Das Omen |
Robert Thorn zieht das Kind des Teufels groß
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Dienstag, 19 Oktober 2021 |
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Kurzinhalt: Robert Thorn ist US-amerikanischer Botschafter in Rom. Kurz nach der Geburt seines Sohnes verstirbt der Säugling. Der Priester im Spital schlägt Robert vor, ein zeitgleich geborenes Baby, dessen Mutter wiederum bei der Geburt verstarb, zu übernehmen. Ohne das Wissen seiner Frau stimmt Robert zu. Kurz darauf wird Robert zur US-amerikanischen Botschaft in England versetzt. Eine Zeit lang leben er, seine Frau und Damian – wie sie "ihren" Sohn taufen – als glückliche Familie. Dann jedoch erhängt sich das Kindermädchen in aller Öffentlichkeit mit den Worten "Sieh mich an, Damian! Ich mache das für dich!". Ihr Ersatz scheint Damian dann zunehmend von seinen Eltern abzuschotten. Und ein Geistlicher warnt Robert davor, dass er den Sohn des leibhaftigen Teufels großzieht – ehe er kurz darauf bei einem außergewöhnlichen Unfall verstirbt. Anfangs will Robert dies als Zufälle und Aberglauben abtun – bis sich der Fotograf Keith Jennings an ihn wendet, und ihm beweist, dass die Todesfälle in Form von Markierungen, die auf von ihm aufgenommenen Fotos aufscheinen, quasi angekündigt wurden. Daraufhin machen sie sich gemeinsam auf die Suche nach Damians Wurzeln… Review: ![]() In der zweiten Hälfte, wenn sich Robert und Keith aufmachen, um die Herkunft von Damian zu ergründen, dreht "Das Omen" dann aber – beginnend mit der netten Unterhaltung im Zimmer des verstorbenen Priesters – langsam auf. Und vor allem die letzte halbe Stunde hatte es mir dann durchaus angetan. Die Szene am Friedhof war sehr stimmungsvoll umgesetzt, und erinnerte sowohl optisch als auch der Atmosphäre her an gute alte "Hammer"-Klassiker. Der (scheinbare) Unfalltod von Keith ist mit ihrer Brutalität (nachdem der Film bis dahin doch recht zahm war) sicherlich eine der hervorstechendsten Szenen des Films. Und das Finale, wo Robert versucht, Damian zur Kirche zu schaffen, um ihn dort rituell zu ermorden, war dann ebenfalls spannend – und der düstere Ausgang typisch für das Kino der 70er. Was den ganzen Film hinweg begeistern kann, ist die Musik von Jerry Goldsmith, der für den Score hier auch seinen ersten und einzigen Oscar erhielt. Die Inszenierung des heuer verstorbenen Richard Donner sticht vor allem in den Spannungsmomenten, einzelnen optisch netten Szenen (wie der Spiegelung im Fenster zu Beginn, als Robert das Baby abholt) sowie der gerade erwähnten Friedhofsszene hervor. Und an den schauspielerischen Leistungen gibt es auch nichts zu mäkeln. Durchaus interessant fand ich auch den Zugang, dass der Bösewicht des Films hier eigentlich nur sehr selten in Erscheinung tritt. Damian wird äußerst spärlich eingesetzt – was, wenn man bedenkt, wie furchtbar ich die Leistung von Seamus Davey-Fitzpatrick im Remake fand, wohl eine kluge Entscheidung war. Besser so, als man findet den böse dreinblickenden Damian dann eher unfreiwillig komisch bis peinlich. Die Interpretation von Politik als die ewige See aus dem Gedicht hat mich allerdings nicht wirklich überzeugt. Und das Ende verfehlte die wohl gewünschte schockierende Wirkung bei mir leider auch. Am schwersten wiegt aber ohnehin, dass es "Das Omen" leider nicht so recht gelingen wollte, mich das Fürchten zu lehren – wobei ich mich bei bzw. mit ihm zumindest nicht ähnlich langweilte wie bei "Der Exorzist". Ist ja auch schon was. Fazit: ![]() Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1976 20th Century Fox)
Weiterführende Links: Halloween-SPECiAL 2021
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