Host |
Macht aus der Pandemie-Not eine Tugend
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Montag, 18 Oktober 2021 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]()
Kurzinhalt: Haley, Jemma, Radina, Emma, Caroline und Alan treffen sich auf Zoom zu einer virtuellen Séance, die vom Medium Seylan abgehalten wird. Nicht alle von ihnen nehmen das Treffen wirklich ernst – was sich jedoch zu rächen beginnt, als ein gefährlicher Geist die Gelegenheit nutzt, um ihr Meeting heimzusuchen. Zuerst sind die Ereignisse, die sich daraufhin abwechselnd bei ihnen abspielen, erstmal nur unerklärlicher, wenn auch durchaus schon ziemlich beängstigender, Natur. Dann jedoch wird ihnen zunehmend klar, dass sie es mit einem besonders bösartigen Geist zu tun haben, der nicht daran denkt, es einfach nur dabei zu belassen, ihnen einen Schrecken einzujagen… Review: ![]() Bei "Host" haben die Macher aber erfreulicherweise praktisch alles richtig gemacht. So hilft es sicherlich einerseits, dass sich die Handlung, auch wenn sie sich nur auf einem PC-Schirm abspielt, auf mehrere Videochat-Fenster und damit Figuren/Schauplätze verteilt, was für Abwechslung sorgt. Mit sehr ökonomischen 57 Minuten (die Laufzeit richtet sich soweit ich das mitbekommen habe nach der Zeitbegrenzung der kostenfreien Version des Programms; danach müsste quasi wieder ein neues Meeting gestartet/eröffnet werden) lässt der Film zudem keine Langeweile aufkommen. Zugegebenermaßen könnte man in dieser kurzen Laufzeit durchaus auch einen Kritikpunkt sehen; mittlerweile gibt es TV-Episoden, die länger sind. Mir ist aber ein knapp gehaltener Film, der es dafür schafft, durchgängig packend zu sein, allemal lieber, als wenn man eine zu dünne Handlung krampfhaft auf die konventionellere 90-Minuten-Länge zu strecken versucht. Gelobt werden müssen zudem der Spannungsaufbau, die schauspielerischen Leistungen aller Beteiligten, sowie auch, wie es ihnen mit geringen Mitteln gelungen ist, überzeugende Effekte und/oder gruselige Momente zu erzeugen. Und dann sind da noch ein bis zwei kleinere Momente, die einerseits den Film – mehr noch als das Zoom-Format – in der Pandemie-Zeit verankern, und andererseits kurzzeitig für humoristische Auflockerung sorgen (ich denke, wenn ihr es seht, werdet ihr wissen, was gemeint war). Zugegeben, "Host" erfindet das Rad nicht neu, und den ganzen "Screenlife"-Filmen ist natürlich ihre Herkunft im "Found Footage"-Genre anzumerken, wobei gerade auch hier teilweise Erinnerungen an "The Blair Witch Project" wach werden. Für das, was er ist, die Einschränkungen, mit denen man hier zu kämpfen hatte, und nicht zuletzt auch den minimalen Mitteln, die zur Verfügung standen, ist "Host" aber wirklich verdammt gut gemacht. Fazit: ![]() Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2020 Shudder)
Weiterführende Links: Halloween-SPECiAL 2021
Kommentar schreiben
|