In the Earth |
Ben Wheatley über den Horror der Natur
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Sonntag, 24 Oktober 2021 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]()
Kurzinhalt: Mitten in einer Pandemie bricht der Wissenschaftler Martin Lowery zusammen mit der Park-Rangerin Alma auf, um Ausrüstung im Wald zu warten, und sich zum Camp von Martins Ex-Freundin Olivia zu begeben. Auf dem Weg dorthin werden sie jedoch von einer Bande überfallen und ausgeraubt. Kurz darauf treffen sie auf Zach, der sie bei sich aufnimmt, und ihre Wunden versorgt. Zu spät erkennen sie, dass sie in eine Falle getappt sind, und Zach mit ihnen nichts Gutes im Schilde führt. Der der im Wald lebende Einsiedler verehrt den sagenumwobenen Naturgott Parnag Fegg, der eben dort zu Hause sein soll – und hofft, mit einer als Martin und Alma bestehenden Opfergabe seine Gunst zu gewinnen. Indes versucht Martins Ex-Freundin Olivia, die in einem Camp im Wald arbeitet, auf wissenschaftliche(re) Art und Weise mit dem Geist der Natur in Kontakt zu treten… Review: ![]() "In the Earth" wurde nicht "nur" während der Pandemie gedreht, eine ebensolche (wenn auch offensichtlich nicht COVID, sind die Todeszahlen hier doch nochmal um einiges dramatischer) spielt auch in der Handlung des Films selbst eine Rolle. Zwar scheint Wheatley diese Thematik nach dem Einstieg, wo man sich noch an alle möglichen Maßnahmen erinnert fühlt, ein bisschen aus dem Auge zu verlieren, wenn man sich aber so wie wir gerade (hoffentlich) im Endspurt dieser Pandemie befindet, und einem diese noch in "bester" Erinnerung ist, haben diese Momente durchaus einen gewissen Reiz. Wenn Martin und Alma dann mal aufbrechen, mäandert "In the Earth" zugegebenermaßen eine Weile doch eher vor sich hin. Der Film schafft es hier, einige Gespräche zwischen den beiden zu präsentieren, trotz denen man aber nie wirklich das Gefühl hat, sie kennenzulernen – wobei mir die beiden dennoch mit der Zeit durchaus sympathisch wurden, was ich jedoch eher … und … zuschreiben würde, als dem Drehbuch. Wenn sie dann mal in die Fänge von Zach geraten, dreht der Film langsam wieder auf, und bietet ein paar sowohl lustige als auch schmerzhafte Momente. Bei ihrer Flucht musste ich mich zwar über das in einen Punkt höchst blöde Vorgehen ärgern. Dafür folgte daraufhin dann das letzte Drittel, welches mir an "In the Earth" mit Abstand am besten gefallen konnte. Nicht nur wird das Geschehen dann – u.a. dank der Pilzsporen – teilweise nochmal ordentlich surreal. Mit gefiel vor allem auch diese Vermischung aus Folklore und Wissenschaft. Ich fand, das war ein spannender und interessanter Ansatz. Das Ende bietet dann zwar nicht nur Interpretationsspielraum, sondern durchaus auch Diskussionsstoff, und wird – so wie auch der Film in seiner Gesamtheit – sicher nicht jeden zufriedenstellen. Insgesamt ist es Ben Wheatley hier aber gelungen, mich mit der Zeit durchaus in den Film hineinzuziehen, und vor allem zum Ende hin dann auch nochmal ordentlich mitzureißen. Fazit: ![]() Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2021 Neon)
Weiterführende Links: Halloween-SPECiAL 2021
Kommentar schreiben
|