Universal Soldier |
SF-Action mit Van Damme und Lundgren
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Freitag, 03 Dezember 2021 |
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Kurzinhalt: In den letzten Tagen des Vietnam-Kriegs geraten die beiden Soldaten Luc Deveraux und sein Kommandant Andrew Scott aneinander, als letzterer unschuldige Zivilisten abschlachtet, und Luc dazwischengeht. Letztendlich kommen bei der Auseinandersetzung beide von ihnen ums Leben. Knapp zwanzig Jahre später sind sie Teil einer Eliteeinheit, den Universal Soldiers, auch UniSols genannt. Hierbei handelt es sich um ein streng geheimes Projekt des US-Militärs, in dem es gelungen ist, tote Soldaten wieder zum Leben zu erwecken. Diese haben keine Erinnerungen an ihr früheres Leben, sind darauf getrimmt, die Befehle ihrer Vorgesetzten ohne Zögern zu befolgen, und verfügen über einen beschleunigten Metabolismus, der es ihnen erlaubt, sich selbst von schwersten Verletzungen zu erholen. Dafür müssen sie allerdings regelmäßig in ihre Kühlkammern zurückkehren, da ihr Körper sonst überhitzen würde. Während ihres jüngsten Einsatzes hat Luc Deveraux nun plötzlich einen Flashback zum damaligen Massaker, und seinem Tod. Als er kurz darauf eine neugierige Reporterin umbringen soll, rettet er ihr vielmehr das Leben. Zusammen lässt man die Militärbasis hinter sich, und macht sich daran, die Hintergründe des UniSol-Programms aufzudecken… Review: ![]() Darüber hinaus profitiert "Universal Soldier" zweifellos auch vom netten Titel-Duo. Im Vergleich zu Schwarzenegger und Stallone mögen Van Damme und Lundgren damals zwar eher nur zweite Wahl gewesen sein, und ganz ehrlich, mit den beiden in den Hauptrollen wär' der Film nochmal um einiges cooler gewesen. Dennoch wurde mit ihnen hier würdiger Muskelmann-Ersatz gefunden. Zumal beide damals aufgrund früherer Erfolge auf dem aufsteigenden Actionkino-Ast waren, und hier auch sehr gut zusammenspielen. Und irgendwie fand ich die Idee auch sehr witzig, zwei Europäer als US-Soldaten zu besetzen (wobei sich Luc Deverauxs gemischte Abstammung nicht nur aus seinem Namen, sondern am Ende dann auch durch seine Eltern ergibt; bei Lundgren hingegen hatte ich bis zuletzt das Gefühl, dass dieser ein US-Urgestein darstellen soll). Jedenfalls fand ich beide – die ich grundsätzlich gerne sehe (wenn sie auch natürlich auch Arnie und Sylvester nicht herankommen) – hier wirklich sehr gut. Mit dem Massaker zu Beginn schlägt man zudem nicht nur zarte Antikriegs-Töne an, sondern macht auch sofort die unterschiedlichen Persönlichkeiten der beiden deutlich, und gibt ihnen auch eine interessante Backstory, die ihre gegenseitige Abneigung erklärt. Und so, wie man mit Luc mitfiebert und ihm wünscht, dass er seine Erinnerungen zurückerlangt, verfolgt man genau die gleiche Entwicklung im Falle von Scott vielmehr mit großer Sorge, wenn seine alte, grausame Persönlichkeit zunehmend wieder zum Vorschein kommt. Abseits der beiden (und dem schon erwähnten "Cyborg"-Veteran Ralph Moeller) sticht dann in erster Linie noch Ally Walker hervor, die wenige Jahre später die Hauptrolle in der Mystery-Serie "Profiler" (nachdem "Akte X" eine entsprechende Welle im Fernsehen ausgelöst hatte) übernehmen sollte. Jerry Orbach kam mir wiederum zufällig- und lustigerweise kürzlich erst mit seinem einmaligen Gastauftritt bei "Buck Rogers" unter. Davon abgesehen ist die Besetzung zwar unauffällig, aber jedenfalls solide. ![]() Fazit: Mit seinem US-Spielfilmdebüt legte Roland Emmerich anno 1992 einen unterhaltsamen Science Fiction/Action-Blockbuster vor, der vor allem mit seinem zentralen Duo punktet. Zwar könnte man sich auch Schwarzenegger und Stallone sehr gut in den Titelrollen vorstellen, Jean-Claude van Damme und Dolph Lundgren machen ihre Sache aber ebenfalls ausgezeichnet, und überzeugen mit launigen, spielfreudigen und ausdrucksstarken Leistungen. Pluspunkte sammelt "Universal Soldier" zudem dafür, dass man aufgrund der Antikriegs-Töne auch nicht gänzlich auf jeglichen Anspruch und Tiefgang verzichten muss. Zumal insbesondere Luc Deverauxs Bestreben, sein altes Leben wiederzubekommen und den Universal Soldier, den das US-Militär aus ihm gemacht hat, hinter sich zu lassen – was durchaus als Analogie auf Veteranen generell verstanden werden kann – eines ist, wo man als Zuschauer definitiv mit ihm mitfiebert. Emmerichs Inszenierung weiß ebenfalls zu gefallen (wenn sie auch selten glänzt), und insbesondere das Design des Films hatte es mir angetan. Die teilweise sehr netten Locations, die durch die Bank gute Besetzung, der nette Score von Christopher Franke, sowie der schön brutale Showdown runden das positive Gesamtbild ab. Insgesamt mag "Universal Soldier" zwar nicht unbedingt zu den ganz großen Meisterwerken des SF/Action-Kinos zählen, er ist aber definitiv ein höchst kurzweiliger Genreeintrag, den man sich immer wieder ansehen kann. Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1992 StudioCanal
Weiterführende Links: Advent-SPECiAL 2021
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