Alien Predators
Launig-trashiger SciFi-Horror aus/in Spanien Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 20 Dezember 2020
 
Advents-SPECiAL

 
Alien Predators
Originaltitel: Alien Predators
Produktionsland/jahr: Spanien/USA 1986
Bewertung:
Studio/Verleih: Continental Motion Pictures/Trans World Entertainment/Pacific Video
Regie: Deran Sarafian
Produzenten: U.a. Deran Sarafian & Carlos Aured
Drehbuch: Deran Sarafian
Filmmusik: Thomas Chase, Steve Rucker & Dicotomía
Kamera: Tote Trenas
Schnitt: Dennis M. Hill
Genre: Science Fiction/Horror/Komödie
Videopremiere Deutschland: 05. November 1987 (BRD)
Kinostart USA: 06. Februar 1987
Laufzeit: 90 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 18
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray
Mit: Dennis Christopher, Martin Hewitt, Lynn-Holly Johnson, Luis Prendes, J.O. Bosso, Yousaf Bokhari, Yolanda Palomo, Cristina San Juan u.a.


Kurzinhalt: Drei amerikanische Studenten, Damon, Michael und Samantha, machen eine Rundreise quer durch Europa. Auf ihrem Weg nach Madrid machen sie in einem kleinen spanischen Dorf Halt, welches jedoch einen noch einmal um einiges verschlafeneren Eindruck macht, als sie vermutet hätten. Des Rätsels Lösung sowohl für das fast ausgestorbene Dorf, als auch das seltsame Verhalten der Verbliebenen, wird ihnen dann schließlich von einem NASA-Wissenschaftler offenbart, der ihnen zuvor dringend geraten hat, die Gegend so rasch als möglich zu verlassen. Denn: Vor einigen Monaten ist in diesem Gebiet das zuvor im Orbit angesiedelte SkyLab abgestürzt. Dort untersuchte man organische Proben, die von der Apollo 14-Mission auf dem Mond gefunden wurden. Eben dieser Organismus wurde beim Absturz freigesetzt, und hat daraufhin die Bewohner des Dorfes infiziert. Nun steht nicht nur das Leben der drei Studenten auf dem Spiel, sondern das der gesamten Menschheit…

Review: Szenenbild. Es ist zwar nur eine kleine Randnotiz, aber spannend finde ich es schon: Da hast du einen Film, dessen Originaltitel "Alien Predators" gleich an zwei bekannte und beliebte Franchises angelehnt ist – und dann benennst du ihn – zumindest in Deutschland – in "Mutant II" um, und deutest damit an, dass es sich um die Fortsetzung einer doch eher obskuren Roger Corman-Produktion (die im Original "Forbidden World" hieß, hierzulande aber eben wiederum als "Mutant" vermarktet wurde) handeln würde. Und das, obwohl zuvor bereits die amerikanische Produktion "Mutant", die ebenfalls nichts mit dem Film zu tun hatte (allerdings spannenderweise inhaltlich wiederum "Alien Predators" ein bisschen ähnlich ist) hierzulande als "Mutant II" vermarktet wurde. Da soll sich noch wer auskennen. (In England macht es insofern etwas mehr Sinn, als dort "Mutant" eben auch als "Mutant" veröffentlicht wurde; aber auch da fragt man sich, warum man mit der Umbenennung von "Alien Predators" in "Mutant 2" krampfhaft versuchte, einen Bezug zu just diesem ebenfalls recht obskuren Film herzustellen.)

