Der Fluss der Mörderkrokodile |
Ein Alligator als personifizierter Inselgott
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Mittwoch, 12 Oktober 2022 |
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Kurzinhalt: In einer abgelegenen, paradiesischen Inselregion in Afrika hat der Unternehmer Joshua – nicht unbedingt zur Freude der indigenen Bevölkerung – ein Urlaubsresort aufgebaut. Nun wird dieses feierlich eröffnet, und begrüßt man die ersten Touristen. Fotograf Daniel dokumentiert den Anlass, und freundet sich mit Alice an, die für die Betreuung der Gäste verantwortlich ist. Dann jedoch zeichnet sich eine Wolke am Horizont dieses paradiesischen Resorts ab– eine Wolke in der Form eines Mörderkrokodils. Deren erstes Opfer sind ein Model und ein Ureinwohner, die sich beide für ein romantisches Stelldichein auf eine der nahegelegenen Inseln zurückgezogen hatten. Die Indigenen sehen darin einen Beweis für den Zorn ihres Gottes, der die Form dieses riesigen Mörderkrokodils angenommen hat, um seinen Zorn über die Eindringlinge auf seinem Land zum Ausdruck zu bringen. Und so finden sich die Touristen bei einer Schiffsparty schon bald umzingelt, mit dem Krokodil, dass im Wasser lauert, und den Ureinwohnern, die am Land auf sie warten, um sich an jenen Eindringlingen die ihren Gott erzürnt haben zu rächen… Review: ![]() Der Film an sich bietet dabei ziemlich genau das, was man von einem solchen italienischen Abklatsch sowohl in diesem als auch in anderen Genres zu erwarten gelernt hat: Billig, trashig, aber trotz allem (oder gerade deshalb?) nicht ohne einen gewissen Charme. Was dabei u.a. hervorsticht, ist die deutliche Kritik am Kolonialismus, die "Der Fluss der Mörderkrokodile (im Übrigen ein fragwürdiger Titel, erstens gibt es nur eins, und zweitens wird es ja vielmehr als Alligator identifiziert; insofern ist der englische Titel "The Great Alligator" deutlich passender) doch etwas mehr Anspruch verleiht, als man dies im Genre sonst gewohnt ist. Davon abgesehen erfreut man sich allerdings zugegebenermaßen in erster Linie am Auftritt von Barbara Bach. Der Spannungsaufbau ist hingegen leider nicht wirklich optimal, und insbesondere die erste Hälfte noch ziemlich zäh. Hier tut sich einfach noch nicht wirklich viel, sind die Krokodilangriffe noch zu selten, während es andererseits nicht wirklich gelang, mich eine große Bindung zu den (Haupt-)Figuren aufbauen zu lassen. Es hilft auch nicht, dass ich mir mittlerweile mit diesen "gefälschten" Nachtaufnahmen, wo eindeutig ein entsprechender Kamerafilter zur Anwendung kam, man aber im Hintergrund z.B. die weißen Wolken, den blauen Himmel, und insbesondere natürlich die Schatten erkennen kann, sehr schwer tue. Und dann ist da noch die Umsetzung des Alligators an sich: Während die Schnauze ziemlich gut gelungen ist und überzeugend zur Anwendung kommt, ist die Gummiattrappe die man einfach so durchs Wasser geschubst hat derart billig, dass man eher zum Lachen als zum Fürchten animiert wird. Trotz dieses nicht unerheblichen Mankos reißt dann insbesondere der Showdown in der letzten halben Stunde doch noch einiges heraus. Vor allem die Idee, dass die Touristen von zwei Seiten bedroht werden, und quasi in der Mitte festsitzen – im Wasser das Krokodil, an Land die Ureinwohner – war nett, und sorgt für einiges an Spannung. Wie das Chaos am Ende dann generell durchaus Laune macht. Und auch die Art und Weise, wie man sich des Monsters dann schließlich entledigt, war ganz nett. Echte Spannung kam bei "Der Fluss der Mörderkrokodile" aber halt leider – selbst beim Showdown – keine auf. Fazit: ![]() Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1979 Dania Film)
Weiterführende Links: Halloween-SPECiAL 2022
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