The Tomorrow War |
Generischer Streaming-Blockbuster nach Schema F
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Montag, 06 Dezember 2021 |
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Kurzinhalt: Im Dezember 2022, während dem Finale der Fußball-Weltmeisterschaft, öffnet sich auf einmal mitten im Spielfeld ein Portal, und mehrere Soldaten treten daraus hervor. Wie sich herausstellt, kommen diese knapp dreißig Jahre aus der Zukunft, wo die Menschheit in einem Krieg gegen außerirdische Invasoren kämpft – und dabei ist, zu verlieren. Sie brauchen dringend weitere Soldaten, die sich dem Kampf anschließen – und so wird aus der Gegenwart rekrutiert. Der Familienvater Dan Forester, mittlerweile Biologielehrer, einst jedoch Teil der Green Beret-Sondereinheit, ist einer von jenen, die eingezogen werden, um im Krieg der Zukunft zu kämpfen. Nach einer schnellen Grundausbildung findet er sich dann auch schon in seiner ersten Schlacht wieder, die einige aus seiner Einheit nicht überleben. Kurz darauf lernt er Colonel Forester kennen, die den Kampf gegen die Aliens koordiniert – und bei der es sich um seine erwachsene Tochter handelt. Gemeinsam finden die beiden schließlich die Schwachstelle der Außerirdischen – und erkennen zudem, dass der Kampf, wenn überhaupt, nur in der Gegenwart gewonnen werden kann… Review: ![]() Nichts an "The Tomorrow War" versteht es, einen Zuschauer der halbwegs Genre-Erfahrung mitbringt zu überraschen. Man weiß sehr bald, wer leben und wer sterben wird, und auch die persönliche Verbindung zwischen Dan und dem Colonel ist allzu früh allzu offensichtlich. Und als wäre all das nicht schon schlimm genug, ergibt die Story dann auch nicht wirklich Sinn. Ich meine, ja. Ich habe schon verstanden, dass die Rekruten nicht wahllos ausgewählt werden, sondern man jene nimmt, die ohnehin in nächster Zeit gestorben wären, und dementsprechend keinen großen Einfluss auf den weiteren Verlauf der Menschheitsgeschichte mehr hatten. Und doch ist das ein ziemlich großes Risiko (oder haben die etwa nie "Butterfly Effect" gesehen, um zu lernen, dass selbst die kleinsten Details den Lauf der Geschichte entscheidend verändern können?). Vor allem aber wirkt es unnötig, ja geradezu unsinnig. Die Menschheit hat dreißig Jahre Zeit, um sich auf die Bedrohung durch die Aliens vorzubereiten. Wäre es nicht vielmehr wesentlich klüger, die Reste der Menschheit in die Gegenwart zu evakuieren, mit all dem gesammelten Wissen über die Außerirdischen, um sich auf die Invasion vorzubereiten? Nun läuft es zugegebenermaßen in weiterer Folge dann letztendlich eh quasi darauf hinaus, den Kampf statt in die Zukunft in die Gegenwart zu bringen, aber ehe es soweit ist, dominierte eben dieses "wir holen Kämpfer in die Zukunft"-Konzept, auf das ich mich nur schwerlich einlassen konnte. Zugegeben, besagtes letztes Drittel macht dann durchaus Laune. Aber auch davor gibt es durchaus schon den einen oder anderen netten, und durchaus auch emotionalen, Moment. Ich mag ja auch Chris Pratt grundsätzlich. Und generell bedeutet "generisch" zugegebenermaßen ja nicht notwendigerweise schlecht. Aber: "The Tomorrow War" ist einfach einer jener Filme, die an einem abperlen wie Wasser von einer Regenjacke, und die keinerlei Spuren und/oder Eindruck hinterlassen. Letztendlich ist das alles so schnell vergessen wie gesehen. Euch mag das reichen. Mir persönlich sind aber billigere, trashigere Filme, wo man zumindest erkennt, dass die Macher mit Herzblut dabei waren und alles gegeben haben, tausendmal lieber, als solch eine uninspirierte Hollywood-Massenware von der Stange. Fazit: ![]() Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2021 Amazon Studios)
Weiterführende Links: Advent-SPECiAL 2021
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