Nach diesem kleinen Exkurs aber nun zum Film an sich: "Alien Predators" ist ein recht billiges und trashiges SF-B-Movie, dass sich dem, was er ist (und sein will) voll und ganz bewusst ist, und eben deshalb doch einiges an Charme besitzt, und– so man ein Herz für solche Filme hat – durchaus zu unterhalten versteht. Dies liegt nicht zuletzt auch daran, als sich der Film nie zu ernst nimmt, und doch einigen (absichtlichen) Humor bietet, der dem geneigten Zuschauer deutlich macht, dass es ok ist, mit ihm Spaß zu haben. Einen wesentlichen Anteil, dass dies gelingt, haben die charmanten Figuren, die uns in den ersten 10-15 Minuten auf so effiziente wie effektive Weise vorgestellt und sympathisch gemacht werden. Da hast du den Aufreißer mit weichem Kern (Damon, gespielt von Dennis Christopher, der etwas später in der "Es"-TV-Verfilmung aus den 90ern als erwachsener Eddie Kaspbrak zu sehen war), den etwas schüchternen netten Kerl (Michael, dessen Darsteller nie der große Durchbruch gelang, und der 2003 schließlich in Schauspiel-Pension ging, und mittlerweile als Unternehmer tätig ist) und die charmante Samantha (Lynn-Holly Johnson, in erster Linie als junge Eiskunstläuferin Bibi im Moore-Bond "In tödlicher Mission" bekannt), die quasi zwischen diesen beiden Stühlen gefangen ist, und sich für einen von ihnen entscheiden muss. Die Dialoge zwischen ihnen sind gut und teilweise gewitzt geschrieben, alle drei spielen ihre Figuren sehr charmant und überzeugend, und vor allem auch die Dynamik zwischen ihnen passt. Aber auch die Location – ein kleines spanisches Dorf – hat, da im Genre doch eher unverbraucht, seinen Reiz. Die praktischen Gore-Effekte sind eine weitere wesentliche Stärke des Films. Darüber hinaus wartet er mit einigen im Genre doch eher ungewohnten Elementen wie einer ziemlich abgefahrenen Verfolgungsjagd auf. Und trotz allen Humors gibt es in weiterer Folge ein paar durchaus spannende Momente; nicht zuletzt, wenn sich Michael in den NASA-Stützpunkt begibt. Und ja, natürlich: Mit den ganz großen Genreklassikern kann er sich nicht im Geringsten messen. Zwischendurch schleichen sich doch ein paar Längen ein. Vor allem zu Beginn ist das ganze doch auch ziemlich verwirrend, und teilweise absurd. Und das Ende ist enorm klischeehaft und dementsprechend vorhersehbar. Aber, ich kann mir nicht helfen: Ich fand den bei meinen beiden bisherigen Sichtungen durchaus launig.

Fazit: Szenenbild. Angesichts der IMDB-Wertung von 3,7/10 (bei allerdings gerade mal 918 abgegebenen Stimmen, was die Frage aufwirft, wie repräsentativ das wirklich ist) mahne ich angesichts meiner tendenziell positiven Kritik zwar ein bisschen zur Vorsicht, aber ja, ich fand den spaßig. "Alien Predators" ist ein launiges kleines SF-Trash-Filmchen, das sich nicht zu ernst nimmt, und mich genau deshalb gut zu unterhalten vermochte. Alles hier ist mit einem Augenzwinkern versehen, was es auch leichter macht, die weniger gelungenen Elemente zu verzeihen. Der Film punktet zudem mit der netten Dynamik zwischen den drei Hauptfiguren, die einem zudem schnell sympathisch gemacht werden – dementsprechend fiebert man in weiterer Folge mit ihnen mit. Und die Maskenarbeit sowie die praktischen Effekte fand ich auch gut gemacht. Ja, trotz der überschaubaren Laufzeit mag er sich da und dort ein bisserl ziehen, und natürlich ist er rein qualitativ, aber auch spannungstechnisch, mit den ganz großen Klassikern des Genres nicht zu vergleichen. Aber: Er ist ein launiges, beherztes kleines Filmchen, dass ich jenen, die sonst im Genre eh schon alles gesehen haben, durchaus als Alternativprogramm empfehlen würde.

Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1986 Trans World Entertainment)


Weiterführende Links:
Advent-SPECiAL 2020





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