Der 200-Jahre-Mann |
Rührselige Asimov-Verfilmung von Chris Columbus
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Mittwoch, 08 Dezember 2021 |
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Kurzinhalt: Im Jahr 2005 schafft sich die Familie Martin einen Roboter an, der im Haushalt aushelfen soll, und von ihnen Andrew getauft wird. Schon bald zeigt sich jedoch, dass Andrew einzigartig ist, verfügt er doch über eine eigene Persönlichkeit. Der Firmenchef von NorthAm Robotics hätte großes Interesse daran, Andrew zurückzunehmen und genau zu untersuchen – sprich, zu sezieren – um herauszufinden, wie es zu dieser "Fehlfunktion" kam, doch davon will Richard Martin nichts wissen. In den nachfolgenden Jahren wird Andrew zu mehr als nur einem Gebrauchsgegenstand: Er wird zu einem Freund und Vertrauten der Familie. Er sieht dabei zu, wie die jüngste Tochter Amanda, von ihm liebevoll "kleine Miss" genannt, zu einer Frau heranwächst, sich verliebt, heiratet, und selbst Kinder bekommt. Als er sieht, wie sich alles und jeder um ihn herum verändert, regt sich der Wunsch in ihm, auch selbst frei zu sein, um seine eigenen Entscheidungen treffen und seinen eigenen Weg gehen zu können. Nachdem er zuerst recht brüsk reagiert – nicht zuletzt, als er es bedauert, jemanden zu verlieren, den er in all den Jahren gelernt hat, als einen Freund zu betrachten – schenkt ihm Richard dann schließlich die Freiheit. Andrew bereits daraufhin die ganze Welt auf der Suche nach Robotern, die so sind wie er. Dabei verschlägt es ihn schließlich zum Ingenieur Rubert Burns. Der wiederum ermöglicht es Andrew schließlich mit modernsten, experimentellen Technologien immer menschlicher zu werden… Review: ![]() Von diesen Punkten abgesehen war ich von "Der 200-Jahre-Mann" aber durchaus angetan. Einer der Hauptgründe hierfür ist zweifellos Robin Williams, der Andrew schon allein mit seiner Stimme sowie der Gestik von Beginn an eine wundervolle Menschlichkeit verleiht, die – dort noch – im krassen Widerspruch zu seinem roboterhaften Aussehen steht. Je menschlicher Andrew wird, desto mehr steht Williams dann neben seiner Stimme auch seine Mimik zur Verfügung, um Andrews Gefühle auszudrücken. Jedenfalls halte ich ihn – vor allen Dingen auch zum damaligen Zeitpunkt – so ziemlich die Idealbesetzung für die Rolle, und er wertet den Film mit seiner Performance ungemein auf. Einen sehr großen Anteil an dessen Gelingen hat auch Komponist James Horner, der hier wieder einmal einen sehr gefühlvollen Score vorlegt, mit dem er die Emotionalität der Handlung und der Inszenierung perfekt unterstützt. Einzig der Abspann-Song (wo er wieder auf die "Titanic"-Sängerin Celine Dion zurückgriff) war dann doch etwas zu viel des Guten. Davon abgesehen war seine Musik aber einfach nur wundervoll. Und generell kann ich nicht verhehlen, dass es im Film – aufgrund des Drehbuchs, der schauspielerischen Leistung, der Inszenierung von Chris Columbus ("Der 200-Jahre-Mann" war sein letzter Film bevor er sich für die ersten beiden "Harry Potter"-Abenteuer nach Hogwarts begab) und eben dem Soundtrack – gelang, mich zwischendurch immer wieder zu berühren. Insbesondere der Tod von Amanda, sowie die letzte Szene (mehr sei aus Spoilergründen nicht gesagt), waren durchaus erfolgreich damit, mir Tränen in die Augen zu treiben. Und generell fand ich Andrews Reise und Entwicklung durchaus interessant, ansprechend, und stellenweise emotional – auch wenn's letztendlich wieder nur die klassische Pinocchio-Geschichte ist, und der Film für mich im Vergleich zu "A.I. – Künstliche Intelligenz" definitiv den Kürzeren zieht). Fazit: ![]() Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1999 Columbia TriStar Film)
Weiterführende Links: Advent-SPECiAL 2021
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