Psycho II |
Gelungenes Sequel zum Hitchcock-Klassiker
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Mittwoch, 20 Oktober 2021 |
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Kurzinhalt: Zweiundzwanzig Jahre nachdem er des mehrfachen Mordes für schuldig gesprochen und in die Psychiatrie eingeliefert wurde, gilt Norman Bates als geheilt. Gegen den Protest der Hinterbliebenen, darunter auch Lila Crane Loomis, wird er freigelassen, und kehrt ins angestammte Elternhaus inklusive des danebenstehenden Bates Motels zurück. Dieses wird mittlerweile von Warren Toomey betrieben. Norman lernt indes bei seinem Job als Koch in einem Diner die junge Mary kennen. Als diese von ihrem Freund versetzt wird, bietet er ihr an, statt mitten in der Nacht meilenweit nach Hause zu fahren, vielmehr eines der freien Zimmer in seinem Haus zu nutzen. Zögerlich nimmt Mary an, in weiterer Folge entsteht zwischen den beiden allerdings zunehmend eine Freundschaft. Doch es dauert nicht lange, bis Norman wieder die Stimme seiner Mutter vernimmt… Review: ![]() Schade fand ich indes, dass man sich so sehr darauf konzentriert, die Intrige von Lila und Mary als Twist zu verkaufen, dass erstere leider doch etwas zu kurz kommt. Die Momente, als ihre Tochter sie zur Rede stellt, sind zwar gut, für meinen Geschmack hätte man sich ihrer Gedanken – und auch ihren allfälligen Zweifeln an dieser Vorgehensweise – ruhig ausführlicher widmen können. Vor allem aber fand ich es schade, dass es letztendlich zwischen Vera Miles und Anthony Perkins keine gemeinsame Szene gönnen sollte; wenn man schon beide zurückbringt, hätte ich mir das eigentlich schon erwartet. Wenn ich schon dabei bin, Kritik zu üben: Die legendäre Duschszene zu wiederholen, war schon ein bisschen ein billiger Trick, und in meinen Augen auch eher unnötig. Vor allem aber fand ich den Twist rund um seine echte Mutter nicht einfach nur entbehrlich, sondern richtiggehend dämlich. Zumal es aufgrund ihrer Körpergröße auch nicht plausibel ist, dass sie die vorherigen Morde verübt hat (bekam man dort doch eine deutlich größere Gestalt zu Gesicht). Da hätte man sich doch besser etwas anderes überlegt. Ansonsten konnte mir "Psycho II" aber gut gefallen. Inhaltlich war er wie gesagt durchaus interessant, und auch wenn er inszenatorisch natürlich nicht an Hitchcocks Klassiker heranreichen mag, so macht Richard Franklin seine Sache doch ordentlich, und setzt die Handlung durchaus atmosphärisch in Szene. Zudem beschert er uns das eine oder andere imposante Bild, wie z.B. auch die allerletzte Einstellung, die dann schließlich in den USA auch als Postermotiv gewählt wurde. Pluspunkte sammelt der Film zudem für die Filmmusik von Jerry Goldsmith, der zwar ebenfalls nicht an Bernard Hermanns ikonischer Komposition heranreicht, aber dennoch viel zur Atmosphäre des Films beiträgt. Vor allem aber zeigt Anthony Perkins hier wieder einmal eine phantastische Leistung. Während er im Original doch ein bisschen am Rand stand, rückt er hier nun in den Mittelpunkt, und begeistert mit einer Performance, die einen abwechselnd Mitleid und Abscheu empfinden lässt. Ohne seine eindringliche Darstellung wäre der Film wohl nur halb so gut. Fazit: ![]() Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1983 Universal Pictures)
Weiterführende Links: Halloween-SPECiAL 2021
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