I Am Omega |
Mark Dacascos in der Mockbuster-Apokalypse
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Dienstag, 22 Dezember 2020 |
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Kurzinhalt: Auf der ganzen Welt ist die Zombie-Apokalypse ausgebrochen. Renchard ist – so denkt er zumindest – der letzte noch lebende Mensch in und rund um Los Angeles. Bis eines Tages eine junge Frau über Video-Chat mit ihm Kontakt aufnimmt, und ihm um seine Hilfe ersucht. Denn angeblich soll in Antioch eine sichere Zone für Überlebende der Apokalypse eingerichtet worden sein. Doch alleine kann und will sie sich nicht auf den gefährlichen Weg dorthin begeben. Renchard ist jedoch eigentlich nicht gewillt, sein sicheres Heim – zugleich seine letzte Erinnerung an glücklichere Zeiten – zu verlassen. Bis eines Tages zwei Marines vor seiner Tür stehen, die Briannas Hilferuf ebenfalls empfangen haben – und die, um ihn zu "überreden", sie zu begleiten, kurzerhand sein Haus in die Luft jagen. Und so bleibt Renchard letztendlich keine andere Wahl, als nach Los Angeles aufzubrechen, um Brianna zu finden. Doch der Countdown läuft: Denn in den letzten Monaten hat Renchard in und rund um Los Angeles Sprengladungen gelegt, die in weniger als achtundvierzig Stunden hochgehen werden… Review: ![]() Achtung, Spoiler (Scherz): Besser ist er in den abgelaufenen zwölf Jahren – bzw. den bisher von mir noch nicht gesehenen restlichen 85 Minuten – auch nicht geworden. Und ja, natürlich, bis zu einem gewissen Grad weiß man eh, worauf man sich einlässt. Aber leider: Im Gegensatz zu anderen Asylum-Produktionen, die bewusst trashig gehalten sind und dadurch einen gewissen Charme haben, ist "I Am Omega" einfach echt nur billig, und sonst gar nichts. Weder gibt es augenzwinkernde und/oder parodistische Elemente, noch bemüht man sich auch nur ansatzweise, der ernsten Vorlage gerecht zu werden. Mit einem Budget, dass bei anderen Filmen nicht mal für eine Woche Catering reicht, wurde hier ein Streifen gedreht, bei dem vermeintlich 80% des Budgets für den Hauptdarsteller – B-Movie-Star Mark Dacascos – draufgegangen ist, und weitere 10% für eine Drehgenehmigung bei der berühmten Vasquez-Rock-Location verbraten wurden, die man dann immerhin für eine halbe Minute bestaunen kann. Man sollte meinen, dass es das somit nicht wirklich wert war, aber da es tatsächlich die einzige halbwegs ansehnliche Einstellung im gesamten Film ist, war ich letztendlich froh, sie drin gehabt zu haben. Und ansonsten: Optisch, inszenatorisch, von den Sets und Locations, der Musik, und generell der ganzen Umsetzung her, lässt "I Am Omega" – nicht nur aufgrund von mangelndem Geld, sondern auch mangelndem Talent – an allen Ecken und Enden zu wünschen übrig. Die Zombies selbst mögen zwar noch nicht einmal so schlecht aussehen, aber wenn jeder Angriff dann aus meistens nur einem oder zwei, und maximal fünf von ihnen besteht (womit sich das Cover dann übrigens als doppelte Mogelpackung erweist; nicht nur der bewusst verwechselbare Titel, sondern eben auch mit dem Bild mit Mark Dacascos vor den Zombie-Horden; auf eine auch nur ansatzweise ähnlich coole Einstellung wartet man im ganzen Film vergeblich), kommt beim besten Willen keine Spannung auf. Dass es "I Am Omega" darüber hinaus nicht einmal ansatzweise so gut gelingt wie den anderen drei Verfilmungen, Renchards Gefühl der Einsamkeit und Verzweiflung einzufangen, versteht sich wohl von selbst. Ja selbst das Auftauchen der Soldaten führt nicht etwa dazu, dass endlich mal ansatzweise Spannung aufkommen würde. Vielmehr verläuft der Film daraufhin in sehr klischeehaften, ausgelutschten und dementsprechend vorhersehbaren Bahnen. ![]() Fazit: "I Am Omega" ist ein Mockbuster der schlimmsten Sorte: Abseits sehr weniger Momente/Einfälle – wie z.B. das mit dem Cabrio – ist er nicht einmal trashig und entweder unfreiwillig oder freiwillig komisch genug, um unterhaltsam zu sein. Er ist einfach nur ein durch und durch billiges und einfallsloses Filmchen, mit dem man einfach den nach mehr Stoff à la "I Am Legend" lechzenden Filmfans noch ein paar Kröten aus der Tasche ziehen wollte. Der Film ist dabei derart langweilig, dass man fast versucht ist, sich an einen Pulsmesser anzuschließen, einfach nur um sicherzugehen, dass man beim Anschauen nicht selber zum Untoten geworden ist. Dass man diesen Mist dann tatsächlich noch als Verfilmung von Richard Mathesons großartigem "I Am Legend" vermarktet, ist dann endgültig der Gipfel der Unverfrorenheit. Insofern: Macht es besser als ich, und lasst die Finger von "I Am Omega"/"Zombie Virus"/"City of the Walking Dead". Wertung:1 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2007 The Asylum)
Weiterführende Links: Advent-SPECiAL 2020
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