The Trouble With Being Born |
Herausfordernder Indie-SF-Film
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Donnerstag, 16 Dezember 2021 |
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Kurzinhalt: Elli ist ein Roboter in der Gestalt seiner Tochter. Elli wurde nach seinen Wünschen gestaltet, sowohl äußerlich als auch ihrer Programmierung her, die auf Georgs Erinnerungen basiert. Doch eines Tages scheint sich etwas in Elli zu regen, und so wie ihr Vorbild folgt sie dem Impuls, davonzulaufen. Daraufhin fällt sie schließlich Frau Schikowa in die Hände, die sie zu einem Jungen umgestaltet, um so den Verlust ihres Sohnes zu verarbeiten… Spoiler-Warnung! Ich bemühe mich normalerweise, spoilerfreie Besprechungen zu schreiben, im vorliegenden Fall muss ich aber eine bestimmte Wendung, die ohnehin nach einer Viertelstunde offenbart wurde, vorwegnehmen, da es einfach so ein zentraler Bestandteil des Films ist. In diesem Sinne: Seid gewarnt! Review: ![]() Ganz davon abgesehen ergibt sich aufgrund von Georgs Umgang mit dem Elli-Roboter natürlich auch unweigerlich die Frage, was mit der ursprünglichen Elli geschehen ist. Eine spätere Szene scheint darauf eine Antwort zu geben, ich selbst war mir allerdings nicht sicher, wie "ernst" wir diesen Moment nehmen sollten, und ob es sich hierbei nicht vielmehr um einen Traum bzw. eine Wunschvorstellung von Georg gehandelt hat. Auch dies fand ich spannend. Und generell fand ich die erste Hälfte des Films sehr herausfordernd (ich fühlte mich hier teilweise an einen anderen starken österreichischen Film mit ähnlicher Thematik, "Stillleben", erinnert). Leider aber fand ich die zweite Hälfte des Films dann deutlich schwächer. Zwar ist es nicht uninteressant, wie Sandra Wollner hier dann den sexuellen, physischen Missbrauch durch Georg in Relation durch den psychologischen Missbrauch durch Frau Schikowa – die Elli nicht nur eine männliche Gestalt zwingt, sondern ihr auch versucht, die Erinnerungen an ihren eigenen Sohn einzuimpfen, und damit ihre Programmierung/Persönlichkeit quasi zu überschreiben) in Relation zueinander setzt. Ich schätze auch Ingrid Burkhard als Schauspielerin ungemein, und fand es dementsprechend sehr schön, sie in diesem Film zu sehen. Und doch mäandert die zweite Hälfte des Films dann doch ziemlich vor sich nicht. Das Problem ist dabei weniger, dass das Erzähltempo auf einmal langsamer wäre, weil die erste Hälfte war auch schon sehr geruhsam erzählt, als vielmehr, dass mich alles rund um Georg und Elli nun mal inhaltlich wesentlich mehr ansprach, während ich die zweite Hälfte dann doch mit nur eher verhaltenem Interesse verfolgte. Und so begann sich "The Trouble With Being Born" leider zunehmend zu ziehen. Das Ende ist dann zwar wieder sehr spannend. Und generell bietet der Film auch abseits der aufgeworfenen moralischen Fragen noch ein paar sehr interessante Denkansätze. So kann man das Geschehen durchaus so interpretieren, dass letztendlich auch wir "Roboter" sind, die ihrer "Programmierung" (unseren Erinnerungen, Bedürfnissen und Verhaltensweisen) nicht entkommen können. Dass ich mich in der zweiten Hälfte dann aber zunehmend mehr mit potentiellen Logiklöcher beschäftige (wie z.B., ob diese individuell gestalteten Roboter echt nicht mit einem GPS-Tracker kommen, mit dem man – analog zur iPhone-Suche – ihren Standort auslesen kann; oder auch, ob es eine Möglichkeit gibt, sie – wenn sie so wie hier gestohlen werden – quasi auf die Werkseinstellung zurückzusetzen), als der Story an sich, macht deutlich, dass mich diese in dem Teil dann leider nicht mehr ganz so zu packen vermochte. Fazit: ![]() Wertung:5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2021 eksystent filmverleih)
Weiterführende Links: Advent-SPECiAL 2021
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