Formicula |
Einer der ersten Riesen-Tierhorror-Filme
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Samstag, 08 Oktober 2022 |
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Kurzinhalt: In New Mexico wird ein zutiefst verstörtes Mädchen vom Sheriff mitten auf der Straße aufgegriffen. Als man die Gegend untersucht, zeigt sich eine Spur der Verwüstung. Jedoch wurde das nahegelegene Geschäft nicht ausgeraubt, denn das Geld ist noch dazu. Zudem wurde die Wand nicht etwa eingebrochen, sondern nach außen gerissen. Was könnte dafür verantwortlich sein? Man zieht die Doktoren Harold und Patricia Medford – ihres Zeichens Vater und Tochter – zu Rate. Mit ihrer Hilfe gelingt es, das Mädchen soweit zu beruhigen und aus der Schockstarre zu befreien, dass sie zumindest eine erste Aussage machen kann. Darin spricht sie von riesigen Monstern, die angegriffen hätten. Die Medfords hegen rasch den Verdacht, dass dies mit den Atombombentests zusammenhängen könnte, die vor etwa neun Jahren in dem Gebiet stattgefunden hat. Und tatsächlich: die nukleare Strahlung hat dazu geführt, dass die dort ansässigen Ameisen zu riesigen Monstern herangewachsen sind. Nun gilt es, die Bedrohung aufzuhalten, ehe SIE sich über den gesamten Globus ausbreiten… Review: ![]() Am besten gefiel mir dabei die erste Hälfte – sprich, solange wir uns noch in New Mexico befinden. Der Aufbau ist wirklich klasse, mit dem verstörten Mädchen, der Untersuchung des zerstörten Geschäfts, sowie auch dem Polizisten, den wir nachdem er ein Geräusch hört hinausgehen sehen, dann jedoch nur mehr Schüsse und einen Schrei hören. Hier gelingt es, Suspense im Hinblick auf die Monster aufzubauen. Doch so effektiv dies hier gelingt, irgendwann musst du dann natürlich die Karten auf den Tisch legen, und das bzw. die Monster offenbaren. Und im Hinblick auf die damaligen technischen Möglichkeiten gelingt es "Formicula" auch was das betrifft, in keinster Weise zu enttäuschen. Im Gegensatz zu späteren Filmen wie "Tarantula", die reale Spinnen filmten, und diese dann ins Bild einfügten, griff man hier auf mechatronische Puppen zurück. Diese sind sehr gut designt, und auch von den Bewegungsabläufen her ok. Neben der visuellen Umsetzung ist ein wesentlicher Aspekt aber auch das markerschütternde Geräusch, welches man sich für sie ausgedacht hat. Die wirklich gefällige erste Hälfte kulminiert dann schließlich mit einem Besuch ihres Nests, wo man den letzten überlebenden Riesenameisen – nachdem zuvor Cyanidgas verströmt wurde – mit einem Flammenwerfer zu Leibe rückt. Hätte man sich für diesen Handlungsstrang noch etwas mehr Zeit gelassen, und damit dann geendet, hätte ich "Formicula" echt klasse gefunden. Allerdings stellt sich dann heraus, dass zwei Ameisenköniginnen entkommen sind. Nun ist die zweite Hälfte keineswegs schlecht; irgendwie hat "Formicula" für mich mit dem Wechsel vom ländlichen Gebiet in die Großstadt von Los Angeles doch an Wirkung verloren. Zumal dies hier keine "Godzilla"-Angelegenheit ist, wo die großen Ameisen die Stadt angreifen und zerstören, sondern sie sich eh "nur" in der Kanalisation herumtreiben. ![]() Fazit: "Formicula" ist ein cooler früher Tierhorror mit Riesenmonster, der zusammen mit dem "Vorgänger" "Panik in New York" das Genre des 50er-Jahre-B-SF-Horrors maßgeblich mitbeeinflussen sollte. Der Film kann dabei – sofern man ein Herz für ältere Filme hat – auch heute noch überzeugen, insbesondere im Hinblick auf die Umsetzung der Riesenameisen, sowie den Aufbau in der ersten Hälfte, angefangen beim verstörten Mädchen, über unseren ersten Blick auf SIE, bis hin zum Angriff auf das Nest. Nachdem man aus den ländlichen Gebieten ins urbane Los Angeles wechselte, verlor der Film in meinen Augen zwar ein bisschen an Reiz, unterhaltsam blieb er aber bis zur letzten – vor den Folgen des Tests oder gar Einsatzes von Atomwaffen warnenden – Einblendung. Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1954 Warner Bros.)
Weiterführende Links: Halloween-SPECiAL 2022
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