

Fazit: Szenenbild. Wer die anstehende Halloween-Party mit einem Kinobesuch verbinden möchte, dem kann ich "Bodies Bodies Bodies" vorbehaltlos empfehlen. Wirklich zum Gruseln ist er zwar nicht, dafür macht er aber echt Laune, und hält die Zuschauer mit so manch überraschender Wendung sowie dem spannenden Rätsel rund um die Identität des Killers auf Trab. Er profitiert zudem von einem wirklich charmanten zentralen Pärchen, mit dem man mitfiebert – zumindest solange, ehe man in Erwägung zu ziehen beginnt, dass Bee und/oder Sophie die Mörderin sein könnten. Die Auflösung wird dann vermutlich nicht allen schmecken, ich mochte sie aber, insofern gibt's was das betrifft von mir keine Abzüge. Die holt sich "Bodies Bodies Bodies" eher für einzelne Längen, die sich trotz der ökonomischen Laufzeit einschleichen, sowie der doch recht verhaltenen Spannung. Der Film lädt dann doch eher zum Mit-Rätseln als Mit-Fürchten ein. In gut aufgelegter Runde sollte der aber definitiv Spaß machen.

Wertung: 7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Sony Pictures)


Weiterführende Links:
Halloween-SPECiAL 2022





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